In der letzten Nacht regnet es. Ach was, es schüttet wie aus Kübeln. Mehrmals werden wir durch den Wind und das Plätschern einer überlaufenden Regenrinne geweckt. Auch am Morgen hört es dieses eine Mal nicht auf, sondern bis zum Mittag zieht Schauer für Schauer über Mahé. Das aber kann uns nach zwei wunderschönen Wochen nicht mehr jucken.
Nachdem wir den Vormittag in der Lazare Lodge verbracht haben, setzt der Regen mittags kurz aus und können wir zumindest im gemütlichen Restaurant Maria's Rock Cafeteria, gleich neben an, zum Abschied Essen gehen. Schrimps und Red Snapper auf dem heißen Stein, lecker! Dazu einen frischen Mango-Maracujasaft - welch eine Gaumenfreude!
Nach einem weiteren kurzen Schauer schaffen wir es dann sogar noch trocken bis zur Anse Soleil und können bei den letzten Sonnenstrahlen des Urlaubs unsere Reise Revue passieren lassen. Die anstrengende Wanderung auf La Digue, das Tenrek im Nationalpark Vallée de Mai, die Landschildkröten, die Spaziergänge von Strand zu Strand und natürlich die Schnorcheltouren werden wir sicher nicht so schnell vergessen.
Auch die vielen Leute, die wir getroffen haben, ganz gleich, ob die Seychellois, mit denen wir zu tun hatten, oder die anderen Touristen bei unseren Ausflügen und die mit uns in den Lodges zu Abend gegessen haben, werden wir in guter Erinnerung behalten. Denn irgendwie haben wir die ganzen zwei Wochen nur nette Menschen getroffen und kennen gelernt.
Und dann war da ja noch die Kokosnuss-Verkäuferin bei der Anse Soleil. Weil sie am Tag unserer Abreise ihren Stand nicht aufgebaut hatte, sind wir eine Treppe zum nächstgelegenen Grundstück hinunter gelaufen (vom Strand aus auf der linken Seite), wo wir sie gefunden haben und sie dann ganz glücklich war, dass wir unsere Souvenirs für daheim bei ihr gekauft haben: die erwähnten vier Kokosnüsse.
Ebenfalls werden wir den letzten Abend in der Lazare Lodge in Erinnerung behalten. Denn so wie wir vom Strand zurück im Hotel waren, begann es wieder zu regnen. Ach was, es schüttete, was der Himmel nur hergab. Bis zum Abend, dann gab es einen irren Knall, flogen Funken aus den Steckdosen und war die gesamte Südwestküste ohne Strom. Als sich die Gäste etwa 20 Minuten später von dem Schrecken erholt hatten,
schoss der nächste Blitz in einen nahen Verteiler, wackelte die Lodge und flogen abermals Funken aus den Steckdosen - und Lampen. Der dritte Knall war dann das Glasregal im Barbereich, das von der Hitze einer Kerze gesprengt wurde. Welch ein Abschluss für einen Urlaub! Nur gut, dass wir am selben Abend abgeholt und, bei immer noch strömenden Regen, zum Flughafen gebracht wurden.
Der Flughafen von Praslin ist jünger als der Regionalflughafen auf Mahé. Dementsprechend ist das Gebäude moderner und besitzt die Gepäckausgabe sogar ein kleines Kofferband. Verspätet sich das Gepäck und bleibt man, wie wir, ratlos bei eben diesem Band stehen,
werden die Mitarbeiter auf einen aufmerksam und erklären, dass die Koffer wahrscheinlich mit dem nächsten Flugzeug auf Praslin ankommen. Es kann auch das übernächste werden oder vielleicht auch das danach...
Wer Warten möchte, kann sich im Restaurant vom Flug erholen oder, was wir getan haben, mal geschwind auf Toilette verschwinden und danach das erste seychellische Bargeld am Automaten holen. Ich weiß nicht, aber irgendwie ist das nicht unser Ding, nach der Ankunft in einem fernen Land gleich mal etwas Trinken oder Essen zu gehen.
Dann doch eher beim Rückflug, insofern es dafür eine Wartezeit gibt. Vom Einchecken bis zum Abflug nach Mahé dauerte es in unserem Fall nämlich keine zehn Minuten. Zeit, uns in dem kleinen Flughafenladen umzuschauen, haben wir aber doch noch gefunden, also Annette hat sie gefunden.
Aufnahmen vom Flughafen auf Praslin und Flug mit einem kleinen Flugzeug nach Mahé.
Der Flughafen von Mahé befindet sich zu weiten Teilen auf einer künstlichen Insel. Obwohl die Landebahn recht klein ist, können hier sogar Jumbos landen. Was ganz witzig aussieht, wenn man von Süden zum Flughafen fährt. Denn bevor etwas von ihm zu sehen ist, tauchen die Flugzeuge direkt hinter einer Reihe Wohnblöcke auf.
Weil die Seychellen (bisher) nicht auf den Massentourismus ausgelegt sind, hält sich die Zahl der An- und Abflüge in engen Grenzen. Die Notwendigkeit einer großen Zahl an Check In-Schaltern, Gates und Kofferbänder entfällt damit genauso wie lange Wege,
um auf dem Gelände von a nach b zu kommen. A nach b, das heißt für diejenigen, die von Mahé gleich weiter zur Insel Praslin fliegen wollen, raus aus dem Internationalen Flughafen, dann rechts und dem überdachten Weg folgen, der zum regionalen Flughafen führt.
Neben den üblichen Duty-Free-Shops locken zwei, drei Läden mit kreolischen Souvenirs, dazu gibt es die Möglichkeit, noch etwas zu Trinken oder Essen zu kaufen und, neben Wechselschaltern, auch Geldautomaten für Visa und ordentliche sanitäre Anlagen.
Insgesamt ist der Flughafen damit recht übersichtlich und locker im Umgang (zum Beispiel mit noch nicht angekommenen Gepäck). Das einzige, was uns bei der Abreise bitter aufgestoßen ist, war eine Reiseleiterin von Mason, die sich unmöglich benommen hat und wegen der alle anderen warten mussten.
Wobei wir Mason als Veranstalter nicht empfehlen können. So sehen wir eine Frau am Check In, die mit Mason auf den Seychellen unterwegs war und, warum auch immer, am Ende Probleme hatte, überhaupt wieder nach Deutschland zu kommen.