Reisetipps für Schottland und die Shetland-Inseln

Resümee unserer Reise

Wie an allen schönen Orten der Welt vergehen zehn Tage viel zu rasch. Gemessen an den vielen Sehenswürdigkeiten und der vielfältigen Natur in Schottland wäre es ein Leichtes gewesen, nochmal die gleiche Zeitspanne mit einem abwechslungsreichen Programm zu füllen. Schon deshalb, weil wir unser ursprüngliches Programm wegen Bauarbeiten an einem Fährhafen komplett zurückgestellt hatten.

Sicher ist, dass wir mit den Shetlandinseln ein wirklich tolles Ersatzprogramm gefunden haben, an das wir uns gerne erinnern werden. So fern solch ein Ziel noch wenige Monate vor dieser Reise auf uns wirkte, so begeistert waren wir von der rauhen Inselgruppe zwischen Nordsee und Atlantik. Dazu beigetragen hat sicher die Bilderbuchankunft bei der Inselhauptstadt Lerwick.

Nachdem wir schon bei der Fahrt in den Norden Schottlands eine sehr schöne Schlossführung im Glamis Castle erleben durften, waren es dann auf Shetland die Papageitaucher am Sumburgh Head, welche die Weichen zu einer richtig schönen Reise gestellt hatten. Letztendlich hatte sich vor Ort auch die Entscheidung, auf Yell zu verzichten und stattdessen weiter nach Unst zu fahren, als goldrichtig erwiesen.

Im Vergleich dazu konnte Orkney leider nicht mithalten. Sicher birgt die Inselgruppe vor Schottlands Küste auch einige Schätze und werden insbesondere Archäologie-Interessierte auf ihre Kosten kommen. Wer das Kulturelle lieber kurz und knapp erfährt und dafür mehr Zeit fernab der aktuellen und historischen Siedlungen verbringt, hat die Insel allerdings recht schnell abgehakt.

Umso schöner fanden wir es, mit einer leichten Wanderung bei Glenmuick einen Vorgeschmack auf die schottischen Highlands zu bekommen. Trotz aller Schilderungen hätten wir nicht gedacht, dass eine so kurze Wanderung reicht, um den Hirschen so nahe zu kommen. Oder auch, um so viele Wetterwechsel in so schneller Abfolge über sich ergehen lassen zu müssen ...

Zuletzt haben wir mit Edinburgh eine Stadt kennengelernt, die mit ihren vielen burgähnlichen Gebäuden und grauen Wänden förmlich dazu einlädt, gruselige Geschichten zu schreiben. Gerne hätten wir diese besondere Atmosphäre noch länger auf uns wirken lassen, um die eigene Fantasie zu beflügeln und vielleicht selbst irgendwann einen Bestseller zu verfassen. Wer weiß das schon?

Häufige Fragen zu unserer Rundfahrt

Unsere Reisetipps

Zu welcher Jahreszeit waren wir auf den Shetland-Inseln?

Wir waren um Mitte Mai in Schottland. In dieser Zeit blüht vielerorts der Ginster und fangen die auf den Inseln häufigen Sandnelken an zu blühen, während die Vögel mit der Brut beginnen. Auf den Shetlandinseln, aber auch in Schottland selbst muss man auch im Mai mit teils empfindlich kühlen Wind rechnen.

Handschuhe, Mütze, windabweisende Jacken, ergänzt durch Zwiebellook sind angebracht. Durch den Wind ziehen Regenwolken aber auch häufig rasch vorüber, sodass selbst Regentage oft noch sonnige Momente beinhalten. Es gilt jedoch: wenn die Sonne scheint und der Wind nachlässt, sollte man dies nutzen.

Wo haben wir die Reise gebucht und welche Erfahrungen haben wir mit dem Veranstalter gemacht?

Wir haben die Flüge und den Mietwagen (bei TUI Cars) in Eigenregie gebucht, uns die Übernachtungen und Fährverbindungen aber von ZeitRäume zusammenstellen lassen. Durch die unvorgesehenen Bauarbeiten an einem für unsere erste Planung wichtigen Fährhafen hat sich dies als Vorteil erwiesen. Anderfalls hätten wir gucken müssen, wie wir auf die Hebriden kommen. Neben der gewählten Reise mit den Shetlandinseln hat uns ZeitRäume eine ähnlich Rundreise durch Schottland (ohne Hebriden) angeboten.

Bei den Unterkünften konnten wir zwischen drei Typen wählen: Bed and Breakfast, Hotel und Selection, eine Mischung aus beidem samt Übernachtung in einem Herrenhaus. Da wir bei unserer Irlandreise vor allem in B&B's untergebracht waren, erklärte uns die Mitarbeiterin, dass diese Unterkünfte in Schottland nicht mit denen in Irland mithalten können, andererseits aber vernünftige Hotels recht teuer seien. Eine solch offene und ehrliche Auskunft erhalten wir selten, weshalb wir diesen Veranstalter gerne weiterempfehlen können.

Welchen Reiseführer können wir für Schottland empfehlen?

Wir haben uns hauptsächlich mit dem »Reiseführer Schottland« auf die Reise vorbereitet. Neben einer Fülle an Informationen über das Land selbst beschreibt der Reiseführer auch einige Sehenswürdigkeiten auf den Shetlandinseln und Orkney. Gerade für Individualtouristen ist das Buch ein toller Begleiter, um sich gut auf die Reise vorbereiten zu können. Den Reiseführer können Sie portofrei direkt beim Michael Müller Verlag bestellen.

Würden wir noch einmal einen Leihwagen nehmen?

