Abschied von Salalah

Ein erholsamer Strandurlaub geht zu Ende

»Genießt den Abend noch einmal richtig, morgen ist kein Tanz.« Verblüfft stellen wir fest, dass die Jungs in der Whisper's Bar genau wissen, dass unsere Abreise naht. Offenbar hat auch dies irgendwie die Runde im Hilton gemacht. Zu späterer Stunde teilen uns Anna und Nathalie mit, wie sehr sie es genossen haben, dass wir so viel zu ihrer Musik getanzt haben. Ja, das sind Streicheleinheiten für die Seele. Wir sind gerührt. Und wir geben es zu: wir sind gerne gerührt.

Nunmehr sind wir also das »deutsche Paar, das immer freundlich ist, das ein langes Leben haben wird, weil es so viel lacht, das gerne tanzt und das schon bald zurück nach Deutschland muss«. Übersetzt man dies in das Arabische (und lässt es sich laut vorlesen), klingt es wie der Titel eines fernen Prinzen aus 1001 Nacht. Aber zurück auf den Boden. Wir haben noch einen vollen Tag vor uns, den wir am Strand von Salalah sowie mit Nichtstun verbringen wollen.

Tatsächlich erwartet uns nach dem Frühstück das alte Spiel. Auf der einen Seite stehen wir mit unserer bestens durchdachten Planung. Auf der anderen Seite ist die Wirklichkeit. Zwar schaffen wir es noch unbehelligt zu unserem angestammten Platz im Garten. Sowie wir die Liegen zurechtgerückt haben und den Blick über die Umgebung schweifen lassen, bekommen wir Besuch. Wir freuen uns; auch mit der Gewissheit, dass so die Durststrecke zwischen Frühstück und dem ersten Cappuccino im Myfair Café leicht zu überbrücken ist.

Es ist die bereits zweite Fehleinschätzung an diesem Morgen. Denn kaum hat sich der nette Herr von uns verabschiedet, bekommen wir den nächsten Besuch. Und danach den übernächsten. So verstreicht die Zeit wie im Flug und muss sich Indah etwas gedulden, bis wir es spätvormittags endlich zu ihr ins Café schaffen. Danach setzt sich das Spiel fort, wobei dann auch wir eine Runde drehen und von einer angenehmen, ungezwungenen Unterhaltung in die nächste stolpern.

»So viel habe ich sonst bei einer ganzen Reise nicht gequatscht«, stellt schließlich Annette fest und weiß, dass der Abend noch in weiter Ferne liegt. Das mag wohl sein und führt der einfachen Erkenntnis, dass die Anzahl an Übernachtungen in ein und demselben Hotel mit der Zahl der netten Kontakte korrespondiert. Zumindest aber ist es eine schöne Gelegenheit, die vergangenen Tage und Ausflüge im Oman Revue passieren zu lassen. Immer wieder Thema ist natürlich das auf Lars verübte Datteltat auf unserem Wüstenausflug. Dieses soll unbedingt noch eine eigene Story für unsere Sparte »Reise Allerlei« werden.

Genauso werden aber auch die Erfahrungen auf den Märkten von Salalah ausgetauscht und wird über die kommenden Reisen und Aufgaben gesprochen. Gegen Abend wird es schließlich ruhig. Die einen reisen vor uns ab, andere gehen zu Bett. Wir selbst finden nur ein, zwei Stunden Schlaf, bis der Wecker mitten in der Nacht geht. Bald wechseln wir in die Lobby und warten auf den Bus zum Flughafen, während ein kleiner Zettel auffallend unauffällig die Runde macht. Es ist für die Luxemburger bestimmt, welche mit uns zurück nach Köln fliegen und beinhaltet nur zwei Worte: »Auf Wiedersehen.« Oder wie man im Oman sagt: »iilaa alliqa«.

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