Wanderung Ponta de Sao Lourenco

Wanderung an der Küste des São Lourenço

Die Ponta de São Lourenço zählt zu den wichtigsten Ausflugszielen auf Madeira. Ein Grund dafür ist, dass hier Inseldurchquerungen enden. Daneben bietet die Landzunge den Vorteil, dass sie ein eigenes, arides Klima besitzt. Damit sind hier selbst dann noch Wanderungen möglich, wenn weite Teile Madeiras bewölkt sind. Zuletzt geht die Tour mit zahlreichen herrlichen Aussichten einher, welche Wandererherzen höhrer schlagen lassen.

Früher Start von Vorteil

Während bei der Wanderung ins Nonnental ein späterer Aufbruch durchaus von Vorteil sein kann, sieht es bei der Tour bei der Ponta de Sao Lourenco (São Lourenço) ganz anders aus. Denn bei vielen Urlaubern steht die Wanderung an die östliche Spitze von Madeira fest auf dem Ausflugsprogramm. Und da zahlenmäßig zwar gut bemessene Parkplätze entlang der Zufahrtsstraße angelegt sind, wird die Wanderung umso länger, je später man aufbricht.

Wir haben Glück. Als wir um 10 Uhr das Ende der ER 214 erreichen, sind nur wenige Parkplätze rund um den Wendekreisel belegt. Dadurch sind es nur etwa 20 Meter bis zum Einstiegspunkt dieser Tour. Die ersten Meter führen vom Kreisel über einen, mit grob behauenen Steinbrocken angelegten Weg. So wie der Weg eine erste Kurve beschreibt, sehen wir den ersten Wegweiser des »PR 8« zum Cais do Sardinha, dem Sardinenkai.

Der Weg begeistert mit etlichen schönen Aussichten

Auch wenn unser Ziel mit dem Pico do Furado ein Stück weit dahinter liegt, ist die Wanderung mit sieben Kilometern relativ kurz. Dennoch sollte man großzügig bei der Zeitplanung sein. Denn zum einen begeistert der Weg über die Ponta de São Lourenço - die Landzunge des Heiligen Lars - von Beginn an mit etlichen schönen Aussichten. Und zum anderen geht der Küstenwind ganz gut an die Kondition. Zuletzt sind es mehrere Anstiege, die einem zügigen Vorankommen entgegenwirken.

Aber wozu auch die Eile? Die Abgeschiedenheit, die raue Landschaft, die ständig wechselnden Bilder machen diese Wanderung zu einem einmaligen Erlebnis. Haben wir gleich zu Beginn eine schöne Sicht über eine liebevoll in die Landschaft integrierte Holzbrücke auf einen Hügel - der seinerseits als Aussichtspunkt in den Karten dargestellt ist - so brauchen wir auf der Brücke nur nach rechts schauen, um einen malerischen Ausblick auf die Baia de Abra zu bekommen.

Passage entlang der Klippen

Nachdem wir die erste Steigung bewältigt haben, erreichen wir erstmals die Nordseite der Halbinsel. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Konnten wir eben noch auf den Sandstrand an der flach abfallenden Bahia da Abra schauen, schweift unser Blick nun über steil zum Meer abfallende Klippen. Diese Seite muss sich nicht nur gegen den Wind, sondern vor allem gegen die Wellen behaupten. Grober Kies und ins Meer gestürzte Felsbrocken belegen die Erfolge des Wassers.

Von dem Ausblick schwenkt der Weg erst nach Osten, dann zurück auf die Nordseite, wo uns die nächste spektakuläre Aussicht erwartet. Daneben lohnt sich aber auch der Blick an den Wegrand. Weil der Wind fallende Niederschläge gleich wieder aufsaugt - oder diese über den felsigen Grund rasch abfließen - ist die Vegetation zwar nur spärlich. Dafür aber entdecken wir an den geschützteren Stellen reich blühende Spezialisten, die mit solch harten Bedingungen zurecht kommen.

Aufstieg auf den Pico do Furado

Nach gut zwei Kilometern erreichen wir eine Engstelle der Ponta de São Lourenço. Hier fällt das Gelände zu beiden Seiten steil ab und passt der Begriff atemberaubend gleich doppelt. Denn neben den nächsten tollen Aussichten über die schroffen Klippen sowie nach Osten zum Pico do Furado pfeift uns der Wind hier besonders stark um die Ohren.

