Palmeninsel Don Khon im Mekong

Faulenzen auf einer der »Viertausend Inseln«

Bei unseren Reisevorbereitungen kam es irgendwann zu der Frage, wo wir eine Verlängerungsnacht und einen Erholungstag einlegen sollen. Einfache Antwort von meinem Mann: »Auf einer Palmeninsel.« Na Prima! Laos ist der einzige Binnenstaat von Südostasien. Kein Meer weit und breit und da sollen wir eine Palmeninsel finden? Doch was soll ich sagen? Die Frage war kaum gestellt, als wir auch schon über die Lösung stolperten.

Denn der Mekong macht es an der laotischen Südgrenze zu Kambodscha möglich. Hier, in dem einzigartigen Feuchtgebiet von Si Phan Don erreicht der Fluss seine größte Ausdehnung. Bei diesen »Viertausend Inseln« verzweigt sich der Mekong auf einer Länge von 50 km und einer Breite von 14 km in hunderte kleine Flüsse, die sich um die vielen Inseln schlängeln.

Während der Trockenzeit erhöht sich die Zahl der Inseln. Da tauchen auf einmal kleine, nur mit Grasbüscheln bewachsenen Hügel auf. Die Menschen, die auf den größeren Inseln wohnen, leben überwiegend vom Fischfang. Über 200 Arten sollen sich in diesem Gewässer tummeln. Zudem leben hier Irrawaddy-Delfine. Dass es ihn überhaupt noch gibt, grenzt an ein Wunder. Denn in Laos wird so ziemlich alles gegessen, was essbar ist. Bei dem Delfin machen die Laoten allerdings eine Ausnahme. Das Glück der Tiere ist, dass sie sowohl von den Laoten als auch von den Kambodschanern verehrt werden.

Einer Legende nach soll es sich bei den Tieren um wiedergeborene Ahnen handeln, die hin und wieder Menschen vor dem Ertrinken retten. Allein deshalb haben die Menschen den Flussdelfin mit seinem für Delfine untypischen runden Kopf nie auf die Speisekarte gesetzt. Dafür haben das Dynamitfischen und Staudammprojekte der Population stark zugesetzt, sodass die Irrawaddy-Delfine an nur noch wenigen Orten zu sehen sind. Nur mit viel Glück sieht man mal eine Flosse kurz aus dem Wasser auftauchen. In der Regel aber ist die Teilnahme an einer Sightseeing-Jagd mit dem Motorboot heraus geschmissenes Geld. Weil die Delfine dadurch gestört werden, ist es besser, darauf zu verzichten.

Unsere Palmeninsel im Feuchtgebiet des Si Phan Don ist die Don Khon, die sich zwischen den großen Mekongfällen befindet. Mit Restaurants, Hotels und kleinen Hostels ist die Insel touristisch recht gut erschlossen. Befestigte Straßen sucht man hingegen vergebens, was den Vorteil hat, dass die Insel weitgehend autofrei bleibt.

Den Sammeltuktuks und jeder Menge Mopeds müssen wir aber doch immer wieder mal ausweichen. Die Schienen der Eisenbahn, die einst über Don Khon und die Nachbarinsel Don Det hinweg führte, haben längst ausgedient und werden heute als stabiler Gartenzaun benutzt.

Karibisches Flair verbreiten die mit Kokospalmen gesäumten Wege und das Flussufer. Die Bewohner bieten verschiedene tropische und frisch gepresste Fruchtsäfte an und die Restaurants laden mit ihren Relaxliegen zum Verweilen und landestypischen Faulenzen ein.

Nur bei der Pizza sollte man aufpassen, die ist wirklich nur für den kleinen Hunger. So hätte die große Pizza, die Lars bestellt hat, auch gut auf einen normalen Kuchenteller gepasst.

Video zu unserer Fahrt zur Mekong-Insel Don Khon in Laos

Eindrücke von der Fahrt über den Mekong nach Don Khon, einer der 4000 Inseln im Süden von Laos. Spaziergang über die Insel mit Aufnahmen der Lok, der kolonialen Brücke und dem Fluss.

VG Wort

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