Stadtheurige im Zwölf Apostelkeller

Weinlokal und Heurigen Musik im Zentrum der Wiener Altstadt

Auf gar keinen Fall sollte man in Wien den Besuch eines der Stadtheurigen-Lokale versäumen. Was uns betrifft, haben wir uns für den Zwölf Apostelkeller entschieden. Zwar kommen wir bei unserer ersten Wienreise außerhalb der Weinfeste. Der edle Tropfen schmeckt aber auch in der kalten Zeit vorzüglich. Und geht zudem ganz gut in den Kopf - wie wir bald feststellen müssen.

Die Vinothek und Weinkellerei wurde bereits 1339 urkundlich erwähnt und gilt heute als eine der besten Adressen unter den Heurigen Lokalen. So befindet sich hier, im dritten Untergeschoss, die älteste, komplett erhaltene gotische Brunnenstube aus dem 15. Jahrhundert. Ebenfalls im dritten Untergeschoss ist der Jahresstein mit der Jahreszahl 1561 zu sehen.

Der Zugang in den Zwölf-Apostelkeller erfolgt über die Sonnenfelsgasse im Zentrum der Altstadt. Mit dabei ist unsere Wienkarte, mit der wir hier ein freies Getränk bekommen. Für unseren ersten Besuch ist dies doch schon mal ein guter Start.

Aber auch die Speisekarte mit allerlei Blunzen, Grießnockerln, Krautfleckern, Surbraten und Geselchtes kann sich sehen lassen. Na ja, für uns gibt es dann doch lieber so etwas Einfaches wie Schweinsbraten mit Serviettenknödel und Speckkrautsalat - man muss in der Ferne ja nicht zu mutig werden (-;

Heurigenmusik im Zwölf Apostelkeller

Von Mittwoch bis Freitag gibt es im Keller ab 19 Uhr Heurigenmusik zu ausgewählten österreichischen Weinen und monatlich wechselnden Wiener Schmankerln.
So kommen auch wir am nächsten Abend, bei unserem zweiten Besuch, in den Genuss der Musik eines Geigers und Akkordeonspielers.
Neben den typischen Liedern über Wein, Weib und noch mehr Wein erfüllen die Musiker auch Musikwünsche.
So erfüllen schon bald die kubanischen Klänge von Guantanamera den Keller und fühlen wir uns fast zurückversetzt in das herrliche Land der großen Antillen.

Nach dieser schönen Erfahrung besuchen wir den Zwölf-Apostelkeller auch bei unserer zweiten Wienreise. Wie im Restaurant Figlmüller herrscht auch hier Hochbetrieb, sodass im unteren Keller und im Apostelstüberl alle Tische besetzt sind. Im oberen Keller haben wir mit einem Zweiertisch in einer kleinen Nische mehr Glück, während andere Gäste auf freie Plätze warten müssen.

Doch auch, wer sitzt, ist noch lange nicht am Ziel. So dauert es rund 20 Minuten, bis wir dann endlich ein Gläsle Apostelwein genießen dürfen - just, bevor die Musiker zu spielen beginnen und, nach ein paar schwermütigen Stücken, als erstes zu unserem Tisch kommen. Nachdem sie für Annette eine Serenade gespielt haben, erklingen abermals kubanische Klänge im Restaurant.

Als wir am Tag unserer Abreise zum Mittagessen nochmals in den Zwölf-Apostelkeller gehen, ist das Restaurant wie ausgestorben. Obwohl laut Türaushang geöffnet ist, sitzt nicht ein Gast in dem oberen Keller. Weil auch keine Bedienungen zu sehen sind, gehen wir auf die Suche. Nachdem wir sehen, dass die Brunnenstube komplett gesperrt ist,

erklärt uns ein Angestellter, dass sie leider noch nicht öffnen können: »Von unserem Service-Team sind alle krank und bis ein Ersatzteam kommt, dauert es noch eine gute Dreiviertelstunde...« Damit wissen wir dann auch, warum es am Abend zuvor solange gedauert hat, bis wir bedient wurden. Aber davor ist man wohl nicht gefeit.

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