Chiang Khong am Mekong

unser Tor zu Laos

Nach der Besichtigung des Wat Rong Khun bei Chiang Rai bringt uns der Tuktuk-Fahrer bei mittlerweile deutlich wärmeren Temperaturen zurück zum Laluna Resort. Wir sind am Überlegen, ob wir noch eine Runde durch die Stadt laufen oder uns gleich auf den Weg nach Chiang Khong machen sollen. Wir entscheiden uns für das zweite. Laut Rezeption fährt stündlich, immer um halb, ein Bus an die laotische Grenze.

Da gerade kein Tuktuk vor dem Hotel bereit steht, lassen wir uns ein Taxi rufen. Auf dem Weg zum Busbahnhof bietet uns der Fahrer an, uns für 1400 Baht bis nach Chiang Khong zu bringen. Das sind 35 EUR für 110 Kilometer im klimatisierten und gemütlichen Auto. Wunderbar, wir sind einverstanden. Immerhin kostet der Bus ja auch etwas.

Durch den landwirtschaftlich geprägten Teil von Thailand

Die Straße führt durch den landwirtschaftlich geprägten Teil von Thailand, womit wir jede Menge Reisfelder sehen. Da es eine Privatfahrt ist, können wir zwischendurch anhalten und ein paar Fotos aufnehmen. Es ist Trockenzeit.

Somit sind die Reisfelder abgeerntet und stellen nur noch Stoppelfelder dar. Andere sind zwar bereits wieder mit Wasser geflutet, aber noch nicht bepflanzt. Wer schöne, grüne Reisfelder sehen will, muss während der Regenzeit kommen.

Wir sind keine zwei Stunden unterwegs, bis wir in Chiang Khong ankommen. So bleibt deutlich mehr Zeit, das kleine Städtchen direkt am Mekong zu erkunden. Das Hotel ist ebenfalls schnell gefunden, auch wenn sich inzwischen der Name geändert hat und wir uns erst einmal wundern. Nach kurzer Nachfrage aber ist klar, dass wir richtig sind.

Wenige Minuten später ist das Einchecken erledigt, das Zimmer bezogen und damit der Weg frei für einen ausgedehnten Spaziergang am Mekong. Chiang Khong ist zwar eher eine Übergangsstadt für Laos-Reisende. Die meisten kommen nur wegen der Friendshipbridge hierher, um über die Grenze zu gehen. Eine Stadtbesichtigung aber lohnt sich auch hier.

Rundgang durch das partyfreudige Chiang Khong

Chiang Khong als Stadt zu bezeichnen, wäre schmeichelhaft. Im Wesentlichen besteht der Ort aus einer stark befahrenen und durchgängig verbauten Hauptstraße. Sobald man diese verlässt und hinter die nahezu geschlossene Häuserreihe blickt, wandelt sich jedoch der Charakter von Chiang Khong. Hier besitzen die schmaleren Straßen und niedrigen Häuser eher einen Dorfcharakter. Frei laufende Hühner und Schweine unterstreichen diesen Eindruck. Das direkte Nebeneinander der komplett überbauten Flächen an der Hauptstraße sowie Grundstücken mit Ställen und Gartenanteil zeigt, dass der Ort schnell gewachsen ist – und es noch tut.

Wobei sich die vierte Thai-Lao-Freundschaftsbrücke, die seit 2013 Chiang Khong mit dem laotischen Huay Xai verbindet, allerdings als Hemmnis für das weitere Wachstum herausgestellt hat. Denn Touristen, die hierher kommen, verbringen meist nur eine Nacht im Ort und wollen gleich am nächsten Morgen auf eines der Mekong-Boote. Früher sind diese mit Fähren direkt zu den Bootsanlegern auf der laotischen Seite des Flusses gebracht worden. Heute wird von vielen empfohlen, gleich bei der Ankunft am Mekong über die Brücke nach Laos einzureisen und in Huay-Xai zu übernachten. Weil die Hotels dort günstiger sind, zieht das natürlich bei Backpackern, die lieber billig als komfortabel reisen.

Wir finden es eigentlich ganz nett in Chiang Khong, wo wir kurz nach unserer Ankunft im Hotel einen ersten Spaziergang entlang des Mekong unternehmen. Eine Promenade direkt am Fluss lädt dazu ein. Mit Blick auf unser eigentliches Reiseziel Laos können wir hier die vorbeifahrenden Boote beobachten,

auf denen sich teilweise ganz schön viele Touristen drängen. Hoffentlich ist unser Boot morgen weniger voll. Entlang der Uferböschung gibt es mehrere Restaurants, welche aber großteils geschlossen sind.

Feierlichkeiten beim Luang Chai Sathan Temple

Auffallend ist der Luang Chai Sathan Temple, dessen Stufen uns nach oben locken. Mal wieder viel Gold, schöne, teils kitschige Figuren, verschiedene Buddha-Statuen und ein Trommelturm zieren die Tempelanlage. Zwei lange Schlangen führen uns zwischen den Gebäuden hindurch zur Hauptstraße, auf der gerade eine Art Prozession stattfindet.

Die ethnische Vielfalt bringt es mit sich, dass hier gerne und oft gefeiert wird. Die laotischen, thailändischen und Hill-Stämme führen ihre drei separaten Kalender mit einer Vielzahl von Festivals.

