»Stadt der vielen Quellen«, so wird Budapest seit der Römerzeit genannt. Tatsächlich gibt es in Europa keine Metropole, in der es mehr Thermalquellen gibt als in Ungarns Hauptstadt. So kommen auch wir nicht um einen Besuch im Gellertbad herum.
Besser als das berühmte Bad aber gefielen mir während unserer Städtereise unsere Spaziergänge durch das Burgviertel mit der Fischerbastei und dem Café Ruszwurm sowie entlang der Donau. Außerdem waren wir im unterirdischen Labyrinth, sind durch die Einkaufsstraßen Vaci Utca und Andrassy út geschlendert, haben die große Markthalle im Zentrum besucht und sind durch den Stadtpark Varosliget gelaufen.
Budapest ist eine der wenigen europäischen Hauptstädte, die wir zweimal besucht haben: dabei war es beim ersten Mal etwas schwierig, überhaupt ein Hotel in der Stadt zu finden. Grund war der Große Preis von Ungarn, an den wir nicht gedacht hatten. Deswegen mussten wir die letzten zwei Tage doppelt soviel für unser Zimmer bezahlen. Auch konnten wir beobachten, wie die Preise in den Cafés und Restaurants stetig nach oben kletterten.
Daher waren wir froh, als wir das Treiben der Formel 1-Fans hinter uns lassen konnten, um unsere zweite Urlaubswoche in einem Badeort am Plattensee zu verbringen. Bei unserer zweiten Reise, im Winter, war es hingegen einfach, ein passendes Hotel zu finden. Die Luft kann sich durch die feuchte Luft über der Donau zwar klamm anfühlen, ansonsten lässt es sich in der Stadt aber wirklich gut aushalten.
Bereits im September quälte uns die Frage, was an Weihnachten zu schenken sei? Nachdem wir unsere beiden Haushalte kurz zuvor zusammengeschmissen hatten, war das einzige, was uns in unserer kleinen Wohnung noch fehlte, Platz!
Das ideale Geschenk musste also etwas sein, das möglichst wenig Raum wegnimmt, nicht allzu viel kostet und uns trotzdem beiden gefällt. Nach kurzer Beratung hatten wir mit einem Billigflug mit Germanwings nach und einem Kurzurlaub in Budapest dieses Geschenk für die Tage zwischen Weihnachten und Silvester gefunden – und außerdem die Frechheit besessen, uns dies an Heiligabend bei meinen Eltern mit gespielter Überraschung gegenseitig zu schenken. Egal, schließlich waren wir schon einmal im Sommer in Budapest und konnten es kaum erwarten, die Donaumetropole auch in ihrem Wintergewand kennen zu lernen.
Leider ging der Flug in Stuttgart so früh los, dass für uns nur eines der elendsteuren Flughafenparkhäuser (es kostete für drei Tage tatsächlich mehr als unsere beiden Rückflüge) in Frage kam. Aber naja, nimmt man ja grad noch so hin.
Durch eine kleine technische Störung (das hören wir immer wieder gerne) mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir am späten Vormittag in Budapest am alten Terminal des Flughafens Ferihegy an. Die Erlebnisse für unseren Reisebericht können beginnen.
Was uns am Flughafen Ferihegy I etwas störte, war die lange Wartezeit auf unsere Koffer, obwohl keine andere Maschine für den Terminal I abgefertigt werden musste.
Eine halbe Stunde später stellte sich dann zum zweiten Mal in Budapest die Frage: »Wie kommen wir am besten in die Stadt?«
Bei unserem ersten Aufentahlt in Budapest nahmen wir noch den Minibus. Das war leider zugleich mit relativ hohen Kosten sowie einer langen Wartezeit verbunden, weil uns das Sammeltaxi erst mitnahm, nachdem sich genügend andere Mitfahrer gefunden hatten.
Zum Dank wurden wir dafür auch als letzte an unserem Hotel, der Pension Dominik, abgeladen und wussten dadurch auch nicht, in welcher Richtung wir in das nahe gelegene Stadtzentrum zu gehen hatten.
Auch heute noch kosten die Minitaxis für ungarische Verhältnisse recht viel. Aber wie spart man sich diese? Zwar wussten wir, dass es eine Busverbindung zur Endstation der U-Bahn Linie 3 gibt, doch der Bus hält leider nicht vorm Terminal, sondern 60 m die Straße zurück.
Tatsächlich fanden wir vor dem Terminal erst einmal einen Taxifahrer, der uns für den etwa 25-fachen Preis einer Busfahrt zum Hotel bringen wollte und unsere Idee mit dem normalen Bus wohl auch daher gar nicht gut fand. Nach ein bisschen laufen in die falsche Richtung (wir hätten halt wissen sollen, welche Richtung mit »zurück« gemeint war), fanden wir schließlich die Bushaltestelle, an der schon zwei Familien am ungarischen Busfahrplan verzweifelten.
Nun gut, Annette wollte zwar auch schon wieder den Minibus nehmen, dann aber sahen wir, dass in nur fünf Minuten der richtige Bus kommen müsste und also beschlossen wir, diesen abzuwarten. Zu dumm, dass zur besagten Zeit zwei Busse kamen und ich versuchte, in den ersten einzusteigen. Im Allgemeinen haben wir die Ungarn als freundlich kennen gelernt, im Bus aber saßen ein Fahrer mit Zahnlücke sowie ein Passagier - ebenfalls mit Zahnlücke.
Damit durfte ich mich glücklich schätzen, nicht an den Ohren wieder aus dem Bus herausgezogen worden zu sein. Der nächste Bus (der mittlerweile genau hinter dem Zahnlückenbus stand) war zum Glück der richtige (Reptér Busz). Der Busfahrer hatte anstelle der Zahnlücke ein viel freundlicheres Gesicht und weil wir das mit dem Bezahlen nicht wirklich auf die Reihe brachten, sparten wir uns die paar Cent für die kurze Fahrt schließlich auch noch.
1 Pension Dominik | 6 Konditorei Ruszwurm | 11 Café Europa, Vaci utca |
2 Varosliget, Stadtpark | 7 Labyrinth | 12 Zentrale Markthalle |
3 Andrássy út (Einkaufsstraße) | 8 Kettenbrücke | |
4 Margaretheninsel | 9 Zitadelle | |
5 Fischerbastei (Halaszbastya) | 10 Gellért Bad |