Pullman Mazagan Royal Golf & Spa

Luxushotel bei El Jadida, nahe Casablanca

Die Verlängerung wollen wir im Pullman Mazagan Royal Golf & Spa genießen. Doch ehrlich gesagt, hatten wir in unserer Verlängerungswoche mit Temperaturen von durchschnittlich mehr als zehn Grad Celsius gerechnet. Stattdessen schlägt uns bei unserer Ankunft im ehemaligen Golfhotel Sofitel ein kühler Seewind entgegen und ist der Himmel über El Jadida grau verhangen. Bei Temperaturen von um die 40 Grad Celsius im Inland hatten wir leider eine falsche Vorstellung.

Doch wie konnten wir ahnen, dass der kalte Kanarenstrom die Temperatur an der Westküste von Marokko bis weit in den Süden so stark absenkt, dass fast jeder Morgen mit einem bewölkten oder nebligen Himmel beginnt? Vor allem, wenn man noch nie etwas von einem solchen Strom gehört hat?

Tatsächlich fröstelt es uns die ersten drei Tage derart, dass wir den großen Swimmingpool nur von Weitem anschauen und uns zeitweise sogar ins Zimmer verziehen. Erst als wir einen im Sofitel ausliegenden Prospekt durchblättern, entdecken wir den Spa-Bereich mit Sauna und Hammam.

Dass sich das Wetter nach dieser Entdeckung augenblicklich bessert, versteht sich von selbst. Verzichtet haben wir dennoch nicht auf die wohltuenden Saunagänge (endlich Schwitzen, wie es sich für Afrika gebührt), sondern lediglich den relativ gut ausgestatteten Fitnessraum beiseite liegen lassen.

So schlecht das Wetter hier im marokkanischen Sommer ist, so gut ist die Küche im Sofitel. Das Büfett präsentiert sich hier jeden Abend abwechslungsreich. Neben verschiedenen Fisch- und Fleischgerichten (neben Rind, Huhn, Lamm und Pute gibt es sogar Schwein), Gegrilltem und einer marokkanischen Ecke gibt es eine Auswahl an Salate, Suppe, süßes Gebäck und Obst.

Die Krönung erwartet uns aber gleich am ersten Abend: Honigmelonen mit Parmaschinken! Eignet sich sowohl als Vor- als auch als Nachspeise und ist damit gleich doppelt lecker!!! Etwas aufpassen sollte man allenfalls beim Besteck und den Tellern, an denen ungewohnt häufig Essensreste haften oder die einen Schmierfilm auf der Oberfläche haben. Auch finden wir interessant, wo man überall Honig findet.

Eine Animation gibt es im Sofitel nicht. Dummes, bisweilen nerviges Anmachen fehlt im Hotel damit genauso wie irgendwelche Spielchen, bei denen sich die meisten Teilnehmer (mit geistigem Normalzustand) eher schämen würden. Dafür punktet das Hotel mit seinem benachbarten 18-Loch-Golfplatz, welcher der beste in ganz Marokko sein soll und der sich abends auch ganz gut zum Spazieren eignet.

Später am Abend gibt es dann ein wenig Livemusik in der chic eingerichteten Bar (mit Kamin). Außerdem gibt es im Hauptgebäude wireless Internet. Weil dieses im Gegensatz zu anderen Hotels aber nicht inklusive ist, sondern zehn Euro die Stunde kostet, haben wir darauf aber verzichtet. Stattdessen haben wir wie Hemingway in Havanna lieber einen leckeren Mojito in der Bar geschlürft.

Zimmer im ehemaligen Hotel Sofitel

Unser Zimmer ist in einem Nebengebäude des Hotels untergebracht. Beim Reingehen sind wir angenehm überrascht. Denn während im Flur eine beleuchtete Nische über dem Kühlschrank für ein wohliges Ambiente sorgt, ist der große Raum mit zwei breiten Betten (mit etwas zu weichen Matratzen), der Fernsehecke und dem Sekretär schön geräumig.

Ebenfalls vom Flur zweigen die Toilette (mit Bidet) und das Bad ab. Sehr schön finden wir, dass die Duschwanne in weiten Teilen ummauert ist und dadurch ihren eigenen Eingang hat.

Die Klimaanlage bläst nicht aufs Bett, ist dank der kühlen Nächte aber auch nicht wirklich nötig. Auf den Balkon mit Meerblick auf den Kanarenstrom zieht es uns aber doch jeden Tag wenigstens einmal. Etwas schade ist, dass die Putzfrauen zwar im Zimmer flink und ordentlich sind,

es aber offensichtlich seit geraumer Zeit nicht mehr bis auf den Balkon geschafft haben. Dadurch sind der Boden und das Geländer schmuddelig, sodass wir Badelatschen anziehen müssen.

Auf den Zimmerservice verzichten wir. Den vielen Tabletts auf den Gängen nach sind wir damit in der Minderheit. Denn jeden Morgen, teilweise auch nachmittags, stapeln sich die Essensreste und leeren Gläser in irgendwelchen Ecken des Gebäudes.

Zur Freude der rund um das Hotel lebenden Katzen, welche so den ein oder anderen Happen erhaschen.

Golfplatz beim Pullman Mazagan Royal Golf & Spa

Der Golfplatz Royal Golf El Jadida ist Teil des Sofitel Hotels. Der vergrößerte 18-Löcher-Kurs wurde vom berühmten Golfarchitekten Cabell B. Robinson entworfen und gilt als einer der schönsten in Marokko. So verläuft die Anlage direkt entlang der atlantischen Küste und bietet auf den letzten drei Tees eine uneingeschränkte Sicht auf den Ozean.

Das milde Seeklima verspricht ideale Bedingungen und die Tees sind so angelegt, dass jedes Loch eine Herausforderung für den Spieler darstellt. So zumindest steht es im Prospekt.

Tatsächlich erwartet den Golfspieler eine Anlage mit einem Rasen, so sattgrün, wie man ihn nicht in Nordafrika vermutet. Neben den vielen Sprenklern sorgt die kühle und feuchte Brise vom Meer dafür, dass die Rasenflächen nicht vertrocknen. Zudem werden Teile der Anlage von hohen Eukalyptusbäumen zeitweise beschattet.

Damit eignet sich der Platz nicht nur zum Golfspielen, sondern auch als Spazierweg, den wir abends - wenn keine Gefahren mehr durch die Luft flogen - gerne für einen Verdauungsspaziergang genutzt haben.

VG Wort

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