Nachdem wir die Engstelle gemeistert haben, schwenkt der Weg nochmals kurz nach Norden, dann aber gleich nach Südost. Hier öffnet sich das Gelände wieder. Da die Klippen links von uns auf den nächsten Metern deutlich höher sind, ebbt der Wind ab. Erkennen lässt sich dies auch an dem Gras, das hier höher wächst und dichtere Bestände bilden kann.

Besucherzentrum Casa do Sardinha

Bei einer Infotafel gabelt sich der Weg. Hier halten wir uns links, sodass wir einen weiteren Aussichtspunkt östlich vom Casa do Sardinha passieren. Das »Sardinenhaus« wird als Besucherzentrum des Naturschutzgebietes Ponta de São Lourenço genutzt. Zudem befindet sich in dem Haus eine Cafeteria, die durch ihre Lage auf der kargen Landzunge auch als Oase in der Wüste bezeichnet wird.

Da diese so früh am Morgen noch so aussieht als wäre sie geschlossen, verzichten wir jedoch auf den Abstecher und nehmen sogleich den Aufstieg auf den Pico do Furado in Angriff. Und das kann ruhig wörtlich genommen werden. Denn südlich vom Besucherzentrum steigt der Weg spürbar an. Auf den nächsten 400 Metern gilt es, etwas über 100 Höhenmeter zu bewältigen.

Um den hier wieder windexponierten Aufstieg zu erleichtern, wurden Stufen am Hang angelegt. Leider aber haben diese auf dem rutschigen Untergrund eine nur begrenzte Wirkung - zumal wir bei besonders starken Böen lieber kurz verharren und uns an den zusätzlich gespannten Drahtseilen halten. So dauert es zwölf Minuten, bis die kurze Passage hoch zum Gipfel hinter uns liegt.

Die Plackerei aber lohnt. Denn auch wenn es oben wie Hechtsuppe zieht, so ermöglicht uns der Gipfel doch eine beeindruckende Sicht über die Ilhéu da Cevada und der Ilhéu do Farol, der Insel des Leuchtturm, zum Farol de São Lorenço, dem Leuchtturm des Heiligen Lars. Dennoch treten wir bald den Rückweg an, auf dem uns bald immer mehr Wanderer bzw. Wandergruppen entgegenkommen.

Wanderung über die Ponta de Sao Lourenco

Eindrücke unserer Wanderung über die Halbinsel Ponta de Sao Lourenco und den Pico do Furado ans stürmische Ostende von Madeira.

Am Schuhwerk und den Gesichtern lässt sich ablesen, dass sich viele die Tour leichter vorgestellt hatten. Auch wir sind leicht erschöpft, sodass wir doch gerne eine Pause beim Picknickplatz oberhalb vom Cais do Sardinha einlegen, bevor unsere letzte und unerwartet schöne Wanderung beim Kreisel endet. Dort angekommen, freut sich dann auch ein Imbisswagen über reichlich Nachfrage nach Getränken und Eis.

Anfahrt, Anforderung und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt erfolgt über die VR1 Richtung Canical. Am Ende der Autobahn geht es auf der ER 109 bis zu den Parkplätzen beim Miradouro de São Lourenço. Es sind reichlich Stellplätze vorhanden. Da sich diese entlang der Zufahrtsstraße erstrecken, lohnt sich eine frühe Ankunft.

Die Landzunge an der Westküste von Madeira hat Wüstencharakter. Der stetige Wind macht schnell durstig, also gut zu Trinken mitnehmen.

AusgangspunktParkplatz beim Miradouro de São Lourenço
KoordinatenN 32.74310, W 16.70100
Gehzeit3 Stunden
Distanz7,2 km
Anstiegeca. 370 HM
AnforderungenT 2. Technisch leichte Wanderung, die jedoch stark windexponiert und dadurch kräftezehrend ist.
EinkehrBeim Info-Center gibt es zeitweise Getränke und kleine Gerichte. Wir empfehlen, genügend zu Trinken mitzunehmen, vor allem auch wegen des Winds, bei dem man schneller dehydriert als man meint.
GPS-DatenWanderung Sao Lourenço gpx
kml-DatenWanderung Sao Lourenço kml

Wanderkarte São Lourenço

Höhenprofil

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