Satara und Sabie River Bush Lodge

Fahrt zum Paul-Kruger-Gate und gemütliche Lodge bei Hazyview

Da unser Tagespensum eine lange Strecke bis zur Sabie River Bush Lodge bei Hazyview beinhaltet, verzichten wir auf Umwege. Für plötzlich auftauchende und Weg versperrende Elefanten fehlt mir heute die Lust. So erreichen wir zur Mittagszeit das Camp von Satara. Es ist Zeit für eine längere Pause. Mit seinen Zeltdächern und dem Naturboden wirkt das afrikanische Restaurant sehr einladend auf uns. Wir sind die ersten Gäste des Tages und werden sofort vom Personal in Beschlag genommen. Ein Wechsel ins andere, eher auf weiße Gäste ausgerichtete Camp-Restaurant wäre nun schlicht unhöflich.

Wir bleiben also und Lars bestellt sich einen Deluxe-Fleisch-Teller, während ich mich mit einem Hühnersandwich begnüge. In Blechtellern bekommen wir das Essen hübsch serviert. Während Lars´ Fleischvarianten etwas zäh gegrillt sind, stellt sich mein Hühnerfleisch als Geflügelleber heraus. Muss wohl das »liver« hinter dem »chicken« übersehen haben. Ist aber nicht schlimm. Denn wahrscheinlich hätte ich es mir dann anders überlegt und wäre mir ein echt leckeres Essen entgangen.

Wein im Nationalpark

Nach und nach füllt sich das Restaurant. Neben uns nimmt eine südafrikanische Mutter mit ihren drei Kindern Platz. Wir sind erstaunt, dass sie für sich alleine eine ganze Flasche Weißwein bestellt. Bisher dachte ich, es wäre verboten, im Krüger-Park Alkohol zu konsumieren?

Anscheinend gilt das aber nur für mitgebrachte Getränke. Vielleicht hat sie auch einen Fahrer, denn der Wein leert sich zusehends. Amüsiert beobachten wir, wie sie große Eiswürfel in den Wein schmeißt. Für uns ist das ein Fauxpas, für Südafrikaner aber ganz normal.

Bei der anschließenden Weiterfahrt zum Paul-Krüger-Gate bleibt uns nun doch genügend Zeit für einige Abstecher und Stopps. Schon auf der Teerstraße können wir Geier, Schreiseeadler und tanzende Strauße beobachten. Hin und wieder kommt ein einsamer Elefantenbulle angetrabt oder stehen gemischte Antilopenherden im Dorndickicht. Mit der Zeit wird es um uns herum einsamer. Bei einem mächtigen Baobab sind wir schließlich wieder ganz alleine. Nur eine kleine Zwergmanguste buddelt sich mit Freuden durch einen Elefantendunghaufen.

Abstecher zum Orpen Dam

Spätnachmittags gönnen wir uns einen letzten Abstecher zum Orpen Dam. Hier dürfen wir wieder aussteigen und zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Wasserreservoirs laufen. Dem Gebäude nach zu urteilen werden hier öfters größere Gruppen hergebracht. Am Fluss unter uns watscheln Gänse umher. Erneut stehen wir vor einer fast perfekten Idylle.

Erst als wir vor an die Hangkante treten, blicken wir auf ein riesiges Nilkrokodil herab. Sowie wir den Blick über das Umfeld schweifen lassen, entdecken wir drei, vier, ein halbes Dutzend weitere Panzerechsen. Genauso sehen Tiere aus, denen man beim Baden nicht begegnen will. Wir behalten sicherheitshalber auch unser näheres Umfeld im Auge.

Richtung Skukuza nimmt der Verkehr wieder zu. Da der Park zu den Schließzeiten entweder verlassen oder das Camp erreicht sein muss, tummeln sich hier nun die Touriautos, um die letzte Stunde im Park zu genießen. Mehrmals kommt es zu kleinen Staus. Verantwortlich sind größere Elefantenherden. Eine davon nutzt die Brücken über einen Zufluss des Sabie River, um trockenen Fußes auf die gegenüberliegende Seite zu gelangen.

Das hält natürlich auf. Ist aber im Abendlicht wunderschön. So verlassen wir zufrieden den Nationalpark beim Paul Krüger Gate und können fortan wieder Gas geben. Oder doch nicht? Entlang des Sabie Sand Game Reserve und dem Elephant Point gilt als Höchstgeschwindigkeit 60 km/h. Wir sind müde und wollen bald ins Bett. Trotzdem fahren wir lieber langsam zu unserem nächsten Hotel.

