Gschwender und Immenstädter Horn

Der Große Alpsee aus der Vogelperspektive

Die Wanderung zum Gschwender und Immenstädter Horn ermöglicht uns die Sicht auf den Großen Alpsee aus der Vogelperspektive. Besonders reizvoll ist die Wanderung im Herbst, wenn sich der See am frühen Morgen noch unter dichten Nebelschwaden verbirgt, während weiter oben bereits die Sonne vom blauen Firmament lacht.

Aufstieg über die Alpe Gschwenderberg

Vom Parkplatz sind es wenige Schritte auf der Straße bis zum (1) Jugend-Schullandheim Gschwender Hof. Dort biegen wir links ab, sodass wir zwischen dem Hauptgebäude und einem Kiosk hindurchlaufen. Gleich danach zweigt ein Weg rechts ab. Der Weg geradeaus gabelt sich, wobei es keine Rolle spielt, ob man dem breiten Weg oder (links) den leicht zu übersehenden Pfad wählt.

Nach 300 Meter treffen sich beide Wege wieder. Nochmals 250 m weiter zweigt ein Weg links nach Rieder und Bühl ab. Wer diesem folgt, überquert den Gschwender Tobel und trifft auf der anderen Seite des Bachs auf den Rückweg zum Wanderparkplatz. Auf diese Weite kann die Wanderung auf anderthalb Kilometer verkürzt werden, womit die Tour dann in die Kategorie Spaziergang fällt.

Als Wanderer folgen wir natürlich der Beschilderung zur (2) Alpe Gschwenderberg. Die Sennalpe steht seit 300 Jahren auf einer aussichtsreichen Bergwiese oberhalb vom Großen Alpsee. Da sie im Originalzustand erhalten blieb, zählt sie zu den schönsten und urigsten Alphütten im Oberallgäu. Im Sommer werden die Getränke im Brunnen neben der Sonnenterrasse mit Quellwasser gekühlt. Bekannt ist die Alpe für ihre hausgemachten Kuchen und den Wurstsalat aus eigener Herstellung.

Oberhalb der Alpe treffen wir auf die Zufahrt, verlassen diese aber sogleich wieder und folgen (rechts ab) zunächst der Beschilderung zur Alpe Starkatsgund. Sowie wir ein Waldstück oberhalb der Alpe Gschwenderberg durchquert haben, zweigen wir links auf einen für Fahrräder gesperrten Pfad ab und steigen auf diesem diagonal über die Bergwiese. Wem dieser Pfad zu steil ist, kann auch bis zur Selbstversorger-Alpe Starkatsgund weiterlaufen und erst dort links abbiegen.

Abstecher zum Gschwender Horn

Wo beide Wege wieder zusammentreffen, folgen wir dem breiten Bergweg (bei der nächsten Gabelung links) weiter bergan in den Wald. Sowie dieser einen auffallenden Farnbestand passiert und flacher wird, biegen wir links auf eine mit Wurzeln überzogenen, teils leicht versumpften Stichweg zum (3) Gschwender Horn ab. Laut der Beschilderung sind es bis zum Horn fünf Minuten.

Für die 200 m bis zum Gipfel ist dies reichlich bemessen. Dort angekommen öffnet sich die Sicht über den Großen Alpsee zu den Hügeln im Westallgäu und weite Teile des Alpenvorlands. Da wir nach Norden schauen, sind die Sichtverhältnisse meist gut und es stehen die Bänke beim Gipfelkreuz im Schatten.

Kemptener Naturfreundehaus

Zurück auf dem breiten Wanderweg ist es noch eine Viertelstunde bis zum (4) Kemptener Naturfreundehaus. Das heute stattliche Gebäude geht auf eine zerlegbare Blockhütte zurück, die 1923 am Gschwender Horn aufgestellt wurde. Mit der steigenden Zahl an Gästen und Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten wurden Hütte und Nebengebäude mehrfach umgebaut und modernisiert. Zu dem Naturfreundehaus gehört ein kleiner Streichelzoo mit frei auf dem Gelände hoppelnden Kaninchen. Vom Kreuz nahe dem Hauptgebäude öffnet sich die Sicht über den Alpsee Richtung Kempten.

Über die Alp-Alpe aufs Immenstädter Horn

Weiter geht es vom Naturfreundehaus in östliche Richtung über einen bald abfallenden Pfad zur idyllisch zwischen den beiden Hörnern gelegenen (5) Alp-Alpe. Wer die Runde abkürzen möchte, kann wenige Meter vor der Alpe links zur (7) Alpe Kessel abbiegen und den zweiten Gipfel des Tages auslassen.

