Lanzarote – Insel der Feuerberge

300 Vulkankegel laden zum Wandern ein

Karges Land, steile Klippen und rund 300 Vulkankegel – ein wunderbares Winterreiseziel ist Lanzarote, die »Feuerinsel« der Kanaren. Lange Zeit galt Lanzarote als die Kornkammer des Archipels. Die Bauern produzierten Weizen, Gerste und anderes Getreide im Überschuss. Über Jahre hinweg konnten sie dieses einlagern und sogar die Einwohner der anderen kanarischen Inseln versorgen.

Doch am 1. September 1730 begann eine Eruptionsphase mit folgenschwerem Ausmaß. Sie zog sich über Jahre hinweg. Am Ende war ein Viertel der Insel begraben, unter Asche, festen Gesteinsauswürfen und langsam erkaltender Lava. Eine fantastische neue Welt war erschaffen. Zum Unglück der Insulaner jedoch lagen die fruchtbarsten Böden Lanzarotes darunter.

Durch die ständigen Eruptionen herrschte sechs Jahre lang Düsternis. Und als die Menschen wieder in ihre Dörfer zurückkehrten, hatten sie ein völlig neues Landschaftsbild vor Augen. Sie sahen sich insgesamt 32 neuen Vulkanen gegenüber und standen vor dem Nichts. Es war eine Naturkatastrophe, die Frust, Hunger und Auswanderung nach sich zog.

So schlimm die Katastrophe damals für die Menschen war, so setzte im Anschluss daran eine Entwicklung ein, welche die Besucher der Vulkaninsel bis heute in ihren Bann zieht. Als ein Wunder der Natur wurde Lanzarote 1993 als erste Insel vollständig von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Wandern auf Lanzarote

Wir selbst lernen Lanzarote bei einem Weihnachtsurlaub kennen, der uns auf die Kanaren bringt. Nach einem Blick auf die Klimadaten rechnen wir mit angenehmen Temperaturen, etwas Wind und einem viel zu kalten Atlantik. Lars packt zwar drei Badehosen ein. Einen Badeurlaub aber wird er nicht erleben. Stattdessen werden wir sehr viel wandern gehen. »Wo kann man denn auf Lanzarote wandern?« Eine Frage, die wir immer wieder hören. Doch bei 300 Vulkankegeln wird ja wohl der ein oder andere zu erklimmen sein.

Und bei insgesamt 213 Kilometern Küste finden sich sicherlich auch attraktive Pfade entlang der Basaltklippen. So eingestimmt, fliegen wir am Heiligabend von Stuttgart nach Lanzarote. In der Tasche ist ein Plan, der für jeden Tag zumindest eine Wanderung vorsieht. Und ganz nach Lars' Befürchtungen erklimmen wir tatsächlich zwei Wochen lang fast täglich einen Gipfel: am Rande der Feuerberge, den Montañas del Fuego oder beim Timanfaya-Nationalpark. An den übrigen Tagen gönnen wir uns ausgedehnte Spaziergänge entlang der Küste.

Reiseverlauf, Wanderungen und Ausflugsziele auf der Insel der Feuerberge

Wanderung zum Faro de Punta Pechiguera

Über Stuttgart fliegen wir auf die Insel Lanzarote. Der Transfer bringt uns zum Labranda Alyssa Suite Hotel im Inselsüden. Nachdem wir das erste Mittagessen genossen und ein wenig ausgeruht haben, startet die erste Wanderung gleich vom Hotel aus. Entlang der Uferpromenade führt uns diese einfache Tour zum Leuchtturm in der südwestlichen Inselecke.

Wanderung nach Playa Blanca und zur Marina Rubicón

Da wir erst morgen unseren Mietwagen erhalten, bleiben wir bei unserem Hotel. Unsere Tour startet wie gestern und bringt uns zur Uferpromenade. Über diese spazieren wir am Hafen vorbei nach Playa Blanca und zum Yachthafen der Marina Rubicón. Unser Ziel ist das Castillo de las Coloradas, gleich hinter der Marina, von wo aus wir eine herrliche Aussicht über die Küste haben. Nach einer genussvollen Mittagspause mit Blick auf den Yachthafen, geht es entlang der Avenida wieder zurück. Heute erwartet uns im Hotel ein tolles Weihnachtsdinner mit viel Fisch und Livemusik.

Stadtrundgang durch die Inselhauptstadt Arrecife

Am dritten Tag unserer Reise bekommen wir dann unseren Mietwagen. Leider hält sich der Himmel grau bedeckt. Anstatt einer Wanderung starten wir den Tag mit einer Stadtbesichtigung in Arrecife. Die kleine Stadt mit ihren hübschen Castillos beschäftigt uns den ganzen Vormittag. Doch es bleibt noch genügend Zeit für einen Abstecher in die Feuerberge. Dort umrunden wir den Vulkankegel der Caldera Colorada auf dem vulkanischen Lehrpfad. Nach der lehrreichen Runde fahren wir zur Ermita Virgen de los Dolores bei Mancha Blanca und machen uns auf die Suchen nach zwei versteckten Höhlen in den Lavafeldern.

Wandern entlang der hohen Klippen

Von Haría zum Kliff von Famara

Heute lacht uns die Sonne vom strahlend blauen Firmament entgegen. Damit herrschen beste Voraussetzungen für eine der Top-Wanderungen bei Haría. Durch das »Tal der tausend Palmen« wandern wir zum Mirador del Bosquecillo über dem Risco de Famara, den Klippen im Norden von Lanzarote. Neben der reizvollen Landschaft ist Haría eine der schönsten Ortschaften auf Lanzarote. Danach besuchen wir eine der von César Manrique gestalteten Traumlandschaften, den Jameos del Agua mit ihren Albino-Höhlenkrabben.

