Der Fischerort Porto Formoso

Vom Fischerhafen zum Cha Port Formoso

In der Nähe von Ribeira Grande erreichen wir an einem schönen Küstenabschnitt den kleinen Fischerort Porto Formoso. Er zählt zu den Orten im Norden von São Miguel, bei denen der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt. Am idyllischen Fischerhafen fahren die Boote noch zum Fischen heraus. Wer zur rechte Zeit kommt, kann den Fang direkt bei den Fischern am Hafen abkaufen.

Der Fischfang zählt allerdings nicht mehr zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen auf der Insel. Für ein paar Arbeitsplätze sorgt dafür die mit Hilfe von EU-Geldern im Jahr 2000 neu eröffnete Teeproduktion von Cha Port Formoso. Auf einer bewirtschafteten Fläche von gerade mal sechs Hektar werden im Jahr etwa vier Tonnen Schwarztee produziert. Das reicht, um ein kleines Besucherzentrum einzurichten.

Igreja de Nossa Senhora de Graça

Aber auch die beiden schönen Sandstrände sind ein Anziehungspunkt. Hier kommen sowohl Touristen als auch Einheimische, welche den Ort vor allem an den Wochenenden mit ihren Autos voll stellen. Das gilbt insbesondere am Praia dos Moinhos,

wo die Thermalquelle Ladeira da Velha mit ihrem 30 Grad warmen mineralischen Wasser zu einem entspannten Badevergnügen lockt. Vom Vorplatz der Igreja de Nossa Senhora de Graça lässt sich die Bucht mitsamt dem Hafen wunderbar überblicken.

Porto Formoso - fernab vom eigentlichen Ziel

Bleibt die Frage, was wir in Port Formoso machen? Ich lotse meinen Mann hierher, weil ich auf der Suche nach der Ermida de Nossa Senhora da Paz bin. Wenn Sie jetzt denken: »Mädel, da bist Du wohl falsch!«, dann haben Sie recht. Dass ich hin und wieder mal links mit rechts verwechsle ist ja bekannt. Diesmal aber habe ich irgendwie Nord und Süd vertauscht.

Meinen Fehler bemerke ich allerdings erst auf dem Vorplatz der Kirche, die ganz anders aussieht, als ich sie mir vorgestellt habe. Es ist bereits Abend und uns trennen der Monte Escuro und der Pico Cumieira vor unserem Ziel. Bis zur Dunkelheit ist dies weder zu Fuß über den ausgewiesenen Wanderweg noch mit dem Auto zu schaffen. Morgen früh fliegen wir weiter nach Faial und ich bin einfach nur traurig, weil unser eigentlich Ziel nun für mich unerreichbar erscheint.

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