Lange hatten wir uns auf unsere Hochzeitsreise gefreut, bis dann endlich der Flieger der Emirates Airline in Richtung Sri Lanka abhob. Das Ziel für diese Reise hätten wir dabei kaum besser wählen können. Denn trotz der traurigen Schlagzeilen, welche uns aus dem Land immer wieder erreichen, bleibt die Insel doch die Perle im Indischen Ozean.
So mussten wir selbst schnell merken, dass die gebuchte Rundreise mit der Tui und die eine Woche Badeverlängerung am Strand von Ahungalla viel zu kurz sind, um all die Sehenswürdigkeiten Sri Lankas zu entdecken. Das Land jedenfalls hat uns während unserer zwei Wochen Urlaub mit dem Elefantenwaisenhaus in Pinnawela, den alten Königsstädten und natürlich der Fahrt von der Königsstadt Kandy durch das Hochland mit den Teeplantagen und vielem mehr fasziniert.
Wir waren mit dem Bus und einer entsprechend großen Gruppe in Sri Lanka unterwegs. Das birgt den Nachteil, dass man teilweise weniger Zeit bei den Sehenswürdigkeiten hat als man eigentlich bräuchte. Neben den pauschalen Touren werden Sri Lanka Reisen angeboten, die sich als Bausteine nach den eigenen Wünschen zusammenstellen lassen. Dadurch konnten wir bei unserer zweiten Sri Lanka Reise viele Sachen sehen, die uns beim ersten Mal verwehrt blieben.
Bei unserer ersten Kuba-Rundreise drängelte Annette, sie wolle heiraten, China war als vorgezogene Hochzeitsreise gedacht. Und wenn wir unseren Wanderurlaub im Berchtesgadener Land als letzte ruhige Tage vor der Hochzeit ansahen, fanden wir uns kurz danach in Kappadokien wieder.
Unsere richtige Hochzeitsreise, welche wir zum größten Teil zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten, aber sollte uns erst im nächsten Jahr nach Sri Lanka bringen.
Tatsächlich hatten wir den Urlaub schon vor der Hochzeit reserviert und kurz nach der Heirat dann auch flugs gebucht. Warten mussten wir aber dennoch etwas mehr als ein halbes Jahr, bevor es endlich los ging.
Genug Zeit, sich richtig vorzubereiten. Im Herbst bekamen wir unsere dritte (und damit für die nächsten zehn Jahre letzte) Impfung gegen Hepatithis a und b. Typhus hatten wir ja noch, also fehlte nur noch Malaria Profilaxe.
Doch ups, eine kleine Schachtel mit nur acht Tabletten für über fünfzig Euros???
Damit war klar, dass wir das teure Zeugs tatsächlich nur im äußersten Notfall nehmen würden und auf gar keinen Fall schon vor der Reise, wie manch Apotheker vielleicht heute noch rät. Aber genug der Medizin. Man braucht sie zwar, aber man braucht sie dann besser doch nicht. Wir hatten Urlaub im Sinn, packten unsere kleinen, superleichten Reisetaschen, die uns schon so gute Dienste erwiesen hatten, holten dann unsere großen Koffer und packten alles noch einmal von vorne.
Am 24. Februar war es dann soweit:
nach kurzem Frühstück verließen wir mal wieder den Süden Badens, um die große weite Welt zu entdecken.
Anbei noch ein Dank an unsere Nachbarn, die sich sicher waren, es gäbe dieses Jahr keinen Schnee mehr, und für uns den Räumdienst übernommen hatten.
Ein paar Stunden zu früh am Frankfurter Flughafen angekommen, mussten wir feststellen, dass unser Flugschalter schon drei statt der üblichen zwei Stunden vor Abflug öffnete. Sehr schön, weil sich dadurch unsere Eincheck-Wartezeit auf eine Stunde verringerte und wir uns so schon bald ohne das lästige Gepäck in den völlig überteuerten Duty-Free-Bereich begeben konnten. Aber wer braucht schon einen Duty-Free, wenn er am nächsten Morgen auf Sri Lanka landet?
Die Emirates-Airline: Bis ein Jahr vor der Reise kannte ich diese Fluglinie noch nicht einmal. In den Monaten vor der Reise aber hörten, sahen und lasen wir immer wieder, wie toll diese Airline ist. Dem nicht genug, gilt die Emirates als beste Airline der Welt.
