Costa Rica – Rundreisen durch das Naturparadies

Pura Vida zwischen Pazifik und dem Karibischen Meer

Costa Rica hat sich vom Geheimtipp hin zu einem der beliebtesten Reiseziele in Mittelamerika gemausert. Grünes Dschungel-Dickicht geht hier mit Regen- und Nebelwäldern einher. Dazu kommen rauchende Vulkanlandschaften und palmengesäumte Postkartenstrände. Unvergessliche Abenteuer sind also garantiert. Tatsächlich lässt die Vielfalt an Flora und Fauna das Herz eines jeden Naturliebhabers höher schlagen. Hier wird Umweltschutz gelebt. Und das sowohl von der Bevölkerung als auch von der Politik. Mehr als 50 Prozent des Landes sind bewaldet. Über 27 Prozent der Landfläche stehen laut dem Umweltministerium unter Schutz. Stolze 28 Nationalparks bieten die Möglichkeit, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Daneben locken Naturreservate mit ruhigen Wanderungen, aber auch mit spritzigem Wildwasserrafting oder Canopy-Touren durch das Grün des Dschungels. Kurzum: Dieses kleine Land ist an Vielfalt kaum zu überbieten.

Mietwagenrundreise durch Costa Rica

Costa Rica ist der Schauplatz unserer allerersten Mietwagenrundreise durch ein fernes Land. Aus Respekt vor dem Unbekannten hatten wir uns damals eine individuelle Rundreise nach Maß von einem Reisespezialisten planen lassen. 15 Jahre später sparen wir uns den Veranstalter. Lars hat die Flüge direkt bei Edelweiß ab Zürich gebucht. Parallel dazu haben wir bei billiger-mietwagen.de ein passendes Angebot für einen Wagen mit Allradantrieb gefunden. Danach galt es, in Reiseführern zu schmökern. Zusammen mit weiteren Infos und Reiseberichten ist es heute ein Leichtes, eine schöne Route zu planen. Die Unterkünfte auf der Strecke buchen wir im Voraus. Das übrigens immer unter der Prämisse, diese im Zweifelsfall problemlos stornieren zu können. Gleiches gilt übrigens für den Mietwagen. Schließlich hängt die gesamte Reise ja an der Durchführung der Flüge. Insgesamt aber sind wir davon überzeugt, dass uns das Pura Vida der Ticos eine herrliche Reise durch Costa Rica bescheren wird.

Ankunft am Flughafen Juan Santamaría

Mitte März ist es dann soweit. Mit Zug und Bus geht es nach Zürich. Von dort befördert uns ein angenehm ruhiger Flug in zwölf Stunden nach Mittelamerika. Wieder einmal stehen wir am Flughafen Juan Santamaría von San José und warten auf unser Gepäck. Innerhalb von 15 Jahren hat sich einiges verändert. Costa Rica ist eines der fortschrittlichsten Länder Lateinamerikas. So ist auch der Flughafen einiges moderner geworden. Das Bild ändert sich beim Verlassen der Ankunftshalle. Draußen herrscht das für tropische Länder typische, aber noch beherrschbare Chaos. Wo ist unsere Mietwagenfirma, die uns am Terminal abholen wollte? Unmengen an Schildern werden uns vor die Nase gehalten. Wir wenden uns an den ersten Taxifahrer, der uns anquatscht. Und werden angenehm überrascht. Hier kennt offenbar jeder jeden. Außerdem hilft man einander, weshalb er uns bis zum Vertreter der gesuchten Firma begleitet.

Das nervige Prozedere mit dem Autovermieter

Während der Wartezeit auf den Shuttle holt Lars ein Bündel Colón am nächsten Bankautomaten. Bei der Buchung des ersten Hotels war uns nicht klar, dass sich die Mietwagenfirma außerhalb vom Flughafen befindet. Der Fahrer bringt uns somit in die entgegengesetzte Richtung zum Bulevar Aeropuerto. Im Umfeld des Hampton Inn by Hilton befinden sich mehrere Autovermieter. Es ist bereits spät am Abend. Für den Vertreter sind das optimale Bedingungen, um müden Kunden zusätzliche Dienste und Versicherungen aufzuschwätzen. Zu seiner Enttäuschung beißt er auf Granit. Abgehärtet in Sachen Mietwagen lassen wir uns auf keine weiteren Kosten ein. Nervig bleibt das Prozedere dennoch. Dann aber sitzen wir endlich im Auto … und verpassen in der Dunkelheit prompt die Auffahrt zur vielbefahrenen Autopista. Es ist vielleicht besser so. Unser Navi lenkt uns alternativ durch ruhige Gassen von Alajuela. So finden wir doch bequem zum Trapp Family Country Inn.

