Fahrt durch die Yuma-Wüste

Transfertag in den Nachbarstaat Arizona

Am nächsten Morgen regnet es in der Hafenstadt San Diego. Damit fällt der morgendliche Spaziergang entlang des Yachthafens vorm Hotel aus. Ansonsten aber kann uns das nasse Wetter kalt lassen,

da heute ohnehin ein reiner Transfertag in den Nachbarstaat Arizona nach Scottsdale in Phoenix mit allenfalls kurzen Stopps in der Yuma-Wüste auf dem Programm steht.

Zugleich steht schon am Morgen fest, dass dies ein kurzer Tag werden wird. Denn Arizona gehört zur Zeitzone der Mountain Standard Time (MST), während sich die Uhren in Kalifornien nach der Pacific Standard Time (PST) richten. Zum leichteren Verständnis:

in Phoenix klingelt der Wecker eine Stunde früher als in San Diego. Eh wir die Zeitzone wechseln, müssen wir jedoch zunächst über die Interstate 8 den Cleveland National Forest und das Küstengebirge im Süden Kaliforniens durchqueren.

Auf der Interstate 8 durch das kalifornische Küstengebirge

Im Vergleich zu den Ballungszentren am Pazifik ist diese Gegend karg und nur dünn besiedelt. Der Nieselregen kann nicht täuschen, spätestens auf der Ostseite der Hügelkette gibt es zu wenig Niederschlag, um Wälder oder Baumgruppen mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Lediglich dornige Büsche, ein paar Gräser und Sukkulente schaffen es, sich in großer Zahl auf dem felsigen Untergrund zu behaupten.

Abwechslung bieten damit lediglich die vielen Werbetafeln entlang der Interstate 8, die mal über Erfolg versprechende Diäten, mal über kalorienreiche Fett- und Zuckerprodukte und über allerlei Dienstleistungen auf dem Weg in die Yuma Wüste informieren.

Die Yuma-Wüste - ein Eldorado für Snowbirds und Quad-Fahrer

In der Yuma-Wüste fallen uns besonders die Wohnmobilsiedlungen der Snowbirds auf. Das sind in der Mehrheit ältere Menschen, welche die Wintermonate im Süden der Staaten verbringen. Was sie im Gebiet rund um Yuma machen außer Essen und Fernsehen und Essen und Fernsehen und noch mehr Essen ... ist uns allerdings schleierhaft. Denn die karge Landschaft bietet meilenweit so gut wie keine Abwechslung.

Von der Interstate 8 bis zu den fernen Hügeln am Horizont können wir weder interessante Spazierwege, Wandermöglichkeiten oder sonst eine Abwechslung erkennen. Wer Glück oder das entsprechende Kleingeld hat, kommt in einer der etwas besseren 55+Communties unter. Dort werden bei Rentnern beliebte Aktivitäten wie Bingo oder Handwerksmärkte angeboten. Richtige Städte sind jedoch auch dort Fehlanzeige.

Ein beliebter Treffpunkt für Quad- und Motorradfahrer

Allerdings ist die sonst so trostlose Landschaft ein Eldorado für den geländegängigen Motorsport. So haben sich die Sanddünen von Yuma längst zu einem beliebten Treffpunkt für Quad- und Motorradfahrer entwickelt. Auch kleinere Geländewagen werden von den waghalsigen Fahrern über die Dünen gejagt.

In der Mehrheit sind es Männer, doch wir sehen auch ein paar Frauen, die sich auf ihre Maschinen schwingen und bei Yuma austoben. Immer wieder geben sie auf dem weichen Untergrund Gas, um die Dünen hinauf zu brettern oder mit Anlauf über die Kuppen zu springen.

Ein gefährlicher Motorsport, bei dem es immer wieder zu bösen Unfällen kommt. Deswegen muss jedes Fahrzeug mit einem kleinen weit aufragenden Fähnchen ausgestattet werden, um auch in den vielen Senken gesehen zu werden. Außerdem befinden sich bei den Lagern der Dünenfahrer immer auch Rettungskräfte, die sich bei Unfällen sofort um die Fahrer kümmern können. Snowbirds sieht man hier allerdings nur selten, denn die Quad- und Geländefahrer sind eine Szene für sich.

Wir nutzen den Stopp, um unsere Sandsammlung zu erweitern. Ein Hobby, das wir in der Kalahari angefangen haben. Mittlerweile besitzen wir Sandproben von über 30 Stränden und Landschaften. Und erleben bei Yuma dennoch eine Überraschung. Denn sowie wir den Sand in der Hand halten, fallen uns die vielen schwarzen Krümel auf. Es sind winzige Bruchstücke und Abriebe vom Gummi. Dass der Sand voll damit ist, zeigt, wie hoch der Materialverschleiß ist.

Da es kurz vor unserer Ankunft in Yuma geregnet hat, wollen die Fahrer jedoch keine Zeit damit verlieren, ihre Quads und Motorräder zu pflegen. Denn der feuchte Sand ist die ideale Unterlage für diese Fahrzeuge, weshalb sich nun sehr viele Fahrer in die Dünen stürzen.

Zudem haben wir Glück, dass wir nach dem schlechten Wetter in den Bergen eine Regenpause erwischen, sodass wir selbst trocken bleiben, bevor wir weiterfahren - und auch der Regen bei der Weiterfahrt nach Phoenix wieder einsetzt.

Quad-Fahren in der Wüste von Yuma

Rundreise durch den Westen der USA, Eindrücke von den Sanddünen der Yuma-Wüste im Süden von Arizona. Aufnahmen der Quad- und Geländemotorradfahrer Geländemotorradfahrer von Yuma.

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