Tatsache ist: sehr schön anzusehen sind die Stewardessen, welche zur Begrüßung an Bord eine Art Schleier tragen. Dieser lässt das Gesicht frei und ist oben unter einer Art arabischer Mütze (?) befestigt. Nicht gerade praktisch, aber wie gesagt, schön anzusehen.
Schön sind auch die vielen Musik- und Filmprogramme, die zum Teil in Deutsch angeboten werden. Dabei hat jeder Passagier seinen eigenen Bildschirm in der Lehne des Vordersitzes eingebaut und kann individuell wählen, was er in welcher Sprache sehen will.
Außerdem bietet die Emirates zwei Kameraperspektiven nach vorne und unten an und kann man sich die Zeit mit etwa achtzehn kleinen Videospielen vertreiben.
Das Essen an Bord war das reichhaltigste, welches wir bisher in einem Flieger bekommen hatten und die Crew spricht etwa fünfzehn verschiedene Sprachen. Glückssache also, ausgerechnet die Stewardess zu finden, welche einen dann auch versteht (-;
Leider aber war der Flieger, wie auch die nachfolgenden, ein wenig schmuddelig. Somit können wir nur bestätigen: Emirates ist tatsächlich die beste Airline der Welt - also gleich hinter der SAS aus Schweden, die wir ein Jahr zuvor deutlich besser fanden.
Mitten in der Nacht landen wir in Dubai zwischen. Da wir recht schnell für den Anschlussflug durchgecheckt werden, stellt sich die Frage, was machen? Viele Reisende nutzen den Stopp, um sich bei einer der verschiedenen möglichen Luxusreisen in der Stadt umzusehen. Mit Übernachtung im Hotel Emirates Palace und dem Burj al Arab ist das sicher ein tolles Erlebnis. Aber bei nur zwei Stunden bis zur nächsten Boarding Time? Leider völlig unmöglich.
Nun gut, wer über Tui bucht, bekommt ermäßigten Eintritt in die Marhaba-Lounge, welche sich gegenüber des Gates vom Anschlussflug nach Colombo befindet.
In der Lounge ist alles ruhig gehalten. Sicher, auch ermäßigt kostet der Aufenthalt noch genug, aber dafür lässt sich die Zeit wirklich zum Entspannen nutzen. Getränke und kleine Snacks sind übrigens wie auch die Internetnutzung inbegriffen.
Logisch, dass wir geschwind zwei Dosen Cola einstecken, bevor wir die Lounge wieder verlassen müssen. Wer Angst hat, seinen Flug zu verschlafen, kann sich übrigens wecken lassen, aber bei soviel Aufregung und Vorfreude auf Sri Lanka können wir darauf getrost verzichten.
Vor der Reise erfuhren wir, dass vor allem die Europäer, und damit auch die Deutschen, als erste aufspringen, wenn der Flieger auf Sri Lanka gelandet ist. Eine wirklich schlimme Unsitte! Hm - bereits vor dem Abflug in Dubai mussten wir gegenteilig feststellen, dass sich eine ganze Gruppe Araber mit weißen Kopfbedeckungen einer nach dem anderen nach vorne drängelte, um ja früh genug an Bord der Maschine zu kommen.
Fast schon sollte man meinen, dass die Emirates nur eine bestimmte Anzahl von »Weißkappen« mitnimmt, der letzte aber auf jeden Fall draußen bleiben muss.
Nun gut, kaum waren wir auf dem internationalen Flughafen Bandaranaike gelandet, sprangen die Araber bereits auf und hätten augenscheinlich am liebsten die Türe eingerannt. Aber das waren ja lediglich unsere Erfahrungen, die hoffentlich nicht allgemein gültig sind.
Auf dem Flughafen ging dann alles recht schnell: die Einreise kein Problem, die Koffer angenehm schnell da und die Tui-Reiseleitung... kam mit ein paar Minuten Verspätung am Flughafen an. Zum Glück aber wussten die Reiseleiter der anderen Reisegesellschaften uns abzufangen, und da außer uns nur eine Familie abgeholt werden musste, fanden wir uns - nachdem wir das erste Palmenhörnchen gesehen und die aus Dubai mitgebrachte Cola getrunken hatten - schon wenig später im nahe gelegenen Hotel Browns Beach in Negombo wieder.