Trapp Family Country Inn in Alajuela

Einzig die 150 Meter lange Zufahrt von der Ortsstraße zum Trapp Family Country Inn ist leicht abenteuerlich. Sie zeigt uns gleich zu Beginn die Vorteile eines Allradautos in Costa Rica. Natürlich ist die Zufahrt zum Hotel auch mit normalen Autos möglich. Aber auf der dunklen Holperstrecke wirkt unser Offroad-Koreaner doch beruhigend. Wir werden am Tor erwartet und auch sogleich eingelassen. Eine extra Anmeldung scheint unnötig. Dafür bringt uns der nette Herr zwei Flaschen Wasser für die Nacht. Das Frühstück für den nächsten Tag ist ebenfalls schon bestellt. So dauert es nicht lange, bis wir in den gemütlichen Betten liegen und tief und fest einschlummern.

Eine gute Adresse für den Start und das Ende der Reise

Das Trapp Family Country Inn in Alajuela erweist sich als eine gute Adresse für den ersten und letzten Tag der Reise. Sicher, durch die Nähe zum Flughafen ist gelegentlich mit lärmenden Flugzeugen zu rechnen. Doch dafür, dass der Ort nahezu mit der Hauptstadt San José zusammen gewachsen ist, gleicht das Hotelareal einer grünen Oase. Bereits zur Morgendämmerung werden wir durch lautes Vogelgezwitscher geweckt. Natürlich sind wir dank der Zeitverschiebung viel zu früh wach. Dafür wird uns das Frühstück aber auch eine Stunde früher serviert als bestellt. Auf einen Sprung in den Pool verzichten wir fürs Erste. Vielleicht bleibt ja vor der Rückreise noch etwas Zeit zum Baden?

Reiseverlauf unserer zweiten großen Rundreise

Die Schwerpunkte unserer beiden Rundreisen bilden Wandern und Naturerlebnisse. Erstes Ziel der zweiten Reise ist der Tiefenregenwald von Boca Tapada. Eine Bootstour auf dem Fluss San Carlos bringt uns bis an die nicaraguanische Grenze. Dort sehen wir erstmals freilebende Hellrote Aras. Danach geht es nach La Fortuna zu den Faultieren und Pfeilgiftfröschen. Natürlich gehört ein Ausflug zum Vulkan Arenal auch diesmal dazu. Vorbei am Tenorio Volcan National Park wird es anschließend bei Rincón de la Vieja heiß und trocken. Erfrischende Wasserfälle sorgen dort für Abkühlung. Ruhe und Gelassenheit finden wir am Palmenstrand von Playa Hermosa. Bei Santa Elena ist schließlich wieder Wandern angesagt. Dort erkunden wir unter anderem die Wälder von El Tigre.

Den Nerven aufreibendsten Teil dieser Rundreise bildet die Fahrt durch San José. Das hübsche Orosi Tal macht die Tortur aber sogleich wieder vergessen. Eingebettet zwischen Kaffeeplantagen genießen wir das nächste Naturparadies und unternehmen aufregende Wanderungen im Nationalpark von Tapanti. Das Highlight der Reise aber bildet der Quetzal Nationalpark. Auf rund 3.000 Meter über dem Meer beobachten wir den Göttervogel von Costa Rica. Pura Vida ist in der La Muñequita Lodge bei Palmar Norte angesagt. Wir finden riesige Granitkugeln und genießen die heißen Nachmittage in der Hängematte. Es folgen ein paar autofreie Tage. Mit dem Boot fahren wir nach Corcovado in eines der artenreichsten Gebiete der Welt. Hier finden wir das grüne Juwel in der Krone von Costa Rica. Erholsam sind die letzten Tage bei den Wasserfällen von Ojochal, bevor es zurück nach Alajuela geht.

Unsere erste Reise – 15 Jahre zuvor

Unsere erste, 18 Tage lange Rundreise in Costa Rica ist eng verbunden mit unserer Namibia-Rundreise. Noch wenig erfahren in so fernen Ländern hatten wir uns damals für eine Gruppenreise entschieden. Tatsächlich möchten wir unsere Erlebnisse in Afrika nicht missen. Bei einigen Safari-Fahrten haben wir zahlreiche wilde Tiere beobachten können. Ohne uns groß um etwas zu kümmern, konnten wir uns auf den Reiseleiter verlassen und abends auf herrlich gelegene Lodges freuen. Als Manko ging jedoch unglaublich viel Zeit durch die langen Busfahrten und die damit verbundenen Toiletten- und Mittagspausen verloren.

Geheilt von der Gruppentherapie zogen wir ein halbes Jahr später auf eigene Faust los. Nach dem Start in Deutschland und der Zwischenlandung in Santo Domingo kamen wir vormittags in San José an. Und mussten nach dem Transfer ins Hotel erst einmal improvisieren. Denn unsere Stadtführung hatte die Reiseleitung nicht auf dem Schirm. Dafür konnten wir den ersten Stadtrundgang mit dem Besuch eines Schmetterling-Gartens verbinden. Tags drauf haben wir an einem organisierten Ausflug zum Poás Vulkan teilgenommen. Zweites Ziel des Ausflugs war eine Kaffeeplantage im Hochland.

