Ausflug nach Brixen ins Eisacktal

Älteste Stadt in Südtirol

In Südtirol gibt es einige schöne Orte und Städte, die einen Ausflug lohnen. Wer nicht weiß, wo er beginnen soll, empfehlen wir Brixen. Im Jahr 901 in einer Schenkungsurkunde der Karolinger als Meierhof Prihsna erstmals urkundlich gesichert erwähnt, ist der Hauptort im Eisacktal die älteste Stadt in Südtirol. Bereits in frühen Jahren gelangte die Stadt zu hoher Bedeutung. Über einige Jahrhunderte hinweg fungierte Brixen als Sitz einflussreicher Fürstbischöfe, welche zwischen 1027 bis 1803 als Deutsche Reichsfürsten auftraten.

Zu den bedeutendsten Ereignissen zählt das 1080 in Brixen gehaltene Konzil. Aus Protest gegen die Bannung Heinrichs IV. durch Papst Gregor VII. waren 30 Fürstbischöfe zusammengetreten, um Wibert von Ravenna zum Gegenpapst Clemens III. zu wählen. Nach heftigen verbalen und militärischen Auseinandersetzungen mit den Unterstützern Gregors wurde Wibert am 24. März 1084 in der Laterankirche zu Rom als Clemens III. bestätigt. Nur eine Woche später krönte er Heinrich IV. zum Kaiser.

Ihre frühere Rolle als mittelalterliche Bischofsstadt prägt Brixen bis heute. So finden sich in der Umgebung und den Orten entlang der Eisack zahlreiche Kapellen, Kirchen und Klöster. Schöne Ausflugsziele bieten hier die malerisch am östlichen Rand des Tals gelegene Kirche St. Johann in Karnol, der im 12. Jahrhundert gegründete Augustiner Chorherrenstift Neustift sowie die beiden Wallfahrtskirchen Urlaubstöckl in Natz-Schabs und Maria am Sand am Ortsrand von Brixen.

In Brixen selbst bildet der Dom Mariae Aufnahme in den Himmel und St. Kassian den größten Sakralbau der Stadt. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 980 zurück. Das zur ottonischen Zeit erbaute Münster fiel jedoch 1174 einem Großbrand zum Opfer. Beim anschließenden Wiederaufbau wurde die Anlage mit hochromanischen Elementen ausgeschmückt. Dabei wurde das Langhaus eingewölbt und die Kirche durch ein eingezogenes, einschiffiges Querhaus erweitert.

Kirchenbau im Wandel der Zeit

Die Einweihung des neuen Baus nahm Bischof Eberhard von Salzburg im Jahr 1237 vor. Nach einem erneuten Brandereignis und Ausbesserungen wurde der Dom 1274 ein weiteres Mal geweiht. Die nächsten größten Umbauten führten die Brixner zu Beginn des 17. Jahrhundert durch, als der romanische Nordturm im Stil des Frühbarocks umgestaltet wurde. Erst zur Mitte des 18. Jahrhundert wurde der Südturm dem Nordturm angeglichen und die barocke Umgestaltung des Münsters vollendet. Aus dieser Zeit stammt auch der von Theodor Benedetti geschaffene Hochaltar, der zu den bedeutendsten Barockaltären Tirols zählt.

Südtiroler Brot- und Strudelmarkt in Brixen

Der Südtiroler Brot- und Strudelmarkt lädt am jeweils ersten Oktoberwochenende auf dem Domplatz zum Genießen, Probieren und Feiern ein. Wie der Name bereits erkennen lässt, steht dabei das tägliche Brot im Mittelpunkt des Geschehens. Angefangen bei der geschichtlichen Entwicklung über das Brauchtum und die Tradition bis hin zu Rezepten, der Zubereitung und dem Backen im historischen Backhaus. Von Freitag bis Sonntag bieten Bäckereien und Konditoreien Südtiroler Brot, Apfelstrudel, aber auch einige andere Spezialitäten aus dem Eisacktal und seinen Nebentälern an.

Vor Ort macht es richtig Freude, entlang der Stände zu schlendern und die feinsäuberlich dargebotenen Früchte und Gewürze auf sich wirken zu lassen. Neben dem eigentlichen Brot finden wir auch allerlei Obst und Früchte, Weintrauben und Maronen sowie Honig und Konfitüren. Während uns der Duft frischer Kräuter und Gewürze um die Nase schmeichelt, werden uns Südtiroler Speck sowie verschiedene Bergkäsesorten zum Probieren gereicht. Nicht zuletzt ist es die strahlende Freundlichkeit, die uns überall an den Ständen begegnet und die den Südtiroler Brot- und Strudelmarkt so besonders macht.

Zum Abschluss unseres Ausflugs nach Brixen spazieren wir über den Marktplatz zum Hofgarten bzw. dem Herrengarten der Brixner Hofburg. Er wurde zur Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt und zählt damit zu den ältesten Baumgärten Europas. Erste Obstbäume sollen hier bereits im Mittelalter gesetzt worden sein.

Seit dem 16. Jahrhundert nimmt dieser eine 2,3 Hektar große Fläche ein, die lange Zeit dem Klerus vorbehalten war. Auf Plänen von 1831 und 1913 sind noch alte Wasserkanäle zu sehen, die dann aber durch moderne Gießanlagen ersetzt wurden. Heute ist der Hofgarten frei zugänglich und allein durch seine Ruhe ein beliebter Ort zur Erholung.

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