Strand an der Baie Lazare

Strand im Südwesten der Insel Mahé

Durch die dank des früheren Flugs gewonnene Stunde haben wir reichlich Zeit, uns an die Lazare Lodge zu gewöhnen, den Transfer zu verdauen und, nachdem wir lange genug herum gesessen sind, von unserem wunderschönen Aussichtspunkt hinunter zur Baie Lazare zu spazieren.

»Der Strand ist zu Fuß ein paar Minuten entfernt«, erklärt der Besitzer der Lodge, »aber zurück wird ihnen der Weg dreimal so lang vorkommen.« Ja, das mag wohl sein. Denn so, wie wir die Einfahrt zum Hotel hinab laufen und dann nach rechts abbiegen, geht es zum Meer steil bergab.

Sechs Minuten später erreichen wir die Baie Lazare. Beim ersten Eindruck ist es eine hübsche Bucht mit einem (bei Flut) schmalen Sandstreifen. Auf den zweiten Blick wirkt die Bucht etwas traurig. Mag sein, dass es an den aufziehenden Wolken liegt, mag sein, dass wir nach den Inseln Praslin und La Digue einfach zu verwöhnt sind, aber zum Baden lockt es uns hier nicht.

Genauso ist der Weg entlang der Küste enttäuschend. Zum einen, weil hier weniger aufgeräumt wird und entsprechend viel Unrat herum liegt, zum anderen, weil sich das Plantation Club Hotel in Strandnähe breit macht, das, obwohl es schon recht viel Raum einnimmt, auf einer Seite noch erweitert wird. Warum die wenigen Zimmer, die offensichtlich belegt sind, fast alle zur Baustelle zeigen, scheint uns überdies sonderbar.

Südlich des Hotels führt der Weg über die lange Hoteleinfahrt zur Hauptstraße und in die nächste Ortschaft. Neben einer Schule und einer Bäckerei mit Getränkeverkauf gibt es dort eine hübsche Kirche mit Franz von Assisi als Schutzpatron.
Leider wissen wir nicht, wie weit es von der Kirche bis zur Abzweigung zu unserem Hotel ist. Um bei der Wärme nicht kilometerweit laufen zu müssen, kehren wir daher auf demselben Weg zur Lazare Lodge zurück.
Erst später erfahren bzw. sehen wir, dass es von der Kirche aus keinen großen Unterschied macht, welche Richtung man nimmt, es sind so oder so zwei Kilometer.

Lazare Lodge - Übernachten an der Baie Lazare

Am späten Vormittag kommen wir in der Lazare Lodge an. Der erste Eindruck: wow! Alles, also Decke, Boden, Wände und Möbel, ist aus Holz gefertigt. Hier ist barfuß angesagt. Zunächst aber beziehen wir unser Zimmer gleich rechts der Rezeption und Bar.

Weil das Fenster in der Nähe der Küche ist, hat es eine Klimaanlage. Wenn man schon die warmen Nächte auf der Insel La Digue gewohnt ist, kann man darauf aber gut verzichten. Schön finden wir das Himmelbett und auch die Dusche, ausgestattet mit einem perfekt funktionierenden Durchlauferhitzer. Das ist doch angenehm!

Was fehlt, sind Kühlschrank und Flaschenöffner. Kein Problem, wozu gibt es schließlich die Bar? Erst, nachdem wir die erste Cola getrunken haben, empfiehlt uns eine andere Urlauberin, besser keine Getränke mit aus dem Zimmer zu nehmen. Den Grund hierfür nennt die elendig lange Hausordnung: wenn Getränke von außen mit in die Lazare Lodge genommen und im Zimmer gefunden werden, muss man dafür eine Gebühr zahlen.

Und die ist happig. Gut, dass wir uns auf der Fahrt zur Lodge für die nächsten Tage mit Getränken eingedeckt haben. Besser, dass sich mein Koffer verriegeln lässt. Ein junges Schweizer Paar verrät uns später, dass sie ihre leeren Flaschen nachts in der Mülltonne unten an der Einfahrt zur Lodge verschwinden lassen.

Das zweite, was Annette stört, ist der Hausherr, ein Südafrikaner. Während die Angestellten eher zurückhaltend sind, verhält er sich breit, wie ich’s nenne. Zuerst versucht er, uns einen Leihwagen, »den könnt ihr auch für ein paar Stunden bei meinem Kollegen, er ist auch Südafrikaner, mieten«. Wir sollten keine Angst haben, hier zu fahren.

Dann animiert er die Gäste ständig zum (Bier) trinken und außerdem quatscht er die ganze Zeit von seinen tollen Steaks, ebenfalls aus Südafrika. Wenn man ihr ignoriert, ist es aber halb so schlimm. Allerdings lohnt es sich, die Getränke zu notieren. Zumindest müssen wir später bei der Abreise drei teure Bier reklamieren, obwohl wir gar kein Bier trinken.

Lecker und gerade so ausreichend ist das Abendessen. Nach einer Red Snapper-Platte am ersten Abend bekommen wir abwechselnde Fischmenüs und einmal ein kleines Fleischgericht. Wer nicht satt wird, kann nachbestellen, wer Steak will, muss einen Aufpreis zahlen. Von dem her muss hier keiner Hunger leiden - zumal es gleich nebenan ein nettes Restaurant gibt (-;

So böse es bisher klingt, die Lazare Lodge ist trotz des gewöhnungsbedürftigen Südafrikaners ein ganz tolles Hotel. Die Aussicht über die Baie Lazare ist herrlich, es ist ruhig, in den Bäumen sehen wir jede Menge Flughunde und einen Pool gibt es hier oben auch.

Video Lazare Lodge auf Mahé

Eindrücke vpn der Lazare Lodge im Südwesten von Mahé, nahe der Baie Lazare und der Anse Soleil.

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