Heiß und sehr heiß - das sind die beiden Temperaturen, die uns am Golf von Thailand begleitet haben. Das einzig wirklich Erfrischende, an was wir uns erinnern können, ist ein Bad im Wasserfall Pala-U nahe der Grenze zu Myanmar.
Wir nutzen die Badeverlängerung bei Cha-am Beach, um noch ein paar Ecken mehr im Land zu entdecken. So ergänzen wir das Reiseprogramm mit einer Floßfahrt auf und einer Zugfahrt über den River Kwai. Außerdem waren wir im königlichen Sommerort Hua Hin und haben den Affenberg Khao Takiab besucht.
Kilometerlange Strände und ein Hotel an dem anderen bestimmen das Bild von Cha-Am. Genauer gesagt: von Cha-am Beach. Denn der eigentliche Ort befindet sich ein Stück weiter im Landesinneren. Entgegen dem, was wir vor der Reise gelesen haben, ist es während unserer Badeverlängerung (Mitte April) sowohl am Strand beim Novotel in Cha Am Beach wie auch in dem touristisch gewachsenen Ort sehr ruhig.
So zumindest begegnen wir auf unseren abendlichen (wärmebedingt recht kurzen) Spaziergängen nur wenigen Urlaubern. Und wenn, dann gehören diese oft zur selben Reisegruppe wie wir. Was mich allerdings auch ein wenig wundert. Denn zumindest am Wochenende kommen sehr viele Einheimische nach Cha-am. Im Gegensatz zu den Europäern aber gehen sie offensichtlich weder gerne an den Strand noch - mit Ausnahme eines großen Strandrestaurants - am Abend in den Restaurants und Wirtschaften essen.
Eine Erklärung hierfür könnte das Wasser sein. Denn leider ist der Golf von Thailand in diesem Bereich recht trüb und lauern außerdem brennende Quallen in den Wellen. Beides nicht gerade Dinge, die zum Baden einladen. So haben auch wir nur unsere Füße beim Strandspaziergang ein wenig in die auslaufende Brandung gehalten, ohne jedoch ganz in den Golf einzutauchen.
Auffällig sind jedoch die vielen Quellen, die oft nur wenige Meter vom Wasser entspringen, um im nächsten Moment in den Fluten zu verschwinden. Dazu kommt ein kleiner Wasserlauf beim Novotel, in dem die Fischerboote gleichermaßen Schutz wie ein paar Wasserwarane suchen.
Sehr zu empfehlen ist natürlich auch eine Thai-Massage direkt am Strand. Die Frauen sind zwar meist schon ein wenig älter und nicht ganz so hübsch wie die Kichermädels in den Massagesalons Bangkoks. Dafür aber kostet die Massage hier nur halb soviel wie in der Stadt - abgesehen davon, dass sie sich gekonnter angefühlt hat.
Es mag vielleicht ein bisschen komisch wirken, dass man sich einfach unter einem blauen Dach aus Sonnenschirmen, direkt am Strand und gut sehbar, hinlegt. Dafür aber lassen das leise Plätschern der Wellen und eine leichte Brise die (volle) Massagestunde zu einem wahren Genuss für Körper und Seele werden.
Wenige Meter vom Novotel entfernt, das heißt, eigentlich direkt angrenzend, befindet sich ein großes Strandrestaurant. »Oh je«, hatte ich am Nachmittag noch in Erinnerung an andere Hotelzentren gedacht, »ob die wohl genug Gäste bekommen?«
Am Abend zeigte sich dann, dass dies sehr wohl der Fall ist. So hatten wir Glück, noch einen Tisch in einer der vorderen Reihen (vom Strand aus gesehen) zu ergattern. Die Speisekarte bietet für jedem Geschmack reichlich Auswahl an europäischen, asiatischen, Fleisch- und Fischgerichten. Sehr lecker und außerdem doppelt so preiswert wie im Novotel.
Bei unserem zweiten Besuch leider war das Restaurant proppenvoll - hier einen freien Tisch zu bekommen, auf lange Sicht unmöglich. Dafür aber war klar, dass wir am ersten Abend die richtige Wahl getroffen hatten. Denn die meisten Gäste waren Einheimische.
Allein diese Erkenntnis aber sättigt keinen Magen. Also ab ins ruhige Nachtleben von Cha-am. Neben verschiedenen Kneipen und kleineren Restaurants finden wir hier zum Restaurant Sakthong. Schon der Eingangsbereich ist mit kleinen Gehölzen, Orchideen, Steinen, einem Teich und zwei geschwungenen Holztreppen schön gestaltet. Und auch der Innenbereich ist mit schweren Holzmöbeln (die Stühle lassen sich mit Mühe, die Tische gar nicht verrücken) in unterschiedlich hohen und optisch gegliederten Bereichen ansprechend.
Kein Wunder also, dass wir im Sakthong die meisten Teilnehmer unserer Reisegruppe wieder treffen. Wie im Strandrestaurant ist auch hier das Essen gleichermaßen köstlich wie günstig. Für uns bedeutet dies einmal mehr Fischpfanne vom Grill. Dazu Gemüse und Reis. Lecker! Genauso das zweite Gericht am nächsten Abend mit brutzelndem Gemüse und wiederum Fisch, diesmal frittiert. Hätten wir nur noch mehr Abende gehabt. Denn neben dem Sakthong haben wir in Cha-am Beach einige weitere Restaurants gesehen, die sicherlich auch einen Besuch wert sind.