Im Flusstal des Le Célé nach Cabrerets

Die Zufahrt in das Flusstal des Le Célé erfolgt über das Kalkplateau der Causse de Gramt. Das Tal hat sich tief in die Landschaft eingeschnitten, während die Felswände direkt neben der Straße senkrecht in die Höhe ragen. Wo immer die Schlucht zu wenig Platz für die Fahrbahn bietet, hat man halbe Tunnel in die Felswand gehauen. Dadurch ragt die Wand an einigen Abschnitten über uns hinweg. Es ist ein herrliches Bild. Wie könnte uns da der Pulk von Rennradfahrern stören, der vor uns herfährt und ihm folgende Autos schlichtweg ignoriert?

Im Tal des Château du Diable, der Teufelsburg

Ankunft in Cabrerets

Am späten Nachmittag erreichen wir unser erstes Ziel in den Midi-Pyrénées, das kleine Straßendorf Cabrerets. Es ist wunderschön am Le Célé gelegen und von den Felswänden umgeben. Diese werden übrigens von einigen Gebäuden als Hauswand genutzt. Allerdings muss man teilweise etwas genauer hinsehen, denn so mancher Bau wurde bewusst unauffällig in den Fels integriert. So das Château du Diable, die Teufelsburg, deren Gemäuer sich kaum von den Felsen abhebt. Es ist eine Festung aus dem 13. Jahrhundert. Während des Hundertjährigen Krieges (1337 bis 1453) verschanzten sich die plündernden Soldaten in den dahinterliegenden Höhlen.

Die Brücke über den Le Célé bietet den schönsten Blick auf das Château. Sowie auch auf den Fluss, der im Sommer zum Kanufahren und zum Schwimmen einlädt. Dem friedlichen Anschein zum Trotz besitzt der Cele auch ein wildes Gesicht. 1906 riss eine Flut die Brücke mit sich. Danach mussten die Menschen den Fluss mit einer Fähre überqueren.

Erst drei Jahre später war die neue Brücke fertiggestellt. Sie wird heute überwiegend von Touristen genutzt. Die Häuser entlang der Straße und in dem kleinen Ortskern stehen zum Großteil leer. Inzwischen lockt Cabrerets jedoch vermehrt Künstler und Hobbyhandwerker an, welche einige alte Gebäude liebevoll ausbauen und das Ortsbild verschönern.

Als eines der größten Gebäude thront die Burg Cabrerets auf einer Kuppe. Das alte Château ist sicherlich bewohnbar, wirkt aber leer und trist. An der Kirche vorbei, gelangen wir zu zwei Restaurants, einem Laden und dem kleinen Marktplatz. Zusammen mit einer Boulangerie am Ortsausgang komplettieren sie all das, was Cabrerets seinen Besuchern zu bieten hat. So treffen wir bei unserem Rundgang lediglich ein paar alte Leute. Ein Ort der Vergessenen, werden wohl andere denken, die sich ein Skelett ins Fenster stellen. Für uns indes ist es ein Ort zum Wohlfühlen, da er inmitten schöner Natur liegt und uns vor allem eines bietet: Ruhe.

Cabrerets im Tal des Célé | Midi-Pyrénées

Rundreise durch die Midi-Pyrénées, Ankunft im Tal des Céle mit Aufnahmen vom Château du Diable und Spaziergang durch Cabrerets.

Im Turmzimmer des Hotel des Grottes

Üppiges Frühstück und Schwimmen im Fluss Le Célé

Das erste Hotel unserer Reise durch die Midi-Pyrénées ist das hübsche Hotel Restaurant des Grottes in Cabrerets. Da wir erst spätnachmittags ankommen, ist unser Zimmer natürlich schon gerichtet. So können wir nach dem sehr netten Empfang direkt nach oben verschwinden. Wir haben nämlich eines der beiden »Turmzimmer«, die zu den größeren zählen. Von dort aus haben wir einen herrlichen Blick auf den Pool und über den Fluss. Das Zimmer ist zwar schlicht und das Bad etwas in die Jahre gekommen, doch es ist gemütlich und wir können gut schlafen.

Bald nach unserer Ankunft duftet es verführerisch lecker nach Essen. Beim Abendessen auf der Terrasse zum Fluss stellt sich heraus, dass es ebenso gut schmeckt. Bei den zwei Malen, die wir im Hotel frühstücken, sind wir außerdem vom Büfett aufs angenehmste überrascht. Frankreich ist weniger bekannt für sein üppiges Frühstück. Doch wie wir bereits wiederholt im Elsass erfahren haben, gibt es inzwischen einige Ausnahmen. Im Hotel des Grottes bekommen wir gutes Brot, leckeren Obstaufstrich und Käse aus der Region. Dazu verschiedene Säfte, Müsli, Joghurt… Also alles, was man für einen guten Start in den Tag braucht.

Während unseres Aufenthalt ist es recht heiß. So sind wir doch froh, dass wir nachts die Fenster offen stehen lassen können. Keine Mücken, keine Fliegen, kein Lärm – nur Sterne bei klarem Himmel – da können wir uns nur wohlfühlen. Zudem besitzt das Hotel einen gepflegten Pool, den wir gerne nutzen. Der Zugang zum Fluss Le Célé hingegen ist etwas verwildert, kann uns aber nicht abhalten, auch dort in die Fluten zu springen. Gut, Fluten ist übertrieben. Dank der nahen Staumauer flussabwärts können wir problemlos gegen die Strömung schwimmen und wären womöglich erfroren, hätten wir uns von dieser wieder zum Hotel zurücktragen lassen.

Als eine richtig gute Wahl hat sich erwiesen, dass wir vier Nächte im Hotel des Grottes gebucht haben. In der näheren Umgebung gibt es einiges zu erleben und zu besichtigen. Abends kann man erst schön Essen gehen und sich dann auf eine erholsame Nacht freuen. Mehr braucht es nicht für einen gelungenen Auftakt einer Reise.

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