
Nicht Teil des gebuchten Programms, dafür um so mehr zu empfehlen ist ein Kappadokischer Abend mit Folklore und Bauchtanz.
Unter der Erde in angenehm kühler Luft und gemütlicher Atmosphäre werden bei kleinen Speisen (Obst, Erdnüsse...) und freien Getränken zwei Stunden lang historische Tänze und Bräuche aufgeführt. Bauchtanz darf da natürlich ebenso wenig fehlen wie der berühmt berüchtigte Raki.
Betrinken sollte man sich allerdings nicht, da der Rückweg mit seinen vielen Kurven und Schlaglöchern leicht zu unerwünschten Ereignissen führen kann. Sprich: Deutsche vertragen zwar viel Alkohol, nur schütteln sollte man sie dann nicht mehr.
Wir wollten es ja nicht verraten, aber nachdem uns die Tänzer eine türkisch-kappadokische Hochzeit darboten, durften alle Gäste zu einer orientalischer Polonaise antreten, aus welcher Annette zu einem Stuhl mitten auf der Tanzfläche geführt wurde. Wenig später musste Annette zunächst mehrere fremde Männer ablehnen, bevor ich selbst auf die Tanzfläche geführt wurde, meine grün verschleierte Braut zu umwerben. Kurz danach waren wir ein zweites Mal innerhalb zwei Wochen verheiratet, diesmal eben auf kappadokisch.
Wir hätten es auch dann noch nicht verraten, aber nachdem wir uns den Fragen von Erkin gestellt hatten, wusste bald doch jeder von unserem Glück.
Aber wie war das mit dem Bauchtanz? Ich weiß ja nicht, was Bauchtänzerinnen dazu bewegt, aber bei jedem Auftritt bekommen sie irgendwann das Gefühl, ein paar Männer auf die Fläche holen zu müssen. Also: Männer können sich nicht so bewegen, wie es die Bauchtänzerin vormacht. Zum einen fehlen uns die Übung und Gelenkigkeit, und außerdem fehlt uns da anatomisch etwas, was die Tänzerinnen auch ganz gerne wackeln und hüpfen lassen. Anbei ein herzliches Dankeschön an unseren Reiseleiter, der dafür gesorgt hat, dass auch ich zu den armen Auserwählten gehörte.
Nicht ganz so Leid allerdings tat mir, als einziger von der Bauchtänzerin ausgezogen (also natürlich nur oben) zu werden, auch wenn dies zwangsläufig böse Blicke meiner Braut auslöste. Die Darbietung an sich... hm, irgendwie nicht so leicht, erst gucken zu müssen, was die Tänzerin vormacht, dieses dann versuchen, in etwa erkennbar zu kopieren, um dann festzustellen, dass sich die nette Türkin schon wieder ganz anders bewegt.
Zum Abschluss immerhin durften wir der Türkin je einen Schmatz auf die Wange drücken (warnende Blicke Annettes müssen wohl nicht extra erwähnt werden).
Leider war dies der vorerst letzte Abend, an dem ich mich wohl fühlte, denn auch wenn die türkische Küche sehr gelobt wird, die folgenden sieben Tage mit Durchfall (Imodium? Vergiss es!!!) sind nicht das, was ich mir für den Urlaub wünsche.
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!