Coulée verte René-Dumont - Proménade Plantée

Begrünter Spaziergang auf dem Daumesnil-Viadukt

Bei tristem Herbstwetter gehen wir von der Bastille zur Coulée verte René-Dumont, dem ehemaligen Proménade Plantée. Die Promenade auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke angelegt. Bis 1965 verband diese Paris mit ihren südöstlichen Vororten. Auf 4,5 Kilometern dient sie seit 1993 als begrünter Spaziergang zwischen der Place da la Bastille und dem Bois de Vincennes.

Auf dem Daumesnil-Viadukt verläuft fast die Hälfte der Wegstrecke. Im Frühling und Sommer wird die hochgelegte Flaniermeile gerne von Spaziergängern, Kindern und Verliebten angenommen. Bei unserem Spaziergang unter einem zunehmend grauer verhangenen Himmel jedoch sind wir fast alleine auf dem Viadukt.

Coulée verte René-Dumont und das Viaduc des Arts

Ist man schon in der Gegend, lohnt es sich allemal, zumindest ein Stück weit über die ehemalige Bahntrasse des Coulée verte René-Dumont zu laufen. Sei es, um von der Höhe aus in die schmalen Seitenstraßen Paris’ zu blicken oder sich über das durchschnittene Haus zu wundern. Unterhalb der Coulée verte René-Dumont befinden sich im Viaduc des Arts herrliche Arkaden.

Künstler stellen dort in ihren Ateliers Goldarbeiten, Keramiken, Glaskunst oder ausgefallenes und sündhaft teures Mobiliar aus. Daneben laden kleine Restaurants und das Viaduc Café zu einer Pause ein. Wir spazieren über die Köpfe der Künstler und Handwerker hinweg, vorbei an Büschen, Bäumen und grünen Bögen. Das Coulée verte René-Dumont ist eine ruhige, grüne Oase in Paris.

Mit viel Liebe zum Detail haben Landschaftsarchitekten von Paris die Coulée verte René-Dumont mit kleinen Wasserbecken, Bambuswäldern, Baumalleen und Rosengärten geschmückt. Die Eisenbahnervergangenheit liegt heute versteckt unter einem Pflanzendickicht.

Auf beiden Seiten der Promenade ragen die Wohnhäuser in die Höhe. Das Viadukt bietet eine ganz besondere Perspektive eines Wohnviertels von Paris. Wie beim New Yorker High Line Park zeigt die Coulée verte René-Dumont, was für ein Potential zur grünen Stadtentwicklung in solch alten Gleisanlagen liegt.

Leider setzt bald der Regen ein. Den ersten kurzen Schauer lassen wir zwar noch wacker über uns ergehen. Als es sich dann aber richtig einregnet, vergeht uns die Lust aufs Spazieren.

Nach einem kurzen Blick runter zu den Geschäften in den Bögen des Viadukts brechen wir die Tour ab und flüchten uns in die berühmten Passagen oder auch Galerien der Stadt.

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