Debark auf dem Simien-Plateau

ein Handelszentrum für die Landwirtschaft

Etwa 100 km nördlich von der Königsstadt Gondar kommen wir nach Debark. Der auf dem Simien-Plateau liegende Ort hat inzwischen über 100.000 Einwohner und gilt als bedeutendes Handelszentrum für die Landwirtschaft.

Für Touristen ist Debark Ausgangspunkt für Ausflüge und Trekkingtouren in den Simien-Mountain-Nationalpark. Hier kann man sich in kleinen Läden oder auf dem Markt mit Essen und Trinken für die Touren eindecken.

Auf dem Marktgetümmel von Debark

Unser Hotel Gaint Lobelia lädt nicht gerade zum längeren Zeitvertreib ein. Wir gehen also lieber den Ort besichtigen und stürzen uns ins Marktgetümmel. Kaum haben wir einen Schritt auf die Straße gewagt,

werden wir von Kinder begleitet. Während ein Teil von ihnen penetrant bettelt, sind die anderen eher neugierig und wollen sich mit uns unterhalten. So mögen wir das.

Der große Bauernmarkt auf Staub und Schotter

Die Hauptstraße durch Debark ist halbwegs ordentlich bituminös befestigt, während sämtliche Abzweige extreme Schotter- und Staubstraßen sind. Dadurch ist die Zufahrtsstraße zum Sämen Nationalpark kaum zu erkennen. Sie beginnt beim großen Bauernmarkt mitten in Debark.

Einige Verkäufer können sich einen primitiv zusammengenagelten Marktstand leisten. Die meiste Ware aber wird auf Folien, Decken oder Säcken, direkt im Staub liegend, angeboten. Überall rennen Schafe, Ziegen und Esel frei herum.

Tischkicker unter freiem Himmel

Nachdem ich einen sehr aufdringlichen Jungen in die Schranken gewiesen habe, wird es um uns herum ruhiger, sodass wir auf einmal ungestört über den Markt und weiter zur Kirche schlendern können. In ihrer Nähe stehen jede Menge Tischkicker unter freiem Himmel.

Da treffen sich natürlich die Jungs und lassen sich beim Spiel auch nicht von ein paar Touristen ablenken. Die Mädchen bleiben bei ihren Müttern auf dem Markt. Hier macht es richtig Spaß, Fotos zu schießen, da uns die Menschen fröhlich anlachen.

Hotel Gaint Lobelia - Übernachten in Debark

Wer im Hotel Gaint Lobelia in Debark übernachtet, darf nicht gerade zimperlich sein. Die Zimmer sind spartanisch eingerichtet, aber das Personal ist sehr nett. Wir werden von mehreren Mädchen empfangen, die uns augenblicklich das Gepäck abnehmen und aufs Zimmer schleppen wollen.

Das kann ich nicht mitansehen, da unsere Koffer größer wirken als eines der Mädchen. Das erhoffte Trinkgeld geben wir trotzdem beiden, der Wille war ja da. Und da sie es schwer genug haben, sich in der Männerwelt Äthiopiens zu behaupten, wollen wir dies unterstützen.

Nur etwas Reinlichkeit wäre wünschenswert

Die sehr kleinen Zimmern wirken mit zusammengewürfelten Möbel überladen und an Reinlichkeit ist nicht zu denken. Nach einem Blick ins Bad bin ich davon überzeugt, dass man in so einem wasserarmen Land nicht jeden Tag duschen muss.

Bei dem am Tisch stehenden Stuhl wird der Schaumstoff nur noch von ein paar Fäden an der Sitzfläche gehalten. Zum Übernachten nutzen wir unsere fürs Camping mitgebrachten Schlafsäcke. Sicher ist das.

Doch das Essen im Hotel Gaint Lobelia schmeckt

Neben der bunten Lobby ist das Restaurant. Da es in Debark kaum Restaurants gibt, essen wir im Hotel. Einheimische Gäste geben uns das Gefühl, dass es eine gute Wahl ist. Und das ist es auch. Allerdings sollte man beachten, dass Teebestellungen in der Regel für doppelte Tassen gelten. Das heißt, wer Tee bestellt, bekommt in einer Tasse soviel eingeschenkt, dass es für zwei kleinen Tassen reichen würde.

Mit dem Plastikgeschirr kommen wir klar und das vegetarische Reisgericht schmeckt (besser als die Tomaten-Mehlsuppe). Das Frühstück wird am Abend vorbestellt, ist eilastig und lässt sich am besten mit Begriffen wie übersichtlich und mager beschreiben; aber wird sind ja nicht in Äthiopien, um uns kugelrund zu futtern.

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