Schwefelquellen Furnas do Enxofre

Dampfende Fumarolen auf Terceira

Schwefelquellen bei Furnas do Enxofre Schwefelquellen bei Furnas do Enxofre

Die Furnas do Enxofre sind eine Gruppe Schwefelquellen auf der Azoreninsel Terceira. Das Fumarolenfeld erstreckt sich dabei über eine rund 14 Hektar große Fläche, die als eine Geostätte des UNESCO Global Geoparks der Azoren geschützt ist. Der Zugang ist möglich, allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn einige der Quellen stoßen Gase aus, die hauptsächlich aus Kohlendioxid bestehen.

Anfahrt zu den Schwefelquellen

Die Furnas do Enxofre befinden sich ganz in der Nähe der Vulkanhöhle Algar do Carvão entfernt. Von dort aus muss man nur zurück auf die ENS-2A fahren, um dann rechts sowie gut einen Kilometer weiter erneut rechts abbiegen. Auf 600 Meter Höhe sind dann die zahlreichen Quellen und dampfenden Fumarolen nicht zu verfehlen.

Bei einem viertelstündigen Rundgang führt ein hölzerner Steg sicher über das dampfende Gebiet. Für empfindliche Nasen ist das Ausflugsziel allerdings ungeeignet. Denn wie bei allen Schwefelquellen stinkt es auch hier gewaltig. Aber das kennen wir ja schon von den Fumarolen bei Furnas auf São Miguel.

Thermischer Untergrund und hohe Niederschläge

Im Bereich der Quellen wirkt die Gegend hier oben stark versumpft. Das ist kein Wunder. Bei dem feuchten Klima mit einem Jahresniederschlag von über 2000 Liter auf dem Quadratmeter und einem nur schlecht durchlässigen Boden sind viele Bereiche ständig überschwemmt. Das nährt die Fumarolen, die Temperaturen zwischen 95° Celsius an der Oberfläche und bis etwa 130° Celsius in einem halben Meter Tiefe erreichen.

Dort treten auch mehrere aggressive Vulkangase aus dem thermischen Untergrund aus. Diese Entgasungen bestehen im Wesentlichen aus Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid, Wasserstoff, Stickstoff und Methan. Das sind alles keine gesunden Gase, weshalb man bei übermäßigen Gasaustritt von einem Rundgang absehen sollte.

Einfluss der Entgasung auf die Felsen

Eine deutlich sichtbare Folge der überhitzten, chemischen und aggressiven Entgasung sind die Veränderungen der umliegenden Felsen. Es bilden sich dort gelbe Schwefelkristalle, rötliche Eisen- und weißliche Aluminiumoxide. Zudem haben die vulkanischen Gase Einfluss auf die Vegetation.

Die Tümpel sind hingegen mit einer hohen Konzentration von Algen bedeckt. Im gesamten Gebiet wurden etwa 50 Moosarten nachgewiesen bzw. kartiert. Neben verschiedenen Torfmoosen gibt es hier außerdem beblätterte Lebermoose (Nardia sclalaris) und einige seltene Rote-Listen-Arten.

Ausflug zu den Schwefellöchern von Furnas do Enxofre

Besenheide und Heidelbeeren

In größerer Entfernung zu den Fumarolen entwickelte sich eine Zone mit Besenheide, endemischen Heidelbeeren und auch krautiger Weide. Außerhalb der vom Vulkangas direkt beeinflussten Bereiche haben sich schließlich azorische Lorbeerwälder durchgesetzt.

Auch ohne die Hinweistafeln ist es offensichtlich, dass man sich in einem Naturschutzgebiet befindet. Somit versteht es sich von selbst, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben. Bei den vielen Fumarolen und dem heißen Untergrund ist das sicherlich auch für den Wanderer gesünder.

Video zu den Schwefelquellen von Furnas do Enxofre

Eindrücke von den vulkanischen Schwefelquellen Furnas do Enxofre auf der Azoren-Insel Terceira.

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