Ankunft auf der Insel Praslin

Flug auf Mahé und Weiterflug mit Air Seychelles

In den Tagen vor unserer Reise hatten wir gebannt geschaut, wie sich die Wetterprognose für die Seychellen und der Insel Praslin entwickelt. Eigentlich sollte ja im Juli die Trockenzeit sein. Stattdessen mussten wir von ergiebigen Regenschauern und heftigen Gewittern lesen, die an dem Tag, als wir zum Flughafen fuhren, so schlimm waren, dass viele Urlauber ihr Hotel gar nicht verließen. So also knüpfte sich unsere Hoffnung bereits an die Dreitages-Prognose, welche für unseren zweiten vollen Urlaubstag überwiegend Sonnenschein versprach.

Bei unserer Ankunft jedoch empfängt uns ein kräftiger Regen, der nur kurz aussetzt, als wir von der Condor-Maschine in den Terminal laufen. Nachdem wir unsere beiden Koffer haben, können wir uns hingegen glücklich schätzen, dass der Weg vom internationalen zum regionalen Flughafen überdacht ist und, nachdem wir bei Air Seychelles eingecheckt haben,

der Regen ein zweites Mal für wenige Augenblicke aussetzt. Einzig der Flug durch tief hängende Wolken vermittelt Annette ein leicht unsicheres Gefühl. Was aber wohl unbegründet ist, da die Maschine in einer Höhe fliegt, in der ihr allerhöchstens das Gepäckflugzeug begegnen kann.

Mit dem Kleinflugzeug der Air Seychelles auf die Insel Praslin

Leider nämlich passt nicht das gesamte Gepäck in das kleine Flugzeug, in dem wir sitzen. Leider übrigens auch nicht in das zweite, noch kleinere Flugzeug. Als Folge stehen wir nach dem kurzen Flug (wir waren gerade mal eine Viertelstunde in der Luft) an einem Gepäckband, auf dem zwar ein paar Koffer von längst angekommenen Urlaubern ihre Runden drehen, wir aber leer ausgehen.

Das ist hier normal und so erhalten wir bald die Auskunft, dass unser Gepäck wahrscheinlich mit dem nächsten Flieger kommt. Wir können wählen, ob wir warten oder unsere Koffer direkt zum Hotel gebracht bekommen möchten. Etwas später kommt Annettes Koffer... und am Nachmittag holt schließlich die Chefin von unserer ersten Lodge meinen Koffer am Flughafen Praslin ab.

Immerhin hört es auf Praslin auf zu regnen und können wir nach der Ankunft in der Mango Lodge bald auf Erkundungstour gehen. Der Strand an der Anse Volbert ist bei dem verhangenen Himmel natürlich nur wenig einladend, aber baden wollten wir am ersten Tag ja eh nicht gehen. Zumal wir nach dem Flug, der Einreise und dem weiteren Transfer zur Lodge hungrig sind.

Unterwegs auf der Insel Praslin

Um von Mahé auf Praslin, die zweitgrößte Insel der Seychellen, zu kommen, gibt es zwei Wege: entweder ab dem Regionalflughafen mit einem kleinen Flugzeug, oder aber ab dem Hafen mit der Fähre. Ganz ehrlich: wir sind froh, dass wir uns für die erste Möglichkeit entschieden haben. Mal abgesehen davon, dass der Flug nur eine Viertelstunde dauert und man mit der Fähre eine bis zu anderthalb Stunden unterwegs ist, haben wir einige Fährfahrer getroffen, denen die Überfahrt bei den hohen Wellen gar nicht bekam.

»Jeder zweite hat eine Tüte gebraucht«, war die schlimmste Bemerkung, die wir gehört haben. Andere haben sich vor der Rückfahrt gegraut. Was sie alle nicht gewusst hatten: der Flug ist kaum teurer als die Fähre. So hätten sie sich von dem pro Fahrt gesparten Geld gerade mal drei kleine Bier oder vier Cola im Restaurant leisten können.

Richtig günstig ist es hingegen, auf Praslin mit dem öffentlichen Bus zu fahren. Umgerechnet 40 Cent (0,1 Glas Bier) mussten wir pro Fahrt hinlegen und entgegen der Beschreibungen, die wir im Reiseführer gelesen hatten, fuhren die Busse pünktlich. Einen Leihwagen zu nehmen, lohnt nicht, zumal das Fahren auf der linken Seite recht stressig werden kann. So sehen wir einen Unfall, bei dem offenbar ein Tourist aus einer schmalen Straße nach rechts auf die falsche Seite abgebogen war, bevor es zur frontalen Kollision kam. Da laufen wir doch lieber ein paar Meter.

Apropos Seite: bei der Wahl des Hotels empfiehlt sich, darauf zu achten, auf welcher Seite der Insel es steht und wann man dort sein will. Denn im Juli wird auf der Westseite von Praslin, an der Grand’ Anse, viel Seegras angeschwemmt, was es zu dieser Jahreszeit an der Anse Volbert oder auch an der Anse Lazio nur wenig oder gar nicht gibt. Gleichzeitig darf man auch hier, in einer der friedlichsten Urlaubsregionen überhaupt, nicht blind darauf vertrauen, dass alles absolut sicher ist.

So trafen wir im Nationalpark Vallée de Mai eine Familie, die am ersten Abend nur geschwind etwas essen gegangen war, während sich ihr verschlossener Koffer im Hotel wie von Geisterhand öffnete und die mitgebrachte Elektronik inklusive Zubehör das Weite suchte. Am Strand soll man seine Sachen deswegen auch nicht in einen Busch, sondern besser ins eigene Sichtfeld legen.

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