Schwer beeindruckt sind wir bei unserer Ankunft im Tachi Palace Casino Resort. Benannt nach einem in der Region ansässigen Indianerstamm, macht es seinem Namen wirklich alle Ehre. Allein der Eingangsbereich ist so weitläufig,
dass wir mit dem Bus von einer Seite des Hotels auf die andere gefahren werden, um zum Check in zu kommen. Mit jeder Menge Glas und glänzenden Steinböden wirkt der Komplex edel und, durch seine Beleuchtung und indianischen Dekorationen, zugleich einladend.
Kaum haben wir unser riesiges, direkt unter dem Dach gelegenes Zimmer bezogen, klopft es an der Tür. Wer kann das sein? Da wir das Gepäck mitgenommen haben, scheidet der Kofferträger aus. Es ist das Zimmermädchen, das fragt, ob alles recht ist und erklärt,
dass wir sie rufen oder ein Schild heraushängen können, wenn es etwas zu tun gibt. Wenn wir bedenken, dass wir nur eine Nacht in dem Hotel verbringen und nicht einmal genug Zeit für ein Bad in der weitläufigen Poollandschaft haben, ein bemerkenswerter Service.
Einziges Manko vom Tachi Palace ist, dass man hier so gut wie nichts unternehmen kann, wenn einen das laute, grell blinkende Casino nicht interessiert. Eine vermeintliche Alternative dazu ist die Tanzbar, die bei unserem Aufenthalt aber leider geschlossen ist. Weil die Bars im Bereich des mehrstöckigen Casinos für unseren Geschmack zu laut sind, flüchten wir mit anderen Reisenden unserer Gruppe in die ruhigere Bar beim Pool. In geselliger Runde ein Glas Cocktail zu genießen, hat doch auch was.
Dummerweise stoßen wir dort auf eine Mitarbeiterin, die ihren Blick nur schwer vom Fernseher lösen kann.
Sich hinsetzen und warten, dass sie die Bestellung aufnimmt, klappt nicht. Eine Karte kann sie uns aber auch nicht geben. Und abgesehen davon, kennt sie weder einen Mojito noch Cuba Libre. Zumindest aber sehe ich die dafür nötigen Zutaten und schaffe es, unser gewünschtes Getränk unter Anleitung zusammenschütten zu lassen. Denn am gleichen Abend verzweifelt eine Familie an einer anderen Bedienung, welche der Mutter keinen Rotwein bringen will, da sie ihren Ausweis vergessen hat. Dass die Tochter auch schon erwachsen ist, interessiert nicht.
Für das Frühstück am nächsten Morgen bekommen wir Gutscheine. Bestellt wird à la carte, was zwei Fallen birgt: die Beschreibungen der Frühstücksgerichte beinhalten sehr spezielle Begriffe. Weil es schwierig ist, alles zu verstehen, bestellt ein Ehepaar an unserm Tisch einfach irgendetwas.
Als ihre Teller füllenden Steaks und überbackenen Medaillons kommen, schluckten sie schon vor dem ersten Bissen. Aber wer erwartet schon ein ausgewachsenes Mittagessen um 8 Uhr früh?
Das zweite sind die Kosten für Getränke, die zum Menü hinzugerechnet und beim Verlassen des Restaurants an der Kasse bezahlt werden müssen. Weil wir dort keinen stehen sehen, als wir fertig sind, lassen wir die Gutscheine am Platz liegen. Soweit wir später mitbekommen, lagen wir mit den Kosten auch im vorgegebenen Rahmen.
Ein drittes Ehepaar, welches das Restaurant kurz vor uns ohne zu zahlen verließ, hatte weniger Glück. Nur gut, dass sie nette Tischnachbarn hatten, die den Fehlbetrag ohne große Rede beglichen. Immerhin aber bietet das Tachi Palace eine wirklich große Auswahl.
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