Bauwerke des Architekten Gaudi in Barcelona

Spaziergang auf den Spuren des Architekten Gaudi

Am Mittwoch wollten wir die bekanntesten Bauwerke von Gaudi abklappern. Nach einem kleinen Frühstück auf dem Catalunya Plaza schlenderten wir los über den Passeig de Grácia und wussten noch nicht, wie viel wir an dem Tag noch laufen würden ...

Bauwerke am Passeig de Grácia

Zuerst schlenderten wir über den Passeig de Grácia, der eleganten Flaniermeile im Schatten von Platanen, gesäumt von Meisterwerken modernistischer Architektur.

Typisch für den Passeig de Grácia sind seine schmiedeeisernen Straßenlaternen - sichelförmige, filigrane Gitter aus Blattgerank -, die geschwungene Steinbänke einschließen.

Casa Battló

Vorbei ging es an der Casa Battló zur Casa Milá. Den Eintritt dafür von inzwischen über 20 Euro fanden wir allerdings etwas übertrieben. Von außen sehen beide berühmten Häuser aber auch ganz toll aus. Außerdem interessiert uns Gaudis Sagrada Família ohnehin mehr.

Avinguda de Gaudi

Auf der Prachtstraße des Architekten

Die kleine Rambla von diesem Viertel. Sie ist überwiegend verkehrsberuhigt und hat an den Seiten schöne kleine Gaststätten.
Die wichtige städtebauliche Funktion dieses Strassenzuges liegt in der Verbindung der bedeutendsten Bauten der beiden größten Architekten des Modernisme begründet: Am Beginn der Avinguda steht die Sagrada Família, das Hauptwerk Gaudís. Den Abschluss bildet das Hospital de Santa Creu i Sant Pau, das Hauptwerk von Lluís Domènech i Montaner.

Die Mitte des Boulevards, in Höhe des Carrer Castillejos markiert eine Skulptur von Apel les Fenosa. Ein bronzenes Mädchen stürmt mit wehendem Haar einem Engel mit mächtigen Schwingen entgegen - »Das schöne Wetter folgt auf den Sturm.«

Krankenhaus Santa Creu i Sant Pau

Nach einer kleinen Stärkung kommen wir über die schöne Fußgängerzone der Avinguda de Gaudi zum Hospital de Santa Creu i Sant Pau, dem schönsten Krankenhaus, was ich bisher gesehen habe. Schon im 11. Jahrhundert entstand hier ein Pilgerhospiz, welches 1401 durch Zusammenlegung mehrerer Gebäude zu einem Hospital umgewandelt wurde. Bei seiner verspielten Jugendstil-Architektur könnte man fast meinen,

der Künstler Antoni Gaudi hätte beim späteren Neubau mitgewirkt. Es war aber der Architekt Lluís Domènech i Montaner, dem dieses Meisterstück gelang, welches 1912 fertig gestellt wurde. Hoher medizinischer Standard sollte das Krankenhaus erreichen, jedoch nicht steril wirken und human sein. Wenn nicht ein paar Kranke in ihren Morgenmänteln und Krankenhauspersonal durch die Gegend rennen würden, könnte das Ganze ein großes Museum sein.

Am 7. Juni 1926 läuft ein unaufmerksamer Passant in die Straßenbahn Linie 30. Er wird dabei so blöd vom Wagen erwischt, dass er mitgeschleift wird. Schwer verletzt und durch das Herumschleifen völlig staubig, liegt er auf der Straße. Keiner der Taxifahrer will den dreckigen Mann ins Krankenhaus bringen. Keiner der Passanten erkennt in dem Verletzten den Stararchitekten Antoni Gaudi, der in dem Moment eher einem Landstreicher gleicht.

Ein mitleidiger Mensch bringt ihn dann doch zum Armenhospital de Santa Creu. Erst nach drei Tagen wird Gaudi von seinem Freund und engsten Mitarbeiter Doménech Sugranyes im Krankenhaus gefunden. Eine Verlegung in ein besseres Krankenhaus lehnt der 72-Jährige jedoch ab - sein Platz sei offenbar bei den Armen. Lediglich einem Privatzimmer willigt er zu. Dort stirbt er noch am selben Tag an seinen Verletzungen.

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