Sabie River Bush Lodge

Müde und erschöpft erreichen wir am frühen Abend die Sabie River Bush Lodge. Wir sind bald eingecheckt und freuen uns auf eine Dusche und das Bett. Zunächst aber eröffnet uns die nette Rezeptionistin fröhlich, dass heute ein großes Braai auf der Poolterrasse veranstaltet wird.

Da wir Halbpension gebucht hätten, wünscht sie uns einen großen Appetit. Hätten wir vorher dran gedacht (oder unsere Reiseunterlagen durchgesehen), wäre das Mittagessen weniger deftig ausgefallen. Andererseits wäre es eine Schande, sich solch ein Abendessen entgehen zu lassen.

Wir beziehen also erst einmal unseren schönen Rundbungalow. Ein Himmelbett beansprucht den größten Bereich im Raum. Auch das Bad ist klein und verwinkelt. Aber es ist gemütlich und wir fühlen uns richtig wohl. Anstatt zu schlafen, gehen wir nach dem Duschen also zur Terrasse, auf der bereits ein Feuer lodert.

Was für ein Braai! Nein, der Koch steht an einem Extragrill und brutzelt schon die ersten Impala-Schnitzel darauf. Wir setzen uns zum wärmenden Feuer und treffen dort die beiden Österreicher von der Schlangenbrücke.

Rock Shandy und Geschichten am Lagerfeuer

Der Koch ist ein Genie. Die Salate sind sowas von lecker und das Impala-Schnitzel ist perfekt gegrillt. Dazu gibt es einen Rock Shandy. Den leckeren Durststiller aus dem südlichen Afrika haben wir Jahre zuvor bei unserer Namibia-Rundreise kennengelernt. Es ist schön, hier zu sein und mit den Österreichern einen lustigen Abend zu erleben.

Die beiden haben ebenfalls Bekanntschaft mit einem korrupten Polizisten gemacht. Mit dem Unterschied allerdings, dass sie die veranschlagten 750 Rand komplett bezahlt haben. Offenbar haben sie reicher gewirkt als wir, weshalb der für laute Lacher sorgende »Discount« entfallen ist. Wir sollten vielleicht doch mal einen Hut aufstellen …

Nach zwei Wochen in Südafrika können wir schon auf einige schöne Tage zurückblicken, haben wir viel unternommen und liegt noch einiges vor uns. Es ist also Zeit, das Auto mal für einen Tag stehenzulassen und zu relaxen. Dafür ist die Sabie River Bush Lodge perfekt geeignet.

Es gibt einen schönen Pool, Hängematten und freie Sicht über den Sabie-Fluss in den Krüger-Park. Entgegen unserer Erwartung lassen sich zwar keine Flusspferde blicken, dafür aber laufen Njalas und Elefanten vorbei, die wir direkt von unserer Zimmerterrasse aus beobachten können.

Am zweiten Abend gibt es Kudu-Braten und zur Unterhaltung ein Pfälzer Paar. Stolz berichten sie uns von ihrem Alkoholdepot. Da es verboten ist, Spirituosen in den Krüger-Park einzuführen, haben sie ihren Whiskey (zur täglichen Desinfektion, also nur aus gesundheitlichen Gründen) in einen Orangensaft-Tetrapack umgefüllt.

Die beiden taten gut daran, da ihr Auto tatsächlich durchsucht wurde. Und schon wieder können wir uns glücklich schätzen. Unsere Weinflaschen lagen direkt hinter den Sitzen, während wir durch den Park gerollt sind. Wir sind zu treudoofen Schmugglern geworden, haben aber im Krüger-Park keinen Schluck Wein getrunken – brav wie wir sind und die Welt uns kennt ...

Orpen Dam mit Krokodilen | Kruger Nationalpark

Ausblick von einer Schutzhütte oberhalb des Orpen Dams auf die Wasserfläche zu mehreren Krokodilen. Elefanten am Sabie River nahe der Sabie River Bush Lodge am Rand des Krüger Nationalparks.

So verbringen wir am Sabie River einen angenehmen Tag und zwei ruhige Nächte – zumindest ab dem Zeitpunkt, wo die Frösche ihr Quaken einstellen. Das Personal ist sehr liebenswert und immer auf unser Wohl bedacht und das Essen ist super lecker. Bei der Abfahrt ist unser Auto gewaschen.

Das ist nett. Denn beim Öffnen der Türen zog zuletzt immer eine Staubwolke ins Wageninnere. Insgesamt hätten wir es gut noch länger bei der Sabie River Bush Lodge ausgehalten. Aber unsere Rundreise ist noch lang und die nächsten Ziele warten schon auf uns.

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