Mit der Fähre nach La Digue

Ochsenkarren am Fähranleger von La Passe

Nach fünf Nächten auf Praslin werden wir pünktlich bei der Mango Lodge abgeholt. Als nächstes sehen wir uns auf dem Weg zum Fährhafen darin bestätigt, auf einen Leihwagen verzichtet zu haben. Es ist ein Frontalunfall, bei dem ein Urlauber falsch auf die Hauptstraße gebogen ist. Als wir am Fährhafen in der Baie Ste. Anne ankommen, verdunkelt sich der Himmel.

Ich habe Glück. Weil mich Annette ins Ticketbüro schickt, verpasse ich den Wolkenbruch. Dafür muss ich das Problem lösen bzw. bereits beim Einchecken die Frage beantworten, mit welcher Fähre wir in fünf Tagen zurück zur Insel Praslin fahren möchten. Gerne hätte mich jemand vorwarnen können.

Wer als Tagesausflügler nach La Digue fährt, bekommt die großen, unhandlichen Bordkarten für die Rückfahrt gleich mit, während wir eine Art Quittung dafür erhalten. Für alle aber gilt es, sich erstmal in Geduld zu üben.

Denn nach dem Anlegen der Fähre braucht es eine Weile, bis alle Passagiere an Land sind und ihr Gepäck entgegen genommen haben. Etwa 15 Minuten später aber geht es endlich los und lassen wir Praslin mitsamt dem Regen hinter uns zurück.

Mit dem Segelschiff und einem Schwein zur Schule

Auf der Fahrt nach La Digue lesen wir, dass die Insel bis zum Einsatz der ersten Motorschiffe in den 1960er Jahren nur schwer zu erreichen war. Die Kinder mussten, um ihre Schule auf der Hauptinsel Mahé pünktlich zu erreichen, eine Woche vorher mit dem Segelschiff starten.

Je nach Strömung konnte es passieren, dass das Schiff weit abgetrieben und sich die Fahrt um ein Mehrfaches verlängerte. Zur Vorsorge nahmen die Seychellois deswegen damals ein Schwein mit auf die Überfahrt.

Warten am Fähranleger von La Passe auf La Digue

Nach einer halben Stunde und bei mittlerweile halbwegs sonnigem Wetter erreichen wir La Digue. Wie auf Praslin herrscht auch hier am Fähranleger von La Passe, dem einzigen Ort auf der Insel, reger Betrieb. Während die Ausflügler einfach von dannen ziehen können, werden die meisten anderen Urlauber um uns herum in Empfang genommen. Wo aber steckt unser Fahrer? Ochsenkarren und Fahrradverleiher warten auf Kundschaft.

Doch für uns scheint sich keiner zu interessieren. Weder können wir jemanden sehen, der ein Schild für uns hoch hält, noch können uns die drei Seychellois weiterhelfen, die wir fragen. Erst als wir schon auf dem Weg zum Office-Gebäude sind, ruft jemand hinter uns. Na endlich, es hat sich herum gesprochen, dass Jammy seine Gäste verpasst hat. Ein paar Minuten später erreichen wir das Rising Sun Guesthouse, unsere Unterkunft auf La Digue.

Sonnenuntergang an der Anse Severe auf La Digue

Am späten Nachmittag spazieren wir zur Anse Severe. Auch wenn die Bucht keinen absoluten Traumstrand aufzuweisen hat, ist sie doch schön anzusehen und durch ihre geschützte Lage zum Schwimmen und Schnorcheln besser geeignet als die Strände an der Ostküste. Ein weiterer Vorteil gegenüber den Stränden an der Anse Source D’Argent ist,

dass man hier keinen Eintritt berappen muss und sich einige Pensionen, Hotels und Ferienhäuser ganz in der Nähe befinden. Für den kleinen Hunger zwischendurch betreiben die Inselbewohner Stände mit Snacks, Kokosnüssen und Früchten sowie frisch gepressten Säften und Getränken zu erschwinglichen Preisen.

Ein Stück weit nördlich der Anse Severe führt die Inselstraße zu einer Stelle, an der man abends schöne Sonnenuntergänge sehen kann bzw. beobachten kann, wie die Sonne zwischen Praslin und der Schildkröteninsel Curieuse im Meer untergeht.

Es muss ein wirklich ganz tolles Erlebnis am Ende des Tages sein, quasi Romantik pur. Wenn man denn nicht das Pech hat, eine Wolkendecke beobachten zu müssen, welche dem Naturschauspiel knapp oberhalb der beiden Inseln ein jähes Ende setzt. Schade eigentlich.

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