Am 12. April 2006 berichtet uns das Thailänder Blatt »The Nation«, dass allein in den ersten vier Tagen des Wasserfestes Songkran 138 Menschen getötet und wenigstens 1.751 auf den Landesstraßen verletzt wurden. Als Folge kündigte das Road Safety Centre an, sowohl gegenüber Rasern und betrunkenen Fahrern als auch Verkäufern, die an der Straße Alkohol anbieten, hart durchzugreifen.
Betrunkene oder rasende Fahrer werden, genauso wie nüchterne Fahrer mit betrunkenen Passagieren, für rücksichtsloses Fahren und die Gefährdung anderer verhaftet.
Verkäufer in Straßenläden und Tankstellen, welche alkoholische Getränke anbieten, werden ebenfalls verhaftet, wie das Centre mitteilt. Die Highway-Polizei warnt außerdem, dass Zecher, die Wasser auf Kraftfahrer werfen und dadurch einen tödlichen Unfall verursachen, wie Mörder belastet werden können. So können die Feiertage des Übermuts für einige schlimme Folgen haben.
Im weiteren Artikel erfahren wir, dass die ersten Tage des Songkran Holiday 2006 im Vergleich zum Vorjahr sogar noch relativ gut verlaufen sind. So sei die Anzahl der Unfälle während dieser ersten vier Tage von 1.701 auf 1.544 gefallen. Die Zahl der Todesfälle sank von 175 auf 138 und die Zahl der Verwunderten ging von 1.872 auf 1.751 zurück.
Angesichts dieser Zahlen haben wir zum Glück kaum etwas vom Wasserfest abbekommen. Und vor allem zum Glück nicht in Bangkok. Denn während die Pick-ups mit großen Wasserfässern und fließig schöpfenden Mitfahrern durch die Straßen spritzen, außerdem alle paar Meter ein aufgedrehter Wasserschlauch wartet und auch dazwischen von allen Seiten Wasser durch die Luft fliegt, sind neben den meisten Geschäften auch die Paläste und Tempel geschlossen. So mussten vier Schweizer, die mit uns zuvor im Kambodscha waren, ihre drei Bangkok Tage im Hotel verbringen. Das vor Ort angebotene Ausflugsprogramm war einfach ins Wasser gefallen.
Videos zu unseren schönsten Ausflügen in Thailand.
Leider verpasst haben wir allerdings den Songkran-Umzug in Hua Hin. Dabei wetteifern die großen Hotels und Geschäfte, mit dem am prächtigsten geschmückten Wagen durch die Straßen zu fahren. Oben auf den Wagen thront jeweils eine Schönheit mit aufwendig frisierten Haaren und jeder Menge Schmuck am Körper. Was leider nicht jeder vor Ort kapiert: sie sind von der ganzen Wasserwerferei strikt ausgenommen.
Ganz im Gegensatz zu den Urlaubern, die immer darauf achten sollten, ihre Kamera oder ihr Portemonnaie - wenn nötig - möglichst vor der nächsten Ladung Nass in eine sichere Plastiktüte verschwinden zu lassen.
Mich selbst übrigens traf die volle Ladung Wasser erst am Abend in Hua Hin. Just als wir den königlichen Bahnhof erreichten und mich für eine Sekunde ein einfahrender Zug ablenkte.
Erstaunt bemerken wir jedoch, dass die ganze Wasserwerferei recht friedlich verläuft. So können es sogar kleine Buben wagen, weitaus größere und stärkere Männer mit Wasser zu bespritzen, ohne gleich in die nächste Tonne gesteckt zu werden. Im Gegenteil, jubeln und lachen sich die Teilnehmer sogar gegenseitig zu und freuen sich - insofern sich zwei voll besetzte Pick-ups begegnen - schon auf das nächste Treffen.