Grabmal des Propheten Nabi Imran

dem Vater der Jungfrau Maria

Bevor wir uns ins Marktgeschehen von Salalah stürzen, wollen wir zunächst die kulturellen Sehenswürdigkeiten abklappern. Wir fahren also von der Sultan Qaboos Moschee gut zweieinhalb Kilometer durch die Stadt bis zum Grabmal des Propheten Nabi Imran (auch Umran oder Amran). Das Gelände mit dem Mausoleum ist von einer Mauer umschlossen.

Zwischen den modernen Stadthäusern fällt es kaum auf, geschweige denn, dass es ausgeschildert wäre. Einzig ein zwiebelturmartiges Minarett ist ein Indiz dafür, dass wir richtig sind. Direkt bei dem Grabmal gibt es keinen Parkplatz. In einer Seitenstraße vor dem nahen Geschäftsgebäude der Bahwan Tourism gibt es jedoch einige Parkmöglichkeiten.

Bereits hier stellt es sich als gute Idee heraus, dass wir für die Stadtbesichtigung ein Auto dabei haben. Denn schon der kurze Weg zum Eingang des Mausoleums gleicht durch den Straßenverkehr einem feinstaublastigen Spießrutenlauf. Der Eingang zum Grab befindet sich auf der Seite der Al Matar Street.

Wir zögern. Ist das Grabmal heute geöffnet? Die beiden Flügeltüren des Tores sind geschlossen. Doch in einem dieser Flügel ist ein kleines Türchen eingebaut. Gebückt klettern wir hindurch und finden uns plötzlich in einer grünen Oase wieder.

Ein paar wenige Männer lümmeln sich im Schatten und genießen das süße Nichtstun. Einer davon weist uns zu einem länglichen Gebäude. Wir ziehen einmal mehr unsere Schuhe aus und betreten den schlichten Bau. Im Innern ist alles sehr beengt. Denn der Sarkophag füllt mit seinen 30 Metern Länge fast den gesamten Raum aus. Ein Muslime folgt uns in das schmale Gebäude. Stolz erklärt er uns, dass hier der Vater der Jungfrau Maria begraben liegt.

So interpretieren viele entsprechende Andeutungen im Koran. Andere glauben, Nabi Imran wäre der Vater Moses gewesen. So deute es die Bibel an. Genaues weiß wohl keiner. Doch die außergewöhnliche Länge des Sarkophags lässt darauf schließen, dass hier ein besonders frommer und herausragender Mensch bestattet ist. Ihm gebührt dann wohl auch solch ein solcher Platz der Ruhe und Besinnung.

Fußabdruck der Kamelstute des Propheten Saleh

Wenige hundert Meter weiter, in den dorfähnlichen, verwinkelten Gassen des alten Salalah, entdecken wir den Fußabdruck der Kamelstute des Propheten Saleh. Allah habe einst Saleh zum Volk der Thamud gesandt. Allah war erzürnt über deren maßlosen Lebenswandel und Saleh sollte ihnen den rechten Weg weisen. Als eine Art Versuchung brachte der Prophet eine Kamelstute mit. Die Thamuds sollten die göttliche Stute in Frieden weiden lassen. Doch die Männer verhöhnten den Propheten und töteten das Tier.

Die Strafe folgte ihnen auf den Fuß: eine gewaltige Naturkatastrophe brach über die Menschen herein und vernichtete das gesamte Volk der Thamud. Als Mahnmal dient nun ein kleiner und unscheinbarer Bau inmitten Salalahs. Er überdacht einen Felsen, auf dem vierzehn kamelhufähnliche Abdrücke auszumachen sind. Es erinnert uns etwas an den Eselfuß am Höchenschwander Felsenweg. Diesen soll die Heilige Familie laut einer Legende auf ihrer Flucht vor Herodes im südlichen Schwarzwald hinterlassen haben.

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