Fischerdorf Marsalforn

und eine Dorade im Fischrestaurant Il Kartell

Zur Mittagszeit kehren wir nach Marsalforn zurück. Im Il Kartell, einem beliebten Fischrestaurant von Gozo, ist ein Tisch für uns reserviert. Die Frage ist nur, ob wir lieber drinnen oder draußen sitzen? Das sonnige Wetter und die angenehmen Temperaturen sprechen eigentlich für einen Tisch unterm freien Himmel. Da auch hier die Wellen über die Kaimauern schlagen und bis nahe an die Tische reichen, bevorzugen wir jedoch Plätze im Wintergarten. Wir entscheiden uns für den Tagesfang, eine Dorade für zwei, was bei der Zubereitung etwas Zeit in Anspruch nimmt. Bis der große Fisch durch ist, nutzen wir die Zeit für einen Bummel entlang der Hafenpromenade.

Marsalforn war früher ein pittoreskes Fischerdorf

Marsalforn war früher ein pittoreskes Fischerdorf in einer herrlichen Bucht. Das ist vergangen. Heute reihen sich unzählige Apartmenthäuser und Hotels in der Bucht aneinander. Zusammen mit den Restaurants, Straßencafés und kleinen Läden machen sie Marsalforn zum beliebtesten und größten Feriendorf von Gozo. Unübersehbar sind aber auch die Schattenseiten dieses Aufschwungs. Schon beim Aussichtspunkt über dem Ort blickt man auf erschreckend viele Bauruinen und unfertige Häuser. Das ist leider ein typisches Bild für Malta. Der Inselstaat leidet keineswegs unter Wohnraummangel. Ein ganzes Drittel der Wohnungen ist unbewohnt. Dennoch müssen die Malteser bauen, bauen und nochmals bauen. Geht dem Bauherr das Geld aus, bleibt die Baustelle gerne mal über Jahre liegen. Das kann selbst in bester Lage, direkt an der Strandpromenade passieren und das Ortsbild verschandeln.

Kurzum, es gibt sicherlich schönere Orte auf Gozo als Marsalforn. Da außerdem auch hier ständig Wellen über die Straße klatschen, kehren wir bald ins Il Kartell zurück. Dort freuen wir uns auf die Dorade, welche vom etwas nervösen Küchenchef auseinander genommen wird. Nach der langen Garzeit nimmt das Mittagessen auch dank seiner Feinarbeit deutlich mehr Zeit in Anspruch als vorgesehen war. Doch die Pause tut gut und das Essen ist lecker. Und Zeit für einen Abstecher nach Xlendi bleibt dennoch genug, eh wir weiter nach Victoria fahren und die Citadelle besichtigen.

Abstecher nach Xlendi

Xlendi (gesprochen: Schländi) ist auch heute noch ein hübsch anzusehender Ort, der malerisch in eine fjordartige Bucht eingebettet wurde. Auch dies ist ein beliebter Ferienort. Im Gegensatz zu Marsalforn mangelt es in der von Felsen umgebenen Bucht jedoch an Bauland, sodass damit sorgfältiger umgegangen wurde. Dadurch besitzt Xlendi von der Klippenpromenade aus gesehen einen ganz besonderen Charme, der auf jeden Fall einen Stopp lohnt.

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