Ägyptischer Basar von Istanbul

Mısır Çarşısı, der Gewürzmarkt von Istanbul

Im Anschluss an den Besuch der Blauen Moschee fahren wir in den Stadtteil Eminönü. Nahe der Galatabrücke und der Neuen Moschee erreichen wir dort den Ägyptischen Basar, den Mısır Çarşısı oder auch einfach den Gewürzbasar. Direkt vor der riesigen Markthalle verkaufen ein paar alte Frauen Körner. Wer möchte, kann damit die Tauben anlocken und füttern. Angeblich bringt es dem Spender Glück. In südostasiatischen sowie auch buddhistisch geprägten Ländern wie Myanmar kann dieses Taubenfüttern sogar in eine Art Ritual ausarten. Zumindest bereitet es den Menschen Freude, plötzlich inmitten des emsig pickenden Federviehs zu stehen.

Das L-förmige Gebäude wurde Mitte des 17. Jahrhunderts unter Sultan Mehmet III. begonnen und im Auftrag der Mutter von Mehmet IV. fertiggestellt. Den damals vor allem aus Ägypten importierten Gewürzen hat der Markt seinen Namen zu verdanken. Sowie wir in die Gewölbegänge des Basars treten, tauchen wir in eine andere Welt ein. Unser Bummel führt durch enge Gassen. Das Licht ist dämmrig, der Duft betörend.

Neben exotischen und schön dargebotenen Gewürzen wie Zimt, Kurkuma und Paprika entdecken wir auch einige Shisha Tabaksorten. Während man auch gut online Shisha Tabak kaufen kann, sind die Gewürze hier etwas günstiger als sie bei uns daheim angeboten werden. Weiter geht es durch die Obstabteilung. Hier erwartet uns ein reiches Sortiment an getrockneten Früchten und Nüssen, Teesorten und ätherischen Ölen sowie türkischen Süßigkeiten.

Immer wieder werden wir aufgefordert, türkischen Nougat oder eine andere, oft rosa angehauchte Kalorienbombe zu probieren. Andere Händler gehen gleich zum geschäftlichen Teil über und halten uns die Packungen direkt unter die Nase. Zu ihrem Pech führt weder die eine noch die andere Strategie zum Erfolg.

Denn nach der eindringlichen Warnung von Levant vor Taschendieben haben wir unsere türkische Lira im sicheren bzw. bewachten Reisebus gelassen. So gelangen wir entspannt zu den weiteren Ständen und Läden mit Gold, allerlei Kitsch, reich verzierten Lampen und Stoffen in Hülle und Fülle.

Hatte ich anfangs noch bedauert, dass wir es versäumt haben, wenigstens ein bisschen Geld mitzunehmen, bin ich nun doch froh, dass es bei mir nichts zu holen gibt. Denn leider sind die Stoff- und Klamottenverkäufer hier ähnlich aufdringlich wie wir es bei einer späteren Reise in Assuan erleben sollen. Dann geht es auch schon wieder zurück zum Bus. Und auch wenn der Ägyptische Basar sicher ein Erlebnis ist, das man sich in Istanbul nicht entgehen lassen sollte so bin ich doch froh, der Enge wieder entfliehen zu können. Im Freien passieren wir abermals die alten Frauen und ihre wohl genährten Tauben. Dann entschwinden wir auch in den Reisebus und geht es weiter zum nächsten Ziel in Istanbul.

VG Wort

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