Brücke über den Alata

Portugiesische Brücke über den Blauen Nil

Neben den Spazierweg ab dem Bootsableger oberhalb des Kraftwerks gibt es noch einen zweiten Weg zu den Wasserfällen des Blauen Nils. Dieser beginnt ein Stück weit flussabwärts beim Parkplatz hinter dem großen Wasserkraftwerk.

Dort überquert man die alte Portugiesische Brücke, bei der sich der Blaue Nil an einer Engstelle tief in schwarzes Lavagestein geschnitten hat. Der Name der Brücke ist Programm: sie wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Portugiesen erbaut.

Eine schwindelerregende Hängebrücke über den Fluss

Jenseits der Steinbrücke führt der Spazierweg durch ein kleines Bauerndorf. Wer ein Mitbringsel vom Nil braucht, findet hier ein paar einfache Souvenirstände. Nachdem das Dorf hinter einem liegt, steigt der Pfad in einer Rechtskurve zu einem Aussichtspunkt mit Sicht auf die Wasserfälle an.

Einen guten Steinwurf weiter führt der Weg über den Alata-Fluss. Die 2011 gespannte Hängebrücke ist dann auch der Grund, warum die meisten Gruppen entweder unseren Weg nehmen oder nur bis zum Aussichtspunkt oberhalb der Mündung vom Alata in den Blauen Nil laufen.

Ein Blick in die Schlucht des Alata

Tatsächlich trauen sich nur wenige Besucher, die luftige Konstruktion zu überqueren. So beobachte ich einen kleinen Jungen, der die Seilbrücke zunächst ganz mutig in Angriff nimmt. Nach nur zehn Schritten aber verlässt ihn der Mut, bevor er sich mit wackligen Beinen zurück ans feste Land rettet. Wir sind von unseren Reisen bereits einige Hängebrücken gewohnt. Tatsächlich steht diese Brücke schon durch den Wind niemals ganz still. Und je schneller man läuft, desto mehr gerät die flexible Konstruktion ins Schwanken.

Nachdem ich mir in den Kopf gesetzt habe, hinein in die Schlucht des Alata zu fotografieren, schaffe ich es dann aber doch bis zur Mitte. Was soll ich sagen? Spätestens, wenn man sich mit der Kamera vorm Auge ein wenig über das Geländer lehnt, greift eine Hand unwillkürlich an die Seile. So bin dann auch ich froh, als die gewünschten Bilder im Kasten sind und ich zurück zu unserer Reisegruppe kehren kann. Welch eine Heldentat!

Wer bei der Portugiesischen Brücke startet, aber wenig Lust auf geschätzte 50 Meter Luft unter sich hat, kann dem Pfad geradeaus bzw. hinunter zu einer Art Furt folgen. Das Wasser reicht dort meistens nur bis ans Knie, sodass man

einigermaßen trocken ans gegenüberliegende Ufer kommt. Es sei denn, man verzichtet auf die von mehreren Jungen angebotene Hilfe und rutscht dann auf den glitschigen Steinen im Bachbett aus ...

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