Eigentlich stand als Nächstes die antike Stadt Myra mit der Kirche des Heiligen Sankt Nikolaus auf dem Programm. Nachdem der Hälfte der nicht ganz so seetauglichen Seeleute schlecht war und die meisten auch so keine Lust hatten, diese als völlig überlaufen und überteuert bekannte Sehenswürdigkeit zu besuchen, sind wir stattdessen nach Kekova zu der versunkenen Stadt Dolikhiste gefahren.
Die im 2. Jahrhundert nach Christus durch ein Erdbeben teilweise versunkene antike Stadt Dolichiste auf der Nordseite der Insel Kekova (Thymianfeld) gilt heute als eine der faszinierendsten Unterwasserlandschaften der Türkei. Überall entlang der steilen Küste erkennen wir die Reste der aufgegebenen Siedlung. Treppenstufen führen von Hausruinen hinab in das türkisblaue Wasser und lenken unseren Blick auf untergegangene Fundamente und altertümliche Hafenanlagen.
War in der Reisebeschreibung noch zu lesen, dass wir Kekova und Dolikhiste auf eigene Faust besichtigen können, stellen wir Ort fest, dass das Schnorcheln hier längst verboten wurde, und betrachten das ganze dann lieber von der Reling aus. Ist allerdings auch ganz gut so, weil sonst wahrscheinlich Heerscharen von Touristen über die Reste der antiken Siedlung herfallen würden. So aber fehlen die Schnorchler an diesem Morgen und ist die Atlantis das einzige Gulet, welches sanft über die versunkene Stadt hinweggleitet.
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Der Name der Siedlung auf der Nordseite der Kekova lautet Dolikhiste oder auch Doliche bzw. Dolichiste. Die Stadt wurde im zweiten Jahrhundert nach Christus durch ein Erdbeben zerstört. Während der Byzantinischen Zeit wurde Dolikhiste wieder aufgebaut, später aber aufgegeben.
Dass die Ruinen heute unter Wasser liegen, wird auf ein späteres Erdbeben zurückgeführt, welches vermutlich im 10. Jahrhundert den Boden im Norden der Insel senkte.
Darauf, dass Kekova in der Antike bedeutende Insel war, deutet ein zweiter Ort hin: Xera. Zu der im Nordwesten der Insel gelegenen Siedlung gehörte eine Werft, welche den Schiffsbauern auch die Möglichkeit bot, neue Boote über einen Stapellauf ins Wasser zu lassen. Heute ist die Insel der Natur vorbehalten.
In der Bucht von Kekova
So schön es auch ist, die Kultur einfach an sich gemütlich vorbeiziehen zu lassen, irgendwann mochten wir uns dann doch lieber von der kurzen Nacht ein wenig erholen. So dachte wohl auch unser Kapitän, der Kurs auf die nächste entlegene Bucht nahm. Damit hieß es für die nächsten paar Stunden wieder: Schwimmen, Schnorcheln oder einfach nur unter dem Sonnensegel Faulenzen und die Ruhe in der süßen und ruhigen Bucht genießen.
Bei der Insel Kekova
Bei (fast) der gesamten Reisegruppe sehr beliebt, haben auch wir uns jeden Nachmittag auf die türkische Teatime gefreut. Allerdings nicht mit dem - in Deutschland hergestellten und ausschließlich Touristen angebotenen - Apfeltee, sondern den richtigen türkischen Schwarztee, der aus einer Höhe von bis zu 50 Zentimetern eingeschenkt und aus kleinen Gläsern getrunken wird. Die Gläser sind dabei übrigens deshalb so wichtig, weil der Türke den Tee sehen und beim Umrühren hören will, bevor er den ersten Schluck nimmt. Sprich, Auge und Ohr sollen mitgenießen, wenn der erste Schluck genommen wird.