Das Appenzellerland ist durch seine Lage im Nordosten der Schweiz die Wanderregion, in der auch viele Deutsche ihre ersten Touren in der Schweizer Bergwelt wagen. So haben auch wir unsere allererste gemeinsame Bergwanderung in der Schweiz am Hohen Kasten unternommen. Die Wahl war logisch. Denn Lars kannte den Berg bereits aus seiner Jugend von einem Vereinsausflug.
Durch seine spätere Anstellung in einem Ingenieurbüro am Bodensee war das imposante Massiv ein naheliegendes Ziel. Um es ganz klar zu sagen: das Appenzellerland ist die Region, in der unsere Begeisterung fürs Wandern ihren Ursprung hat. Und aufgrund der wir mittlerweile zahlreiche Gipfel in den Alpen und im Schwarzwald sowie auch in einigen anderen Ländern erklommen haben.
Die anderen Regionen sind dann auch der Grund, warum wir bisher nur ein paar wenige Touren im Appenzellerland begangen haben. Streng genommen, befindet sich die Rundwanderung zum Ofenloch nicht einmal in einem der beiden Appenzeller Kantone, sondern auf St. Gallener Boden. Und durch einen Umzug vom Bodensee nach Waldshut-Tiengen am Hochrhein waren auf einmal die Berge am Vierwaldstättersee näher. Unsere Berichte zur Appenzeller Bergregion werden wir aber mit Sicherheit noch ausbauen. So steht eine Tour hoch auf den Säntis felsenfest auf unserer Wunschliste. Zudem wollen wir mehrere Gipfel und Täler zwischen dem Fälensee und dem Säntis kennenlernen. Dazu zählen die traumhaft gelegene Meglisalp mitsamt der Ageteplatte unterhalb vom Altmann oder auch das weltbekannte Berggasthaus Aescher oberhalb der Ebenalp.
Denn auch wenn wir bisher nur wenige Eindrücke von der Nordostschweiz sammeln konnten, so reichen sie doch aus, um diese herrliche Landschaft mit all ihren Facetten lieb zu gewinnen. Die gegenüber anderen Regionen übrigens einen weiteren Vorteil birgt: Viele Ziele lassen sich auf einfachen, oft kurzen Wanderwegen erreichen. Damit eignet sich das Appenzellerland auch bestens, um sich im Winter wandertechnisch fit zu halten.
Über die Bilder sowie auch die einzelnen Titel können Sie unsere Wanderungen im Appenzellerland direkt aufrufen. Die räumliche Verteilung der Touren haben wir auf unserer Wanderkarte zum Appenzellerland dargestellt.
Aufstieg ab Brülisau auf den Hohen Kasten
Der Hohe Kasten zählt durch seine markante Erscheinung zu den Wahrzeichen vom Appenzellerland. Unsere Wanderung beginnt direkt bei der Talstation der Seilbahn. Ab dort folgen wir der Beschilderung über Ruhsitz auf den Kastensattel und ab dort weiter bergan bis zur Bergstation. Aufgrund des großen Höhenunterschieds ändert sich die Vegetation am Wegrand permanent und können wir auf den Wiesen verschiedene Knabenkräuter, Küchenschellen sowie weitere seltene Pflanzen entdecken.
Gehzeit 2.30 Stunden, 4,3 km, 850 Höhenmeter bei Schwierigkeit T2-3
Vom Hohen Kasten an den Sämtisersee
Unsere zweite Wanderung beginnen wir bei der Bergstation vom Hohen Kasten. Nach einem Abstecher zum botanischen Garten erfolgt der Abstieg über den Kastensattel sowie um die Bergstation herum. Nach einer etwas flacheren Passage wechseln wir rechts auf den steilen Pfad hinunter an den Sämtisersee. Nahe dem See lädt das Berggasthaus Plattenbödeli zu einer Einkehr ein, eh wir auf dem Fahrweg weiter bergab bis zum Talort Brülisau wandern.
Gehzeit 3.30 Stunden, 8,2 km, 150/1000 Höhenmeter bei Schwierigkeit T2-3
Über die Saxer Lücke zum Fälensee
Diese etwas längere Tour startet ebenfalls bei der Bergstation des Hohen Kasten. Nach dem ersten Abschnitt über den Kastensattel lassen wir diesmal den Pfad hinunter zum Sämtisersee rechts liegen. Damit wandern wir auf anspruchsvollerem Terrain über den Stauberenfirst zur Bergstation Stauberen. Bis Hochhus folgt unsere Route dem Grat, bevor wir über die Saxer Lücke zum malerisch gelegenen Fälensee hinunterlaufen. Ab dort erfolgt der spätere Rückweg auf dem Fahrweg am Bergasthaus Plattenbödeli vorbei bis zur Talstation in Brülisau.
Gehzeit 6-7 Stunden, 15,6 km, 5600/1300 Höhenmeter bei Schwierigkeit T2-3
Über den Spicher zum Ofenloch in der Neckerschlucht
Unsere vierte Wanderung im Appenzellerland startet beim Parkplatz an der Beiereggstraße nahe der Schwägalp. Auf dem ersten Abschnitt folgen wir der Beschilderung über den Chräzerenpass auf den Spicher. Nach einer ersten aussichtsreichen Rast erfolgt ab dort der Abstieg in die Necker-Schlucht. Beim Ofenloch selbst handelt es sich um eine Höhle innerhalb der hier steil aufragenden Nagelfluhwand. Beim Rückweg empfehlen wir die Variante über Alp Horn.
Gehzeit 4 Stunden, 10,5 km, 500 Höhenmeter bei Schwierigkeit T2