Wir erwischen eines davon. Die Vorbereitungen dazu sind mit lautem Getöse im nächsten Wat im Gange. Der Wat Phra Kaew ist zwar etwas kleiner als der Luang Chai Sathan Temple, bietet aber genügend Platz für eine ganze Batterie an Lautsprecherboxen, aus denen verschiedene Musikstile zugleich dröhnen.

Die Frauen sind hübsch angezogen. Als zwei auf mich zukommen, denke ich, sie wollen ein Foto von sich. Aber nein, sie wollen sich mit mir fotografieren lassen. Na ja, kenne ich ja schon aus Malaysia.

Essen im windschiefen Holzhaus

Es gibt einige Restaurants entlang der Hauptstraße von Chiang Khong, aber irgendwie ist es in allen recht laut. Die wenigen Backpacker stört das wenig, uns aber schon. Um dem Krach – und Dieselgestank – zu entgehen, suchen wir den Zugang zu einem alten Holzhaus, das wir von der Uferpromenade aus gesehen hatten und das ganz nett aussah.

Es gehört zur Pension Baan Tammila. In dem windschiefen Haus sind wir die einzigen Gäste, haben dafür aber einen tollen Blick auf die laotische Seite und bekommen obendrein ein leckeres Essen serviert.

Anschließend spazieren wir im Dunkeln nochmals durch den Ort. Das Fest im Wat Phra Kaew ist inzwischen in vollem Gange. Bei viel Lärm wird ausgelassen gefeiert und getanzt.

Während die einen mithilfe eines Weihwasseraufzugs ihre Opfergaben darbringen, versuchen sich andere im Losglück, indem sie die auf einem Baum verteilten Lose herunter angeln. Alles in allem ist es jedoch etwas arg laut, weshalb wir bald ins Hotel zurückkehren.

Übernachten im Chiang Khong Teak Garden Hotel

Das Chiang Khong Teak Garden Hotel ist direkt am Mekong gelegen. Da es kurz vor unserem Aufenthalt mal zwischendurch von der Ibis-Kette übernommen wurde, laufen noch einige Sanierungsarbeiten. Zudem hat sich mit dem Wechsel der Name des Hotels geändert.

Damit heißt es zu unserem Aufenthalt »ibis Styles Chiang Khong Riverfront«. Das hat bei unserer Ankunft zu etwas Verwirrung geführt. Da sich die Rezeption in einem offenen Büro direkt am Hotelparkplatz befindet, ist dies aber schnell geklärt.

Das Hotel ist zweigeteilt. Es gibt einen Bungalowbereich und ein fünfstöckiges Hotelgebäude. Wir haben einen Bungalow, weshalb uns ein Angestellter nach dem Einchecken mit einem kleinen Caddy dorthin fährt. Es ist nicht so, dass der Weg sonderlich weit wäre. Aber wenn man schon einmal so ein Gefährt hat, dann will man es auch nutzen und sich das Gepäck schleppen sparen.

In der Bungalowanlage des Teak Garden Hotel

Die Zimmer sind auch hier richtig toll. Wir haben viel Platz, ein gemütliches Bett, ein schönes Bad, Fernseher und Internet sowie auch wieder einen Zimmersafe. Auf dem Balkon lässt es sich gut aushalten. Wir sind zwar in der zweiten Reihe, sehen aber trotzdem noch etwas vom Mekong,

da die erste Reihe leicht nach unten versetzt ist. Ansonsten stehen die Bungalows jedoch ganz schön dicht aufeinander, sodass man von den meisten Balkons direkt auf die Eingangstüren der nächsten Bungalowreihe blickt. Die Kategorie Gardenview wird damit eher zur Bungalowview.

Auf einer Terrasse über dem Mekong bietet das Restaurant neben der tollen Aussicht verschiedene Kaffeespezialitäten sowie eine erlesene Weinauswahl. Gleich daneben befindet sich der neue Pool. Es ist recht kühl hier, weshalb wir auf ein Bad verzichten. Aber die ganze Anlage ist wunderschön gepflegt.

Teilweise sind die Gartenarbeiten noch am Gange. Dadurch ist der Weg zum Mekong bei unserem Aufenthalt etwas unbequem zu laufen. Es ist aber zu erkennen, dass die Arbeiten schon bald nach unserer Weiterreise abgeschlossen sein werden.

Zu unserem Bedauern erwartet uns am nächsten Morgen ein sehr asiatisch geprägtes Frühstück. Zwei riesige Busse in kitschiger Star Wars-Optik auf dem Parkplatz sorgen dafür, dass Asiaten das größere Publikum ausmachen. Das bringt der Hotelblock wohl mit sich, ist aber halb so schlimm.

Denn nach etwas Suchen finden wir zwischen den warmen Reisgerichten genug, was unserem europäischen Magen entspricht und satt macht. So stellt sich das ibis insgesamt als eine gute Adresse für eine Übergangsnacht zur Laos-Reise heraus. Es ist gemütlich, liegt zentral in Chiang Khong und der Weg zur Freundschaftsbrücke dauert auch nur zehn Minuten.

Video zu unserem Tor zu Laos am Mekong in Nord-Thailand

Eindrücke von Chiang Khong am Mekong in Nord-Thailand. Vorbereitungen zu einem religiösen Fest, das dann auch steigt.

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