Der Battery Park, oder kurz nur Battery, bildet die Südspitze von Manhattan. Die rund zehn Hektar große Anlage ist einer der ältesten Parks von New York City. Zugleich ist er einer mit den meisten Besuchern. Denn hier starten die Fähren zur Freiheitsstaue auf Liberty Island sowie auch nach Ellis Island. Dabei hat das Areal mit dem alten Fort, dem Seaglass Carousel und den Gärten selbst einiges zu bieten.
Nach dem langen Spaziergang in Midtown Manhattan und dem Rundgang durch Chelsea können wir es wieder ruhiger angehen lassen und länger schlafen. Im Anschluss an unser inzwischen gewohnt klägliches Frühstück steht Liberty Island auf dem Ausflugsprogramm. Zu Hause hatten wir noch gedacht, dort einfach hinzugehen, wenn das Wetter passt.
Lars hatte sich hier einen strahlend-blauen Himmel mit ein paar »klar definierten Dekowolken« links und rechts der Freiheitsstatue vorgestellt. Von einem spontanen Ausflug nach Liberty Island hatte uns die nette Dame an der Hotelrezeption allerdings dringend abgeraten. Wir haben gehorcht, die Tickets am Gästecomputer des Hotels gebucht und auch gleich ausgedruckt. Bestens gerüstet sind wir somit einmal mehr auf dem Weg nach Lower Manhattan.
Kaum haben wir den Battery Park erreicht, passen uns die ersten Ticketverkäufer ab. Wir sind bereits versorgt, freuen uns aber über die Info, wo wir uns kurz vor 11 Uhr anstellen sollen. Bis dahin bleibt noch etwas Zeit, um durch den Park zu spazieren. Dort fallen uns mehrere, in Beete unterteilte Gärten auf. Salat- und Radieschenbeete inmitten einer Millionenmetropole?
Die Battery Urban Farm ist Teil einer landschaftspflegerischen Umgestaltung des Parks. Sie ermöglicht Schulklassen, ihr eigenes Gemüse, Kräuter und Blumen anzupflanzen. Die Ernte kommt später in den Schulkantinen auf den Tisch. Wer so wunderwitzig schaut wie wir, wird zu einem Rundgang über die Felder eingeladen. Wie so oft begegnen uns die New Yorker auch hier wieder ausgesprochen nett und aufmerksam.
Wenige Schritte hinter dem Garten befindet sich das SeaGlass Carousel. In dem Gebäude in Form einer Meeresschnecke schweben 30 bunt beleuchtete und sehr kitschige Fische. Wer mag, kann für fünf US-Dollar ein paar Runden bei scheppernder Walzermusik drehen. Wir indes schlendern weiter zum Castle Clinton. Dort ist wo neben Toiletten und Souvenir-Läden auch die Ticketkasse für Liberty Island zu finden.
Vor Ort erweist sich außerdem die Internetbuchung der Tickets als Vorteil. Denn bei unserer Ankunft am frühen Vormittag gibt es nur noch Tickets für den späten Mittag. Wer die Krone der Statue besuchen will, muss das entsprechende Ticket ohnehin Monate im Voraus buchen. Wenn es wie zwei Tage vor unserem Ausflug dann in einer Tour regnet, hat man einfach Pech gehabt.
Wir reihen uns bei der elendig langen Schlange zum Boot ein, gleich neben dem Clinton Castle. Zum Glück geht es deutlich zügiger voran als auf den ersten Blick gedacht. Wer auf die Boote nach Liberty Island will, muss allerdings zunächst durch eine Sicherheitskontrolle. Und das braucht seine Zeit. Dafür sind wir so ziemlich die ersten auf der Fähre und haben freie Auswahl bei den Plätzen.
Wir verzichten darauf, uns hinzusetzen und bleiben lieber an der Reling stehen. Schließlich wollen wir die Liberty-Statue auch schon bei unserer Anfahrt sehen. So lassen wir noch eine Weile die Aussicht auf Lower Manhattan auf uns wirken, bevor die Fahrt an Ellis Island vorbei geht und die Freiheitsstatue langsam näher rückt.