Berberaffen im Nationalpark Ifrane

Ein Abstecher in den Mittleren Atlas

Ohne uns irgendwelche Berberaffen anzukündigen, biegt Abdul bei der Weiterfahrt Richtung Königsstadt Marrakesch nach links von der Hauptstraße ab. Von der gut ausgebauten N8 wechseln wir auf eine Schotterstraße. Wir befinden uns im Mittleren Atlas, das ist klar.

Aber wo genau können wir nicht sagen. Einzig ein Schild weist darauf hin, dass wir uns auf dem Weg in den Nationalpark Ifrane befinden. Nun gut, wir lassen uns überraschen.

Wir müssen nicht lange warten. Nachdem wir erst bergauf durch einen Wald kommen, endet die Fahrt wenige Minuten später... »Oh, schau! Da sind Affen!«, entfährt es Annette. »Da sind überall Affen!« Abdul schmunzelt und stellt den Wagen auf dem Parkplatz des Parks ab.

Genau genommen ist es der Nationalpark von Ifrane beim Cèdre Gouraud Forest. Mit einer Fläche von 53.000 Hektar ist er ein einzigartiges Gebiet im Mittleren Atlas mit etlichen Flüssen, Quellen, kleinen Vulkanseen und Grotten. Hier befinden sich die größten, zusammenhängenden Zedernwälder Marokkos.

Die Zeder Gouraud ist riesig, doch längst abgestorben. Aber irgendwie ist es wie beim Chellah in Rabat: Wen interessiert das schon, wenn die Bäume voll mit Berberaffen hängen?

Berberaffen springen waghalsig von Ast zu Ast

Also nichts wie raus aus dem Auto und den Affen hinterher. Wirklich beeilen müssen wir uns jedoch nicht. Zwar ist die Region nur sehr dünn besiedelt, an den Menschen haben sich die Tiere aber schon lange gewöhnt. Ohne sich von uns stören zu lassen, ach was schreib ich? Ohne von uns überhaupt richtig Notiz zu nehmen,

turnen sie über die Dächer der Andenkenstände, überfallen sich gegenseitig oder springen waghalsig von Ast zu Ast. Auch ein wenige Tage altes Junges ist dabei - noch ist es hässlich wie die Nacht und doch ist es der Star auf dem Dach. Die Überraschung ist gelungen.

VG Wort

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