Fürstenzug und Dresdner Zwinger

Fürstenzug

Bevor wir zum Dresdner Zwinger gehen, spazieren wir an dem Fürstenzug vorbei. Das in dieser Art wohl einzigartige Kunstwerk ziert die Außenseite vom Langen Gang des Stallhofs. Allein die Ausmaße sind mit 102 Metern Länge und 11 Metern Höhe schon beeindruckend. Dabei musste es bereits wenige Jahre nach seiner Fertigstellung in einer spektakulären Aktion gerettet werden:

auf 25.000 mehrfach gebrannten Meißner Porzellanfliesen wurde das Wandbild mit seinen 35 Wettiner Markgrafen übertragen. Nicht zuletzt dadurch überstand das Bild sogar den Luftangriff von 1945, sodass man sich auch heute noch die 800jährige Geschichte des sächsischen Herrschaftshauses hier anschauen kann. Na ja, zumindest mal die Abbilder derjenigen, die das Sagen hatten.

Dresdner Zwinger

Danach aber geht es in den Dresdner Zwinger. Als weltberühmtes spätbarockes Gesamtwerk zieht er die Touristen in Scharen an, sodass es heute selbst im Winter kaum möglich ist, den Garten in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Zudem haben wir etwas Pech mit der Uhrzeit.

Denn vormittags steht die Sonne etwas ungünstig, um vom Kronentor eine vernünftige Aufnahme zu machen. Da wir zudem keine Lust haben, bei dem schönen Wetter in die Gemäldegalerie Alte Meister oder in die Rüstkammer zu gehen, belassen wir es bei einem kurzen Spaziergang zwischen den Anlagen.

Und dann war da noch die Sache mit dem »Gänsefleisch«. Es war ein sehr heißer Junitag, in dem Annette und ich einst in die Grotte des Zwingers hinunterstiegen. Neben verschiedenen speienden und plätschernden Brunnen und Wasserspielen gibt es dort eine Reihe leicht bekleideter, um nicht zu sagen, fast nackiger Frauenstatuen. Bei diesem ersten Besuch ist ein Foto entstanden, bei dem ich einer dieser barbusigen Schönheiten an die Brust fasse.

Bei unserem zweiten Besuch kann sich Annette an diese Aufnahme sehr gut erinnern, während ich mir dies kaum vorstellen kann: »Dafür müsste ich ja auf den Sockel gestanden haben, um ...« - »Gänsefleisch (= Können Sie vielleicht) mal da runterkomm’n!« schallt es auf einmal über uns. Wie aus dem Nichts ist dort ein Aufpasser aufgetaucht, der mich von oben nach frei sächsischer Art anschnauzt. Nun denn, wir wollen ja keinen Ärger - und so ein Bild haben wir ja schon (-;

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