Panoramatour auf dem Guinate Höhenweg

Auch heute sind die Klippen von Famara ein Teil unserer Wanderung. Eine spektakuläre Runde über den Guinate Höhenweg führt uns durch eines der reizvollsten Hochtäler von Lanzarote. Es geht hinauf auf den Klippenkamm, wo sich traumhafte Ausblicke auf die Nachbarinsel La Graciosa ergeben. Nach einer gemütlichen Kaffeepause in Haría besuchen wir die einsam gelegene Ermita de las Nieves nahe dem Peñas del Chache, dem höchsten Punkt von Lanzarote.

Mit dem Fahrrad über La Graciosa

Am Morgen bringt uns die Fähre von Órzola, im Norden von Lanzarote, auf die kleine Schwesterninsel La Graciosa. Am Hafen von Caleta de Sebo leihen wir uns zwei Fahrräder und schon geht es quer über die Insel. Zwischen zwei Vulkanen fahren wir hindurch zum weißsandigen Bilderbuchstrand Playa de las Conchas. Danach wird es ruhig in der Dünenlandschaft der Playa de La Lambra. Die Küste überrascht mit einer spektakulären Basaltbrücke und im Süden treffen wir auf eine idyllische Ferienkolonie. Entlang der schwarzen Steilküste Morros Negros geht es zurück zum Inselhafen, wo wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Entlang der Lavaküste von den Salinas de Janubio zum El Convento

Über Jahre hinweg war das Salz von Lanzarote ein wichtiger Bestandteil der Fischkonservierung. Inzwischen werden nur noch geringe Mengen produziert. Die Salinas de Janubio waren die größten Salinen der Insel. Heute sind sie ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Wir wandern vom schwarzen Strand bei den Salinen entlang der schroffen Küste zum El Convento. Unterwegs treffen wir auf Gumpen, Naturpools und steinerne Kreuze.

Grandiose Aussichten von der Caldera Blanca

Es ist Silvester und ein wundervolles Wanderjahr geht vorüber. Zum Abschluss genießen wir die grandiose Aussicht vom Kraterrand der Caldera Blanca. Die Wanderung gehört zu den Highlights unserer Touren. Über Schlackenpfade durch die schroffe Lava erreichen wir den Vulkan. Ein kurzer Aufstieg bringt uns auf den Rand, der uns traumhafte Blicke in den Krater, wie auch zu den Feuerbergen ermöglicht. Nach der Umrundung des Kraters bleibt noch genügend Zeit, uns auf die bevorstehenden Silvester-Feierlichkeiten vorzubereiten.

Wunderschöne Strände der Kanareninsel

Die Badebuchten der Papagayo-Strände

Vamos a la playa! An den Papageienstränden erleben wir einen schönen Start ins Neue Jahr. Es ist zwar etwas stürmisch, sodass wir auf ein Bad im tiefblauen Ozean lieber verzichten. Aber die Sandstrände und Badebuchten mit ihrem klaren Wasser sind richtig schöne Ziele. Eine Kaffeepause in einem der Casas de Papagayo gehört da natürlich dazu.

Teguise - vom Strand in die Berge

Das zentral auf Lanzarote gelegene Teguise gönnt sich einen eigenen Strand. So entstand an der Küste die Retortenstadt Costa Teguise, welche heute hauptsächlich vom Tourismus geprägt ist. Wir starten unseren tagesfüllenden Ausflug mit einem Spaziergang entlang der Playa de las Cucharas von Costa Teguise. Danach steigen wir auf die Montaña Corona, dem Hausberg der Ferienstadt. Ausklingen lassen wir den Tag im Bergdorf und bei der Aussicht vom Castillo de Santa Bárbara.

Von Femés um den Pico Redondo

Ein Höhenweg bringt uns heute durch die Ajaches-Berge und führt um den Pico Redondo. Wir starten in dem kleinen Bergdorf Femés, auf dessen weißen Häuser wir vom Pico de la Aceituna hinab blicken. Durch die schroffe Gebirgslandschaft wandern wir zu einem Refugio und haben immer wieder schöne Aussichten auf den tiefblauen Ozean, bis hin nach Fuerteventura.

Timanfaya und die Caldera de los Cuervos

Heute geht es noch einmal in die Feuerberge des Timanfaya Nationalparks. Wir besuchen die Dromendare an der Ruta de los Volcanes, bevor wir die rabenschwarze Caldera besuchen. Nach einer Tour um diese herum, führt ein Pfad hinein in den Krater, wo wir uns in einer spektakulären Landschaft wieder finden.

Schöne Touren im Inselsüden

Von Uga auf die Montaña de Guardilama

Uga ist eine kleine Oase zwischen den südlichen Vulkanbergen von Lanzarote. Hier beginnt das Tal von Gería, wo der traditionelle Weinanbau der Insel seine unendlich vielen Trichter hinterlässt. Bei der Montaña de Guardilama wandern wir hinauf auf einen der spektakulärsten Aussichtsberge von Lanzarote.

Der Kraterrand der Montaña Roja

Letzter Tag auf Lanzarote und wir haben das Auto bereits wieder abgegeben. Doch gleich hinter unserer Hotelanlage des Labranda Alyssa, ragt der Rote Berg, als Hausberg der Ferienhochburg Playa Blanca in die Höhe. Der Kraterrand ist leicht und schnell erklommen und bietet die letzten traumhaften Blicke auf die weißen Häuser der Stadt, zu den Ajaches-Bergen und hinüber nach Fuerteventura.

Karte mit Ausflugszielen und Wanderungen