Ban Hang Khon und der Pa Soy Wasserfall

am Südende der Insel Don Khon mit Blick nach Kambodscha

Unsere Fahrräder stehen noch am Kassenhaus nahe dem Somphamit-Wasserfall. Es kann weitergehen bzw. erst einmal 500 Meter auf dem Zufahrtsweg zurück. Dort biegen wir rechts ab und halten uns ab jetzt bei jeder Weggabelung rechts, um zum nächsten Strand, den Ban Khon Njai, zu kommen. Kurz vor dem Strand geht es steil bergab.

Wir müssen vorsichtig sein, da die Bremsen der Fahrräder eher symbolischer Wert besitzen und es sicher blöd aussieht, wenn wir erst im weichen Sand zum Stehen kommen. Wer will, kann hier im heißen Sand sonnenbaden, sich im Boot zu den Delphinen fahren lassen oder wie wir, einfach eine Kokosnuss schlürfen.

Nächstes Ziel ist der kleine Ort Ban Hang Khon. Nachdem wir die Räder den steilen Hang wieder nach oben geschoben haben, nehmen wir den nächsten Pfad, der rechts abbiegt. Wir hoffen, dass dieser bis zur alten Eisenbahntrasse führt. Hin und wieder zweifeln wir, da der Pfad immer enger wird, leicht zuwächst und wir uns teilweise durchs Gestrüpp kämpfen müssen.

Außerdem kommt uns diese Strecke endlos vor. Aber wir sind richtig, wie uns wenige entgegenkommende und genauso zweifelnde Radfahrer versichern. Nachdem wir mehrere Felder passiert haben, erreichen wir einen breiten, gerade gezogenen Weg, der gut eine Eisenbahntrasse gewesen sein kann. Dort biegen wir rechts ab und folgen diesem bis an die Südspitze der Insel.

Ende der Eisenbahnstrecke bei Ban Hang Khon

Geprägt wird das Südende der Insel von einem gewaltigen Betonbauwerk aus der Zeit der Franzosen. Hier war das Ende der Eisenbahnstrecke und das Monstrum oberhalb des Mekong die Verladerampe. Treppen führen hinab zu den Ausflugsbooten. Auch hier fahren diese zu den Delfinen. Vor Ort weisen Schilder darauf hin, dass die Boote auf der Suche nach den Tieren über die Grenze nach Kambodscha fahren.

In so einem Fall müssen die Teilnehmer zusätzliche Kosten für die Einreise begleichen. Wie viel man bezahlen muss, verheimlichen die Aushänge zu den Ausflügen. Die Wahrscheinlichkeit, in kambodschanisches Gewässer zu geraten, aber ist durchaus gegeben. Denn ab der Verladerampe trennen uns gerade mal 700 Meter von der Grenze, sodass wir von hier aus in ein anderes Land schauen können.

Allerdings ist es durch den vielen Beton am Südende von Don Khon alles andere als schön. So bleiben wir nur kurz, zumal wir noch den Wasserfall auf der anderen Seite der Insel sehen wollen. Damit geht also wieder zurück zur Eisenbahntrasse, bei der ersten Abbiegung rechts, verlassen wir diese aber gleich wieder.

Bei einem weiteren kleinen Ort zweigen wir erneut rechts auf einen verwachsenen Pfad ab. Das Radfahren ist hier mit den Klapperrädern ganz schön ungemütlich und die schlechten Bremsen tun ihr Übriges hinzu. Offenbar nutzen die meisten Touristen nur noch die Eisenbahntrasse, sodass die Nebenstrecken vernachlässigt werden und zuwachsen dürfen.

Dschungel hin oder her, wir sind da hart im Nehmen. So erreichen wir bald drei abenteuerliche Brücken. Durch die Stahlkonstruktion im Unterbau wirken sie recht stabil. Einzig wegen der fehlenden Bohlen der ersten beiden Brücken schieben wir unsere Räder auf die andere Seite.

Die dritte Brücke wurde hingegen in jüngerer Zeit saniert, ist mit ihren Wellenformen ein echter Hingucker und richtig lustig beim Darüberfahren.

Dschungeltour zum Pa Soy Wasserfall

Nach zweieinhalb Kilometern zweigt ein ausgeschilderter Weg ab. Wir sind also richtig, hier geht es zum Wasserfall Khon Pa Soy. Auf grobem Schotter steht eine weitere ungemütliche Passage an,

eh wir ein paar Felder erreichen und in der Ferne wieder die Zivilisation sehen. 500 Meter weiter biegen wir nochmals rechts ab und erreichen bald darauf ein kleines Restaurant. Hier lassen wir ein weiteres mal unsere Räder stehen.

Über eine Hängebrücke – auch diese ist nichts für schwache Nerven – gelangen wir auf die nächste kleine Insel Don Pa Soy. Von hier aus haben wir mehrere Möglichkeiten, auf den Wasserfall zu blicken, welcher imposant,

aber doch einiges kleiner als der Somphamit-Wasserfall ist. Dafür bietet dieser Arm des Mekong einen kleinen Badestrand mit sicherer Bademöglichkeit. Wir indes leiden schon wieder Durst, womit es uns bald in das Restaurant zieht.

In diese Ecke der Insel Don Khon verirren sich nur wenige Touristen. Gerade mal ein Platz ist von einer Engländerin besetzt, die eifrig ihren Reisebericht schreibt. Wir setzen uns in Relaxliegen mit Blick auf den Wasserfall und lauschen dem Tosen.

Der Service ist denkbar unkompliziert. Man bedient sich einfach selbst am Kühlschrank und zahlt später. Für die Familie, die wie bei einem Kaffeekränzchen im Haus sitzt, ist es so am bequemsten – für den Gast wahrscheinlich auch.

Unterhalb vom Restaurant führen weitere Brücken über mehrere Bachläufe. Die Pfade enden allerdings sehr bald bei einer großen Betonmauer. Auch diese stammt noch von den Franzosen, die mit diesem Leitsystem Tropenhölzer den Fluss hinab schifften. Mit diesen Eindrücken schnappen wir uns unsere Drahtesel und fahren immer am Ufer entlang zurück durch den kleinen Ort Ban Sentho bis nach Ban Khon.

Unterwegs passieren wir noch mehrere idyllische Buchten und entdecken badende Wasserbüffel. Als wir wieder im Hauptort ankommen, ist trotz der vielen Stationen unserer Tour noch reichlich Zeit bis zum Abendessen. Warum also nicht noch schauen, was die Nachbarinsel Don Det zu bieten hat?

Video zur Fahrradtour auf Don Khon, 4000 Inseln des Mekong

Fahrradtour auf Don Khon, einer der »4000 Inseln« des Mekong im südlichen Laos. Stopps bei der alten Verladestation und dem Somphamit-Wasserfall bei der Insel Don Pa Soy.

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