Place Vendome - Tuileries - Palais Royal

Ein Rundgang voller Sehenswürdigkeiten

Unseren ersten Spaziergang beginnen wir auf dem Place Vendome. Dieser Platz gilt durch seine geschlossene und einheitliche Bauweise als Beispiel gelungener Stadtarchitektur. Mittelpunkt des Platzes ist eine 44 Meter hohe Siegessäule, welche an den Erfolg Napoleons in der Schlacht von Austerlitz erinnert.

Die Gebäude rund um den Platz sollten einst die königlichen Akademien beherbergen. Nach ihrer Vollendung im Jahr 1720 mangelte es dem König jedoch an Geld, wodurch die Stadt Paris die Nutzungsrechte erhielt, die sie an Adlige und wohlhabende Bürger verkaufte.

Das Hotel Ritz am Place Vendome

Traurige Berühmtheit erhielt der Place Vendome 1997, als sich Prinzessin Diana hier im Hotel Ritz aufhielt, bevor sie mit ihrem Freund Dodi Al-Fayette zu der rasanten und verhängnisvollen Irrfahrt durch Paris aufbrach und wenig später in einem Tunnel nahe der Pont de l´Alma tödlich verunglückte.

Heute lädt der königliche Platz zwischen der Oper und dem Tuileriengärten zum Schaufensterbummel entlang der Boutiquen mehrerer Schmuck- und Uhrenhersteller sowie einiger anderer Luxusgüter ein. Etwas unscheinbar ist hingegen das Haus Nr. 12, in dem der Komponist und Klavierlehrer Frédéric Chopin 1849 seine letzten Tage verbrachte.

Tuileries - Garten der Ziegelei

Die Gartenanlage auf dem Weg zum Louvre

Über die Rue de Castiglione kommen wir zum Jardin des Tuileries, dem Garten der Ziegelei. Der Name stammt dabei nicht von den zerschlagenen Ziegelstücken, die in den Broderien während des Winters für etwas Farbe sorgen, sondern von den Ziegelbrennereien, die hier einst standen.

Die barocke Form haben die Tuilerien Andre le Notre zu verdanken, der 1649 als Gärtner des Parks eingestellt wurde und später auch die Gärten von Vaux le Vicomte (der erste echte barocke Garten) und von Versailles entworfen hatte.

Vor allem in den warmen Sommermonaten locken die Tuilerien zahlreiche Besucher in die grüne und schattige Parkanlage zwischen dem Place de la Concorde und dem Louvre, auf der Achse der meisten Sehenswürdigkeiten von Paris. Neben der ruhig gelegenen Orangerie mit Seerosenbildern von Claude Monet gibt es in dem größten Park des Pariser Zentrums mehrere Kinderspielplätze,

Grillmöglichkeiten, Gartenwirtschaften und sogar Attraktionen wie Ponyreiten oder - nicht immer - einen Rummel. Zudem werden die Teiche gerne genutzt, um darauf Modellboote fahren zu lassen oder sich die Füße zu kühlen.

Die gläserne Pyramide beim Museum des Louvre

Was bei der gläsernen Pyramide über dem Eingang in das Museum des Louvre gar nicht gerne gesehen wird. So sind ein paar Ordner nicht nur damit beschäftigt, die Wartenden in saubere Reihen zu halten, sondern müssen sich zugleich um die Sauberkeit des Wassers kümmern. Der Erfolg ist, zumindest im Hochsommer, bescheiden. Allerdings braucht man auch nicht unbedingt bei der Pyramide anstehen, um in den Louvre zu gelangen.

Denn mit der U-Bahn kann man auch bei der Station Louvre Rivoli aussteigen und die erste Schlange damit bequem umgehen. Besorgt man sich dann noch am Info-Schalter eine Tageskarte für mehrere Museen, kann man sich auch die zweite Schlange beim Einlass sparen und ist innerhalb weniger Minuten im Museum.

Das bunte Treiben am Palais Royal

Treffpunkt für Aristokraten, Künstler, Schriftsteller und Kurtisanen

Nachdem wir die Tuilerien und den Jardin du Carrousel durchquert haben, laufen wir ein zweites Mal über die breite Rue de Rivoli und kommen über die Rue de Richelieu zum Palais Royal.

1629 für den Kardinal Richelieu erbaut, war der Garten hinter dem Palais Anfang des 18. Jahrhunderts beliebter Treffpunkt für Aristokraten, Künstler, Schriftsteller und Kurtisanen. Was wohl mit daran lag, dass der Zutritt der Polizei damals untersagt war.

Weit bedeutender als das bunte, teils exzessive Treiben der Oberschicht und geistigen Elite waren die Treffen der revolutionären Kräfte im späten 18. Jahrhundert.

So fand im 13. Juli 1789 im Palais Royal ein geheimes Treffen statt, dem einen Tag später der Sturm auf die Bastille folgte. Ob dies im Sinne des Kardinals war? Wir bezweifeln es.

Heute befinden sich 260 schwarzweiß gestreifte, meist nur wenige Dezimeter hohe Säulen in dem Innenhof des Palais. Laut unserem Reiseführer werden diese gerne von Rollschuhfahrern und Inlinern als Hindernisse genutzt.

Uns hingegen reicht es, zwei als Minipodest zu brauchen, bevor wir weiter in den hinteren Teil der Anlage bzw. in den Garten des Palais Royal spazieren.

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