Slowenien – Die Julischen Alpen und die Adria

Abenteuerlust zwischen den Bergen und dem Meer

»Guck mal, mit nur einmal Umsteigen kommt man nach Slowenien!« Begeistert zeigt Lars auf die Zugverbindung. Abenteuerlust strahlt mir entgegen. Leider ist es nur eine Momentaufnahme. Denn sowie diese Reise konkret wird, ist die tolle Direktverbindung von Ulm bis zur Hauptstadt Ljubljana bereits Geschichte. Stattdessen müssten wir nun fünf bis siebenmal umsteigen.

Kurzum: wir nehmen das Auto. Da unsere Route durch die Schweiz nach Italien führt, unterbrechen wir die lange Fahrt für ein paar Wandertage in Südtirol. So umgehen wir die Staus zwischen München und Salzburg und ein langes Warten vor dem Karawankentunnel. Dafür genießen wir ein traumhaftes Bergpanorama in den Schweizer Ostalpen.

Slowenien ist mehr als ein Transitland

Slowenien ist vielen bekannt als ein Transitland. Insbesondere für Reisende stellt es eine Brücke zum Badeurlaub in Kroatien dar. Als wir erzählen, dass wir dort unseren Urlaub verbringen wollen, ernten wir fragende Blicke. Aber so etwas kennen wir ja bereits von unserer Rundreise durch Moldawien. »Was, mit der Dachbox wollt ihr nach Osteuropa?

Passt ja auf!« Schon alleine die Vorurteile machen uns neugierig. Um nicht gleich zu Beginn einen Strafzettel zu erhaschen, kaufen wir bereits an der letzten Autobahntankstelle in Italien eine Vignette für Slowenien. So passieren wir die Grenze in ein Land, welches so gar nicht osteuropäisch auftritt.

Die Autobahn zu den Julischen Alpen

Die Autobahn ist mit 130 km/h Höchstgeschwindigkeit angenehm zu fahren. Weniger entspannt ist unser Navi, welches die E61 als gesperrt meldet. Es versucht, uns ab der Umfahrung Ljubljana über Graz, Klagenfurt, Villach und den Karawankentunnel umzuleiten.

Wer programmiert denn solch einen Unsinn? Wir bleiben stur auf der E61. Unser erstes Ziel sind das Gebiet um Kranj und die Julischen Alpen. Das Dorf Radovljica erreichen wir so ohne Umwege, auf direktem Weg.

Slowenien ist kein Land für Stubenhocker. Gewaltige und felsige Höhen der Julischen Alpen, malerische Bergseen, Schluchten und Wasserfälle verführen zum Wandern, Klettern und Radfahren. Entsprechend leicht lässt sich ein Programm für ein paar Tage rund um Bled füllen.

Für etwas Entspannung und zum Baden im Meer, besuchen wir Piran, ein Idyll an der Adria. Wir erleben eine abwechslungsreiche Zeit in traumhaften Landschaften und besonderen Städten und Dörfern.

Sehenswürdigkeiten und Wanderungen

Ein Hauch von Renaissance in Radovljica

Das Dorf Radovljica ist ein kleines Idyll auf unserer Rundreise durch Slowenien. Wir übernachten in der Geburtsstadt von Anton Tomaž Linhart, einer der wichtigsten Personen in der slowenischen Geschichte. Nach einer Blütezeit fiel der Ort in eine Art Dornröschenschlaf. Diesem haben wir zu verdanken, dass die alten Strukturen beibehalten sind. Das Linhard Hotel inmitten der Altstadt bietet uns eine wunderschöne Aussicht auf die mittelalterlichen Fassaden auf dem Linhartov trg.

Große Rundwanderung um den Bleder See

Malerisch liegt der Bleder See vor den Julischen Alpen und bietet ein wunderschönes Postkartenpanorama. Wir unternehmen eine große Rundwanderung hinauf auf den Velika Osojnica, dem Hausberg von Bled. Wir genießen die Aussicht, bevor es entlang dem Ufer weiter um den See geht. Nach einer Pause in Bled, führt uns ein Pfad hinauf zur Blejski grad, der ältesten Burg von Slowenien. Auf dem Burgfelsen bildet sie eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Ihre Bekanntheit reicht bis nach Südkorea.

Wanderung durch die Vintgar Klamm

Die Vintgar Klamm gehört zu den bedeutendsten touristischen Sehenswürdigkeiten Sloweniens. Sie ist bekannt für das smaragdgrüne Wasser der Radovna. Doch lohnt sich ein Besuch auch bei Regenwetter? Wir haben es ausprobiert und dabei eine tolle Klamm kennengelernt. Sie besticht mit tosendem Wasser und spektakulären Stegen entlang der Felswände, die bis zu 300 Meter in den Himmel ragen.