Alle anderen durchqueren bei der Alp-Alpe die Weidezäune und folgen der Beschilderung bergan zum (6) Immenstädter Horn. Der Aufstieg erfolgt zunächst am Rand der Weide, dann nahe eines lockeren Waldbestands, der uns mehrfach schöne Aussichten zum Gschwender Horn bietet.

Wo anschließend der abgeflachte Gipfel die Sicht zum Illertal freigibt, schwenkt der Wanderweg nach Norden zur Ingolstädter Hütte, einer einfachen Unterstellhütte. Gleich danach ist der höchste Punkt auf dem Immenstädter Horn erreicht. Für Schlagzeilen sorgte das Horn am 22. März 2006: Nach einem Bergsturz auf der Immenstadt zugewandten Ostseite bewegten sich rund 150 000 Kubikmeter Fels und Geröll in Richtung Steigbachtal und bedrohten kurzzeitig die Innenstadt.

Um so schöner ist es auf dem Immenstädter Horn an sonnigen Tagen. Vom mit Seilen gesicherten Jesuskreuz an der Hangkante hat man einen traumhaften Blick über weite Teile des Alpsees und das Voralpenland. Tatsächlich sehen wir fast alles, was wir bereits beim Gschwender Horn gesehen haben. Im Gegensatz zum ersten Gipfel ist der Gipfelbereich jedoch frei von Bäumen. Entsprechend beliebt sind die Bänke (und Tische) oberhalb vom Kreuz.

Abstieg über die Alpe Kessel

Für den anschließenden Abstieg kehren wir zum Wegweiser bei der Schutzhütte zurück und biegen dort rechts auf den schmalen Pfad zur (7) Alpe Kessel ab. Stellenweise ist der Nagelfluh-Untergrund etwas rutschig, weshalb neben dem ursprünglichen Weg mehrere andere entstanden sind. Welche Route die beste ist, lässt sich nicht sagen. Wahrscheinlich ändert sich das ohnehin nach jedem Regen. Unterhalb der Alpe Kessel führt uns der Wanderweg zweimal an den Gschwender Tobelbach.

Beim zweiten Mal rauscht der Bach über mehrere kleine Kaskaden talwärts. Es gibt auch einen Weg direkt am Bach. Angenehmer zum Laufen ist es jedoch, bei dem Miniwasserfall rechts abzubiegen und der roten Wegmarkierung quer durch den Wald über die (7) Rabennest-Alpe zur (8) Hochberg-Alpe zu folgen. Dort, wo der Wanderweg unterhalb vom Berggasthaus eine Rechtskurve beschreibt und auf Rieder zusteuert, zweigt links ein Pfad zum Ausgangspunkt ab, wo ein erfüllter Wandertag endet.

Tipp: Allgäuer Bergbauernmuseum

Das Allgäuer Bergbauernmuseum zeigt im Immenstädter Stadtteil Diepolz, wie sich die Milchwirtschaft im Allgäu entwickelt hat. Im Sattler-Hof, einem historischen Hof aus Schöllang, werden die Besucher in das Jahr 1920 zurückversetzt und können den Hauswirtschafterinnen bei der damals alltäglichen Hausarbeit zuschauen. Die Rosshütte aus dem Immenstädter Wald zeigt, wie früher die Arbeit im Wald aussah. Zu den weiteren Gebäuden zählen eine Imkerei, eine Heuschinde und die aus der Umgebung von Oberstdorf stammende Höfle-Alpe. Zielgruppe des Museums sind vor allem Familien mit neugierigen Kindern, die auch gerne mal ausprobieren, wie es damals so war.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anfahrt zur Wanderung auf das Immenstädter Horn erfolgt über die B 308 von Immenstadt nach Oberstaufen. Bei Bühl am Alpsee in die Rieder Steige abbiegen. Der Straße über Rieder bis zum Parkplatz beim Schullandheim Gschwender Hof folgen.

AusgangspunktParkplatz Gschwender Hof ( 860 m)
KoordinatenN 47.56440, E 10.17400 (Parkplatz)
Gehzeit4.30 - 5 Stunden
Distanz10 km
Anstiege800 HM
AnforderungenT2. Technisch einfache Bergwanderung mit reizenden Ausblicken auf den Alpsee. Der Abstieg vom Immenstädter Horn erfordert etwas Trittsicherheit.
EinkehrVerpflegungs- und Einkehrmöglichkeiten bestehen beim Kiosk beim Schullandheim Gschwender Hof nahe dem Ausgangspunkt, bei der Alpe Gschwenderberg, dem Kemptener Naturfreundehaus und der Hochberg-Alpe.
GPS-DatenWanderung Immenstädter Horn gpx
kml-DatenWanderung Immenstädter Horn kml

Wanderkarte Immenstädter Horn

Höhenprofil

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