Es geht mit dem Leihwagen weiter

Nach den Eindrücken in der Kapitale ging es mit Bus und Boot an die karibische Küste in den Nationalpark Tortuguero. Mitunter heftige Regengüsse wechselten sich dort mit sonnigen Phasen an der von Lagunen geprägten Küste ab. Zurück auf dem Festland konnten wir in Guapiles unseren Leihwagen in Empfang nehmen. Die erste Fahrt führte mit guten Beschreibungen und über teils nicht beschilderte Straßen nach La Fortuna zum Vulkan Arenal. Vor dort ging es um den Arenalsee herum ins Bergland nach Santa Elena zum Nationalpark und Nebelwald Monteverde. Neben etlichen Kolibris haben wir schon bei der ersten Rundreise den seltenen Quetzal beobachten können. Außerdem sind wir einem tagaktiven Olingo begegnet.

War es in den Hochlagen recht kühl, so fuhren wir bei steigenden Temperaturen weiter durch die Cordillera de Tilarán. Ziel war hier der Vulkan Rincón de la Vieja, der uns mit den Ausläufern eines Orkans empfing. Umso erholsamer verbrachten wir danach erholsame Tage am Pazifik am Playa Samara. Den Abschluss unserer ersten Rundreise bildete der Nationalpark Manuel Antonio. Dort lernten wir, dass auch kleinere Autopannen dank fremder Hilfe beherrschbar sind. Nach den letzten Eindrücken ging es über die Berge zurück nach San José. Schon bei dieser ersten Reise hatten uns die Landschaften, das viele Grün und die bunten Vögel immer wieder begeistert.

Höhepunkte und schöne Nationalparks

Beeindruckende Vulkanlandschaften

Nationalpark Arenal

Der Nationalpark zählt durch den aktiven Vulkan Arenal zu den Hauptattraktionen in Costa Rica. Insbesondere bei größeren Ausbrüchen bieten die Lavaströme nachts ein beeindruckendes, wenn auch nicht ungefährliches Naturschauspiel. Wir selbst haben den Park bei zwei kurzen Wanderungen bis nahe der besonders gefährdeten Zone - aber noch aus sicherer Distanz - erkundet und uns an der reichen Vogelwelt erfreut.

Wandern im Nationalpark Rincon de la Vieja

Der Nationalpark Rincón de la Vieja zählt ebenfalls zu den wichtigsten natürlichen Sehenswürdigkeiten in Costa Rica. Der Vulkan Rincón de la Vieja ist aktiv, wobei sich diese allerdings auf einige übel riechende Schwefelquellen beschränkt. Durch die großen Höhenunterschiede, der teils kargen Landschaft im Wechsel zu üppig-grünen Wäldern mit riesigen Feigen besticht der Park vor allem mit seiner Vielseitigkeit.

Abenteuer in den Höhenlagen

Nationalpark Monteverde

Der Nationalpark von Monteverde ist eng verbunden mit Santa Elena. Durch die Lage entlang der Kontinentalscheide von Mittelamerika ist das Wetter hier unbeständig und meist feucht. Für Touren sind das keine idealen Bedingungen, wohl aber finden wir dadurch eine besonders Artenvielfalt vor. Neben dem auch als Mittelamerika-Makibär oder Schlankbär bekannten Olingo haben wir im Nationalpark etliche Kolibris in Aktion erlebt. Ein tolles Erlebnis sind außerdem die Hängebrücken bei Santa Elena, die einem den Blick direkt in die Baumkronen eröffnen.

 

Küstenregionen der Karibik und des Pazifiks

In der Lagune des Nationalparks Tortuguero

Der Nationalpark ist ein geschütztes Wildnisgebiet an der karibischen Küste von Costa Rica. Zum Schwimmen ist die See oft zu rau. Dafür aber bilden die Strände bedeutende Brutplätze für Meeresschildkröten wie der seltenen Suppenschildkröte. Der Nationalpark wird von einigen Süßwasserflussläufe und -lagunen durchzogen, welche zu Ausflügen mit dem Boot oder Kanu einladen. Wir selbst haben dabei Krokodilkaimane und Klammeraffen sowie die unscheinbare Sackflügelfledermaus beobachtet.

Nationalpark Manuel Antonio

Der Nationalpark Manuel Antonio erstreckt sich entlang der zentralen Pazifikküste Costa Ricas und wird durch den Wechsel von dichten Regenwälder zu weißen Sandstränden und Korallenriffen geprägt. Auch dieser Park ist für seine reiche Tierwelt bekannt. So konnten wir bei unseren Touren Kapuzineräffchen, Brüllaffen sowie auch Dreifinger-Faultiere beobachten. Neben einfachen Spaziergängen zu einem der naturbelassenen Strände lohnt es, die Pfade auf die Hügel des Parks hinaufzuwandern.