Der Pericnik Wasserfall – ein kleines Abenteuer

Eine wagemutige Fahrt bei Unwetter in das Vrata-Tal bringt uns zu einem der spektakulärsten Wasserfällen von Slowenien. Der Regen verwandelt die Bistrica in einen reißenden Fluss. Er sorgt aber auch für einen tosenden Bachsturz des Pericnik. Direkt dahinter ermöglicht eine Felsengalerie ein bequemes Hindurch laufen. Wir erleben einen Wasserfall aus einer wirklich ungewöhnlichen Perspektive.

Durch die Mostnica Schlucht in das Voje-Tal

Die Mostnica Schlucht befindet sich im Herzen des Nationalparks Triglav, nahe dem idyllischen Bohinjer See. Durch die Schlucht gelangen wir zum Voje-Tal. Kleine Wochenendhäuser stehen verteilt in den Wiesen. Neugierige Ziegen beobachten uns auf dem Weg zum Mostnica Wasserfall, der mit einer gewaltigen Gischt in sein Becken stürzt.

Geheimnisvolle Tunnel und viel Kultur in der Stadt Kranj

Kranj gilt als die Hauptstadt der slowenischen Alpen. Vor allem jedoch ist Kranj ein charmanter Ort mit unglaublich viel Kultur. Wir erkunden die unterirdischen Geheimnisse der Stadt. Gut 1300 Meter an Tunneln befinden sich unter der Altstadt von Kranj. Aber auch unter dem blauen Himmel laden wunderschöne Bürgerhäuser zum Entdecken der Kunst und Kultur ein.

Im Garten von Schloss Brdo

Nahe der Kurstadt Kranj befindet sich das Landgut Brdo mit einem herrschaftlichen Renaissanceschloss und einem gläsernen Kongresszentrum. Auf den Spuren bekannter Politiker spazieren wir im Abendlicht durch den wunderschönen Schlossgarten. Seerosen überziehen mit ihren Blättern den Ententeich. Lipizzaner traben an uns vorbei. Das Anwesen ist eine wahre Perle Sloweniens.

In der Hauptstadt Ljubljana

Der Name steht auf unserer Liste der Zungenbrecher europäischer Kapitale. Vor Ort entpuppt sich Ljubljana jedoch in eine kleine, aber feine Hauptstadt. Von der Ljubljanski Grad aus schaffen wir uns einen Überblick über die mittelalterliche Altstadt. Entlang der Ljubljanica geht es dann vorbei an hübschen Cafés zur gewaltigen Brücke Tromostovje. Prächtige Stadthäuser aus verschiedenen Epochen finden wir entlang dem Hauptplatz, dem Mestni-trg. Ljubljana hat traumhaft schöne Ecken und einige Wahrzeichen, die wir auf unserem Stadtrundgang entdecken.

Piran – die malerische Stadt

Die Abende auf dem Balkon sitzen und bei einem Glas Wein hinaus auf das Meer schauen. Auf dem Marktplatz Salsa tanzen gehen. Stundenlang durch hübsche Altstadtgassen schlendern. Leckeren Fisch essen gehen. Oder einfach nur die Idylle genießen. Piran ist für uns Entdecken und Erholung – Urlaub pur!

Izola – ein ruhiges Fischerstädtchen

Entlang der slowenischen Adriaküste wandern wir heute von Piran in das ruhige Fischerstädtchen Izola. Die Wanderung geht vorbei an felsigen Steinklippen, wie auch durch grüne Olivenhaine und Wälder. Wir entdecken schöne Badestrände am glasklaren Meereswasser und eine Salzlagune, ein Naturreservat für Wasservögel. Izola selbst ist beschaulich und ruhig. Hier erkennt man das venezianische Erbe an den historischen Häusern.

Portoroz – Sonne, Strand und Meer

Portoroz ist Sloweniens einziger Badeort an der Adriaküste. Er bietet eine weite, flache Bucht, welche den aufgeschütteten Sandstrand säumt. Im Hintergrund reihen sich Hotelburgen eng aneinander. Auch wenn das einst exklusive Seebad heute von Massentourismus geprägt ist, wirken die Hotelanlagen stilvoll, ohne die Küste zu überladen. Bei unserem Ausflug in den Badeort schlendern wir entlang der Uferpromenade zur Marina und genießen das Dolcefarniente bei einem der hübschen Standrestaurants.

Karte mit Ausflugszielen

Hinweise zur Karte

Bei einem Klick auf die Symbole und Namen in der Karte von Slowenien öffnet sich ein Fenster mit einem Bild von der jeweiligen Sehenswürdigkeit bzw. der jeweiligen Wanderung. Dieses ist mit der entsprechenden Seite in unserem Reisebericht über Slowenien verknüpft, sodass Sie diese gezielt in einem neuen Fenster aufrufen können, ohne die Karte zu verlassen. Die Linie zwischen den einzelnen Orten entspricht in etwa dem Reiseverlauf unserer Rundfahrt. Unsere Anreise erfolgte über Südtirol und Belluno bzw. an Udine und Triest vorbei. Unsere Slowenien-Karte haben wir mit Stepmap, einem in Deutschland ansässigen Kartendienst erstellt.

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