Terrakotta Armee des Kaiser Qinshi Huangdi

Die wertvollen Funde der Bauern aus Xian

Im Jahre 1974 wurde von den Bauern Xi´ans eine ausgeprägte Trockenheit erwartet. Deshalb zogen sie in kleinen Gruppen los, überall auf ihren Ländereien Brunnen zu schachten. Bei dieser Arbeit stießen die Bauern auf etwas rundes aus Ton. Und weil sich darin viele Speisen gut und sicher lagern ließen, hielt einer der Bauern die anderen zur sorgfältigen Freilegung dieses Kruges an.

Entgegen seiner Erwartung entpuppte sich die Rundung allerdings nicht als Krug, sondern ein Kopf. Aus dem Kopf wurde ein Rumpf, aus dem Rumpf schließlich der erste wieder freigelegte Terrakotta-Soldat Xians. Und wie man auf dem Bild aus der »Fotografieren verboten Zone« erkennt, sind sie bzw. mittlerweile die Archäologen bis dato noch nicht fertig damit, die Terrakotta Armee in ihrer kompletten Größe freizulegen.

Die Terrakotta Armee - das Werk eines Tyrannen

Kaiser Qinshi Huangdi Dynastie für 10.000 Jahre

Zu verdanken haben wir die heute riesige und von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützte Armee dem Kaiser Qinshi Huangdi (auch Qin Shihuangdi, 259 - 210 v. Chr.). Ihm war es als erstem Herrscher gelungen, das chinesische Reich zu einen. Bis zu ihrer Entdeckung gab es von der Armee jedoch keinerlei historische Aufzeichnungen. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil mehr als 700.000 Zwangsarbeiter, Künstler und Architekten bei einer Bevölkerung von damals gerade mal 30 Millionen Untertanen für die Anlage schuften mussten. Hinzu kamen Sklaven und Kriegsgefangene, die Qin Shihuangdi bei seinen Feldzügen zur Einigung Chinas gemacht hatte.

Insgesamt waren damit beim Bau des Mausoleums mehr als doppelt so viele Menschen eingesetzt wie bei der Großen chinesischen Mauer. Die Dynastie, welche Kaiser Huangdi schuf, sollte für die nächsten 10.000 Jahre bestehen. Der Zorn des geknechteten und hungerleidenden Volkes sorgte jedoch dafür, dass sein Sohn bereits vier Jahre nach Huangdis Tod die Macht verlor. Die Armee, welche Huangdi im Jenseits befehligen wollte, wurde ihrer bronzenen Waffen beraubt und zerschlagen. Zuletzt brannten die Bauern die darüber errichteten Gebäude nieder. Danach versank das Tyrannenwerk für über 2000 Jahre in der Vergessenheit.

Fern jeder Aggression, beherbergen nunmehr große Hallen die Truppen und Generäle der Armee. Lange Zeit wird es noch in Anspruch nehmen, bis die wenigen Archäologen vor Ort die vielen tausend Scherben-Soldaten zu »Terrakotta-Plastik-Hohlköpfen« wieder zusammengeklebt haben, ganz zu schweigen von dem riesigen Mausoleum ganz in der Nähe der Armee, welches bisher noch unberührt unter der Erde schlummert.

Das Fotografierverbot innerhalb der Hallen wurde übrigens zwei Jahre vor unserem Besuch weitgehend aufgehoben - und auch bei den arbeitenden Archäologen in der letzten Verbotszone ist eine Aufnahme durchaus möglich ...

Die Terrakotta-Armee ist sicher ein einmaliges Erlebnis. Ein zweiter Besuch schien vor allem Annette allerdings nicht nötig. Denn Kaiser hin, Weltkulturerbe her, es sind doch nur mit Plastik vervollständigte Terrakotta-Hohlköpfe. Und wer sich durch alle der stark gekühlten Hallen durchgekämpft hat, wird sich nicht weniger über ein paar wärmende Sonnenstrahlen freuen (-;

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