Ja. Das würden wir schon allein deshalb, da man sehr viel beweglicher und zeitlich flexibler als mit den Bussen ist. So haben wir auf Shetland ein Rentnerpaar gesprochen, die zu einer kleinen Nachbarinsel wollten. Die Fähre fuhr aber an dem Tag nicht (wie sie auf der Internetseite hätten lesen können) und der Bus war dann natürlich auch schon weitergefahren. Den Tag dann noch sinnvoll zu füllen ist schwierig. Auch wäre es ohne den Wagen nicht möglich gewesen, in einem Rutsch bis in den Norden von Unst zu fahren und dort so viele Punkte anzusteuern. Ohne Wagen hätten wir nur halb soviel gesehen und erlebt - wenn überhaupt.

Das Linksfahren oder, wie wir es sagen, auf der falschen Seite fahren war auch für uns lange Zeit eine Hemmschwelle bei Ländern mit Linksverkehr. Die Umstellung ist gewaltig, da man durch den Gedanken, links fahren zu müssen, meist viel zu weit links fährt. Tatsächlich ist die Position des Fahrers kaum anders, er hockt nur auf der anderen Seite der Straßenmitte. Als Faustregel gilt, dass sich das Gehirn nach einer Woche umgestellt hat. Durch die gut ausgebauten Fernstraßen und oft wenig befahrenen Nebenstraßen ist es halb so wild mit dem Linksfahren. Und sich umzustellen geht von Mal zu Mal leichter und schneller.

Wie klappt das mit dem Mietwagen und den Autofähren?

Wer mit dem Leihwagen die Fähre nutzt, sollte sich besser vorher vergewissern, dass dies mitversichert ist. Wir haben uns dies von TUI im Vorfeld schriftlich bestätigen lassen und die E-Mail mitgenommen. Vor Ort war es dann kein Problem. Anscheinend gibt es aber auch Autovermieter, die bei der Mitnahme des Pkws auf eine Fähre eine zusätzliche Versicherungsgebühr verlangen. Da es auf den Fähren unter Deck recht eng zugeht, sind schmalere Autos von Vorteil

Beim Einchecken im Hafen erhält man - wenn alles korrekt gebucht ist - die Bordkarten sowohl für sich als auch eine fürs Auto - die im Auto bleibt. Gibt es einen Zwischenstopp, bekommt man außerdem einen Einhänger - in unserem Fall LE für Lerwick auf Shetland und KI für Kirkwall auf Orkney, der den Einweisern beim Sortieren hilft. Hat das Auto eine Alarmanlage, ist diese unbedingt auszuschalten. Warum, bekommt jeder mit, sobald sich die Fähre in Bewegung setzt.

Strom, Steckdosen und Spannung in Großbritannien?

Steckdosen und Spannung waren bei uns kein Problem, da diese überall ausreichend vorhanden waren. Für die britischen Steckdosen braucht man einen Adapter. Wir haben mal durch Zufall ein Kabel für unsere Akkuladestationen bekommen, das dem entspricht. Hier lohnt es sich also, bei Elektrogeräten zu gucken, ob zusätzliche Kabel mit in der Packung liegen.

Wer keinen Adapter dabei hat, findet oft im Bad eine Steckdose, welche zwar nur für Rasierapparate zugelassen ist, in der die normalen Eurostecker aber passen. Wir selbst haben uns schon einige Male über den Warnhinweis hinweggesetzt, um damit die Akkus unserer Kameras zu laden. Passiert ist bisher nie etwas.

Wie ist das Essen im Norden von Großbritannien?

Wer bereits das Full Irish Breakfast kennt, trifft in Schottland auf die altbekannten Zutaten: Ei in mehreren Varianten, Speck, Black Pudding (gebratene Blutwurst, die vielen besser schmeckt als man vermutet), (Brat-) Wurst und Bohnen in Sauce, teilweise auch mit gebackener Tomate, geschmorten Pilzen und Kartoffelecken. Es ist nichts, was wir uns auf Dauer wünschen. Es bringt einen aber auch gut über den Tag.

Zu den Standardgerichten in den Restaurants zählen Fish and Chips, also frittierter oder, seltener, panierter Weißfisch mit Pommes. Daneben hat die schottische Küche wenig zu bieten, sodass wir relativ bald auf italienische Gerichte umgestiegen sind. Verglichen mit anderen Ländern sind die Preise fürs essen gehen hoch. Ganz in Ordnung und preislich okay war das Büfett auf den Fähren.

Was würden beim nächsten Mal anders machen?

Da das Wetter auf den Shetlandinseln sehr wechselhaft ist, würden wir wohl einen Tag länger dort einplanen. Wir haben zwar alles gesehen, was uns wichtig war. Wir haben aber auch von Urlaubern gehört, die weniger Glück mit dem Wetter hatten. Als lockere Wetterregel gilt: wer fünf Tage bleibt, hat zumindest zwei gute Tage.

Orkney würden wir anders planen. Dort spät abends anzukommen und dann gleich ins Hotel zu verschwinden ist zwar okay. Bei der Weiterfahrt war es schon sehr mühsam, die Zeit bis zur Abfahrt herum zu kriegen. Hier ist es wohl besser, mit einer anderen Fähre nachmittags vom Süden der Insel direkt ans Festland überzusetzen.

Ihre Reisetipps

Sie waren ebenfalls in Schottland und auf den britischen Nordseeinseln unterwegs, haben weitere Reisetipps zu Schottland und möchten diese mit anderen teilen? Dann freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung. Schreiben Sie uns dazu einfach eine E-Mail oder nutzen Sie die Kommentarfunktion am Seitenende. Im Voraus herzlichen Dank, Annette und Lars.

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