Kraterrand der Montaña Roja

Zwei Wochen sind wir nun auf der Insel Lanzarote. Fast jeden Abend verbringen wir auf dem Balkon und beobachten den Sonnenuntergang. Aus dem Augenwinkel fallen uns die Menschen auf, die Abend für Abend der untergehenden Sonne vom Kraterrand der Montaña Roja aus zuschauen. Nur ein kurzes Stück hinter der Hotelanlage des Labranda Alyssa ragt dieser rote Hausberg der Ferienstadt Playa Blanca in die Höhe. Und es ist offensichtlich einer der meistbesuchten Vulkanberge der Insel.

Wanderung auf den Hausberg von Playa Blanca

Da wir am Tag zuvor unseren Leihwagen abgegeben haben, ist heute die beste und zugleich letzte Gelegenheit, die Montaña Roja während dieser Reise zu erklimmen. Morgen geht es wieder nach Hause. Wir bevorzugen die Morgenstunden und marschieren gleich nach dem Frühstück los. Die Hotelanlage verlassen wir auf der Bergseite und laufen links, entlang der Calle España. Kurz nach dem Ende der Anlage führt ein Trampelpfad hinauf zur Bebauung der Montaña Baja.

Wir laufen rechts um diese herum. Wo sich die Straße verzweigt, gehen wir kurz rechts auf die Calle Noruega. Hier ist auch ein Schild, welches zum Vulkan hinweist. Es schickt uns 50 Meter hinauf bis zur nächsten Abzweigung und links in eine Sackgasse. Die Gasse endet vor einem Garagentor zum Haus Nr. 7. Rechts daneben führt ein Pfad am Mobilfunkmast vorbei und weiter bergan zum Vulkan.

Steinpyramiden als Wegmarkierung zur Montaña Roja

Der Pfad hinauf ist gut sichtbar. Immerhin wandern diesen täglich etliche Leute hoch und wieder runter. Ansonsten ermöglichen mehrere Steinpyramiden am Wegrand, sich zu orientieren. Der Pfad selbst ist zwar steinig, aber gut zu bewältigen. Auch die Steigung ist recht angenehm und kurz.

Es lohnt sich, immer wieder mal innezuhalten und zurück zu blicken. Mit jedem gestiegenen Höhenmeter wird die Sicht auf Playa Blanca eindrucksvoller. Nach knapp zehn Minuten ab der Wohnbebauung erreichen wir bereits die höchste Steinpyramide am Kraterrand.

Vor uns liegt nun die mächtige Kraterschüssel. Sie hat einen Durchmesser von gut 480 Metern. Der Grund liegt knapp 50 Meter unter der höchsten Stelle des Kraterrandes. Mit Herzen und Versalien aus zusammengelegten Steinen haben sich viele Wanderer auf dem Kratergrund verewigt. Man erkennt, dass die Steine immer wieder neu gelegt werden. Doch bevor wir dort hinabsteigen, laufen wir im Uhrzeigersinn die große Runde entlang dem Kraterrand.

Die Gipfelsäule der Montaña Roja wäre in einer Viertelstunde gut zu erreichen. Wir lassen uns lieber Zeit und genießen die schöne Aussicht auf den Badeort Playa Blanca bis zu den Papageienstränden in der Ferne. Der höchste Punkt des Vulkans erhebt sich gerade mal 197 Meter über dem Meer. Dafür erlaubt der Kraterrand einen guten Überblick über die vielen Hotelanlagen mit ihren weißen Häusern und den mit Dattelpalmen und Kakteen bespickten Grünanlagen.

Die Aussicht auf Fuerteventura und auf viel Erschließungsland

Von der Gipfelsäule aus sehen wir hinüber zur Insel Fuerteventura. Wir erkennen den Touristenort Corralejo sowie auch den Naturpark der Dünenlandschaft. Daneben befindet sich die unbewohnte Insel Lobos. Zu Füßen liegt uns nun das Erschließungsland der Punta Pechiguera.

Laut unserem Hotelmanager hat eine Firma einst das große Geld gewittert und die gesamte Gegend erschlossen. Mit der Wirtschaftskrise von 2007 platzte der Traum vom fetten Reibach und fanden die Bauarbeiten ein jähes Ende. Seither wird nur noch peu à peu dazu gebaut. Und die wenigen Anlagen fern ab vom Hauptort Playa Blanca sehen sehr verwaist aus.

Nachdem wir den Kraterrand fast umrundet haben, ist ein Pfad zum Kratergrund gut zu erkennen. Wir steigen hinab, schnappen uns ein paar Steine und legen zum Abschluss auch unsere Initialen in den Grund. Auf der gegenüberliegenden Seite führt ein Pfad wieder zum Rand hinauf. Dieser ist zwar einiges steiler als der Abstieg. Doch so können wir nochmals die Aussicht über Playa Blanca genießen, bevor wir die Montaña Roja wieder hinabsteigen. Dieses Mal nehmen wir bei der Funkmastanlage den linken Pfad und laufen auf Schotter, zwischen den Bungalow-Anlagen hinab zur Calle España.

Etwas wehmütig begeben wir uns nach der Tour zum Mittagessen im Labranda Alyssa. Der Aufstieg auf die Montaña Roja war wirklich ein toller Abschluss für eine Reise auf die wunderschöne Insel Lanzarote. Wir haben uns für jeden Tag eine Wanderung rausgesucht und das volle Programm durchgezogen. So haben wir tolle Orte, traumhafte Landschaften und stürmische Gipfel erlebt. Allesamt Erfahrungen, die wir nicht missen wollen, und die Lust machen, die Insel ein weiteres Mal zu besuchen.

Video zur Wanderung auf die Montaña Roja

Beliebte Wanderung auf Lanzarote auf die Montaña Roja. Der Hausberg von Playa Blanca bietet eine grandiose Aussicht.

Tourinfos zur Wanderung auf den Roten Vulkan

Die Anfahrt erfolgt über die Avenida Faro Pechiguera, der Zufahrt zum Leuchtturm von Playa Blanca. Beim dritten Kreisverkehr nach der Tankstelle, nehmen wir die erste Ausfahrt rechts hinauf und fahren dann bei der nächsten Kreuzung links in die Calle España. Die zweite Hotelanlage ist das Labranda, bei dem es einige öffentliche Parkplätze entlang der Mauer gibt.

Die Wanderung ist eine einfache Kraterbesteigung. Die Pfade sind etwas geröllig, aber für alle gut machbar. Oben ist es sehr windig.

AusgangspunktParkplatz am Labranda Alyssa
KoordinatenN 28.86694, E -13.84676
Gehzeit1.20 Stunden (reine Gehzeit)
Distanz4,6 km
Anstiege170 HM
GradT2
Einkehrkeine
GPS-DatenWanderung Montana Roja gpx
kml-DatenWanderung Montana Roja kml

Wanderkarte zur bequemen Kratertour

Höhenprofil

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