»Überraschend«, das ist der erste Begriff, welcher mir zu unserer Städtereise nach Warschau einfällt. Schon bei unserem ersten Spaziergang vom Hotel Europejski in die Altstadt waren wir begeistert. Von der großen Sorgfalt und Liebe, mit der die Polen das Zentrum ihrer Hauptstadt wieder aufgebaut haben. Von der Freundlichkeit, mit der uns die Warschauer Bürger entgegen kamen.
Besonders deutlich wurde dies bei einem Ausflug nach Wilanow zum Schoss, wo uns die Bedienung trotz des bevorstehenden Ansturms mehrerer Gesellschaften in aller Ruhe und Gelassenheit freundlichst mit Kuchen und Latte macchiato versorgt hat. Genauso ist uns ein kleines Restaurant in der Warschauer Neustadt oder eine Zufallsbegegnung vor dem Lift im Kulturpalast in guter Erinnerung geblieben.
Zuletzt war es ausgerechnet ein Ort, den man normalerweise nur mit bedrückten Gefühl betritt, an dem uns ein alter Greis verblüffte. Während es anderswo in Museen ausdrückliche Erlaubnisse braucht, um Fotografieren zu dürfen, lud er mich förmlich dazu ein, die Türen und Zellen im Pawiak sowie auch eine Ausstellung im oberen Bereich des Gefängnisses zu dokumentieren. Wenn das die zahnlose und derselben Generation angehörende Ungarin wüsste, die uns in Budapest nicht einmal Tickets für den Bus verkaufen wollte ...