Die Kaledonischen Wasserfälle befinden sich südlich vom Olympos und damit mitten im Tróodos-Gebirge. Mit 400 Höhenmetern auf den ersten drei Kilometern erfordert die Runde eine gute Kondition am Berg. Außerdem sind warme Klamotten von Vorteil. Dann aber können wir uns auf einen tollen Ausflug in die Berglandschaft freuen. Immerhin zählt der Kaledonische Nature Trail zu den Top-Touren auf Zypern.
Für die Wanderung zu den Kaledonischen Wasserfällen haben wir selbst einen Donnerstag gewählt. Weil dieser auf den 6. Januar fällt, ist Feiertag auf Zypern. Damit kommen wir auf der Autobahn von Paphos in Richtung Limassol gut voran. Zwischen Pissouri und dem zum United Kingdom gehörenden Teil Zyperns fahren wir auf die F606 nach Avdimou ab. Auch auf der Landstraße sowie ab deren links auf der F601 über Omodos und Mandria herrscht nur wenig Verkehr.
Als wir uns schon über eine frühe Ankunft freuen, stecken wir plötzlich in Pano Plates im Stau fest. Grund ist der Gottesdienst zu Ehre der Heiligen Drei Könige, hier Epiphanias genannt. Aus Mangel anderer größerer Ortschaften ist Pano Plates proppevoll. Wer dem entgehen will, empfehlen wir, auf die B8 auszuweichen. In dem Fall erfolgt die Anfahrt über Kato Polemidia und Moniatis und kann der Parkplatz oberhalb vom Ort direkt angefahren werden.
Nach der ersten Orientierung wenden wir uns nach Norden und lassen die Einfahrt zur Forellenfarm Psilo Dendro rechts liegen. Wo der anfangs betonierte Fahrweg oberhalb davon eine enge Linkskurve beschreibt, wechseln wir geradeaus auf die Treppe. Schon nach wenigen Minuten passieren wir in den leider nur schwer einsehbare Potamossias Wasserfall. Rund 400 Meter ab dem Parkplatz queren wir einen Nebenfluss des Kryos Potamos. Hier schon lohnt es sich, innezuhalten und den Blick über das talwärts plätschernde Wasser schweifen zu lassen. Auch die Ruhe im Park Tróodos National Forest ist einfach herrlich.
Gebirgsbach Kryos
In der Folge wechseln wir mehrmals auf Holzstegen die Bachseite. Bei der Streckenmarke »2 KM« lädt eine überdachte Bank zur Rast ein. Ab dort steigt der teils gestufte Bergpfad zu einer größeren Holzbrücke an. Dahinter können wir bereits die Hauptkaskade der Kaledonischen Wasserfälle erkennen. Dort haben wir bereits 170 Höhenmeter gemeistert, sodass wir das Naturschauspiel gerne für eine Verschnaufpause nutzen. Etwa zwölf Meter stürzt hier der Kryos Potamos über eine Geländekante in die Tiefe. Umrahmt wird der Wasserfall von Pinien und Zypressen, womit wir einige Zeit die malerische Kulisse auf uns wirken lassen.
Beim Wasserfall halten wir uns zunächst links, um 30 Meter weiter bei der Gabelung den rechten Weg zu nehmen. Über Steinstufen führt uns der Trail wieder an den Gebirgsbach. Am Wegrand informieren kleine Tafeln über die Flora im Tróodos-Gebirge, um mit dem Geißblatt, der rot blühenden Venus-Wolfsmilch und der auch bei uns beliebten Myrte nur mal drei zu nennen. Im weiteren Anstieg erfordert eine mit Geländer gesicherte Passage unsere Aufmerksamkeit. Schließlich wechseln wir auf einer Holzbrücke ein letztes Mal die Bachseite und erreichen das obere Ende des Naturlehrpfads.
Beim oberen Eingang zum Kaledonia Waterfalls Trail haben wir mit 1575 Metern über dem Meer den höchsten Punkt der Runde erreicht. Nachdem wir wenige Tage zuvor auf dem tief verschneiten Olymp standen, waren wir beim Aufbruch gespannt, ob der obere Teil des Wegs verschneit ist. Zum Glück bleiben wir verschont. Wer möchte, kann vom oberen Eingang entlang der Bergstraße nach Tróodos laufen. Bis zu dem Dorf, nachdem das Gebirge benannt ist, sind es zwei Kilometer.
Wir indes wechseln scharf rechts auf den breiten Forstweg in Richtung Makrya Kontarka. Wir bleiben damit auf dem Europäischen Fernwanderweg E4. Nach etwa 800 Metern mündet von links ein Pfad in unseren Weg. Einen Steinwurf weiter trennen sich die Wege: während der E4 weiter geradeaus verläuft, zweigen wir rechts auf den leider unmarkierten Pfad ab. Dieser führt uns wieder bergab durch einen niedrigen Mischwald mit Kiefern, Eichen und Erdbeerbäumen. Nachdem wir links einen Pfad nach Pouziaris ausgelassen haben, treffen wir schließlich auf den Pouziaris Trail. Rechts ab können wir diesem über mehrere Kehren sowie auch kreuzende Waldwege immer bergab bis zurück zum Parkplatz oberhalb von Pano Platres folgen.
Ausgangspunkt | Parkplatz und Bushaltestelle beim Forsthaus Kaledonia |
Koordinaten | N 34.8958, E 32.8686 |
Gehzeit | 3.45 Stunden |
Distanz | 8,2 km |
An-/Abstiege | ca. 470 Höhenmeter |
Anforderungen | Konditionell fordernde Bergwanderung auf Pfaden. Die Wasserfälle sind mit Brücken und Treppen erschlossen. |
Einkehr | Beim Ausgangspunkt Restaurant Psilo Dendro. |
Beschilderung | Nur wenige Wegweiser entlang der Strecke. GPS-Navi empfohlen. |
GPS-Daten | Wanderung Kaledonia Trail gpx |
kml-Daten | Wanderung Kaledonia Trail kml |