Wanderung zur Burg Hohenzollern

Das Märchenschloss Friedrich Wilhelms IV.

Aussicht zur Burg Hohenzollern Aussicht zur Burg Hohenzollern

Durch ihre Lage auf einem Bergkegel direkt vor dem Albtrauf wirkt die Hohenzollern wie aus einem Bilderbuch hierher versetzt. Tatsächlich ist es die bereits dritte Burg auf dem Zeugenberg. Sie entstand auf Wunsch des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV., nachdem er einen märchenhaften Sonnenuntergang auf einer der alten Bastionen erlebt hatte.

Aufstieg ab dem Parkplatz Zimmern im Uhrzeigersinn

Vom Parkplatz Zimmern führt die Hohenzollernrunde in beide Richtungen zur Burg Hohenzollern. Wer die Wanderung mit einem Burgbesuch verknüpfen möchte, sollte diese jedoch im Uhrzeigersinn wandern. Also kehren wir auf der Zufahrt bzw. Zellerhornstraße zurück nach Zimmern. Bei der Bushaltestelle biegen wir rechts ab und nehmen die Straße Am Zollerberg hoch zum oberen Ortsrand. Dort biegen wir beim kleinen Wanderparkplatz erst rechts, 200 Meter weiter links ab. Somit folgen dem nur sachte ansteigenden Weg um einen Wegzipfel zu einem sehr schön gelegenen Rastplatz. Direkt danach biegen wir links ab und laufen weiter bergan auf die Zimmerner Halde.

Tickets nicht vergessen

Bei dem weitläufigen Rastplatz kreuzen wir den Kaiserweg und folgen dem Wappen der Hohenzollern wie auch der Markierung gelber Ring über den Unteren Parkplatz zum Burgparkplatz P1. Dort sind Die Eintrittskarten für die Burg im Burgladen erhältlich. Zudem haben wir die Wahl: Wer sich den Anstieg hoch zur Burg sparen möchte, kann auf den gebührenpflichtigen Pendelbus umsteigen. Als Wanderer nehmen wir indes den auch vom Main-Neckar-Rhein-Weg (HW 3) genutzten Treppenweg zur Bushaltestelle Untere Kehre. Ab dort geht es dann steil bergan zur Burg Hohenzollern.

Wandern ist kein Hexenwerk

Nach dem Burgbesuch nutzen wir für den Abstieg die Zufahrt bis hinter die zweite Kehre. Dort wechseln wir beim Wegweiser Denkmal auf den Wanderweg zur Hexenlinde, um circa 150 Meter weiter links abzubiegen. Immer noch auf dem HW 3 kreuzen wir im Abstieg mehrere Forstwege. Beim oberen setzt sich der Wanderweg leicht nach links versetzt fort, dann kommen wir bei der Hexenlinde an. Bei dem noch jungen Baum biegen wir rechts nach Zimmern ab, verlassen somit den HW 3 und wandern mit der blauen Gabel weiter bergab. So wie wir den Wald hinter uns zurücklassen, besteht bei der T-Kreuzung Weiherle rechts eine Verbindung zur Zimmerner Halde. Geradeaus öffnet sich nochmals eine schöne Sicht auf die Hohenzollern, bevor auch wir rechts abbiegen. Auf dem letzten Abschnitt passieren wir schließlich den Parkplatz Weilerwasen. Ab dort gelangen wir am Kreuzbühlbrunnen vorbei zurück zum Parkplatz Zimmern.

Die Sage vom Zauberross

Als Graf Friedrich von Zollern auszog, die Welt zu erkunden, brachte ihn das Schicksal um alles, was er bei sich trug. In bitterer Armut kam ihm der Teufel zu Hilfe und schenkte ihm ein Zauberross. Eine Bedingung jedoch stellte er: abends musste er es immer gen Westen stellen. Tatsächlich erreichte der Graf mit dem Ross jedes Ziel, nach dem ihm der Sinn stand. Die Überraschung folgte nach seiner Rückkehr, als ihm sein Stallmeister das Verschwinden des Pferdes mitteilte. Anstatt zu fluchen, nahm es der Graf ruhig zur Kenntnis. Da standen auf einmal drei Prinzessinnen vor dem Tor und dankten ihm: Weil ihn der Verlust nicht reute, hatte er sie von einem bösen Zauber befreit.

Drei Burgen auf dem Hohenzollern

Die früheste Nennung der Familie Hohenzollern hat einen traurigen Anlass: im Jahr 1061 vermerkte Berthold von Reichenau den Tod von »Burchardus und Wezil« in seiner Chronik. Das untermauert die Annahme, dass eine erste Burg auf dem Hohenzollern bereits im 11. Jahrhundert bestand. Nach einer knapp ein Jahr währenden Belagerung wurde sie am 15. Mai 1423 durch den Bund der schwäbischen Reichsstädte eingenommen und zerstört. Der Neubau erfolgte ab 1454. Die erheblich besser gerüstete Festung musste sich vor allem während des Dreißigjährigen Kriegs behaupten.

Nach zunächst erfolgloser Belagerung mit 500 bewehrten Bauern sowie 100 Landreitern ab dem Juli 1633 machte Herzog Eberhard von Württemberg im Frühjahr 1634 ernst. Mit schwedischer Unterstützung gelang es seinen Leuten, die benachbarte Stadt Hechingen einzunehmen, in dessen Folge die Burgbesatzung kapitulierte. Nachdem sich mit der Schlacht bei Nördlingen das Blatt wendete, gelang die Rückeroberung. Den Ausschlag soll jedoch ein gefälschtes Schreiben gegeben haben, in welchem der württembergische Herzog seinem Hauptmann die Übergabe befahl. Durch den Westfälischen Frieden wurden die Habsburger die neuen Herren auf der Burg Hohenzollern. Nach einer weiteren Besatzung durch französische Truppen im Winter 1744/45 verfiel die Burg ab dem späten 18. Jahrhundert.

Auferstanden aus Ruinen

Den erneuten Wiederaufbau haben wir dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. zu verdanken. Als er die Wurzeln seiner Heimat kennenlernen wollte, beschloss er, den Hohenzollern wieder bewohnbar zu machen. Dem romantischen Geist seiner Zeit entsprechend erfolgte der Neubau als mittelalterliche Ritterburg. Zugleich wurde sie mit reichlich Prunk dekoriert, um den gewachsenen repräsentativen Ansprüchen gerecht zu werden. Am 3. Oktober 1867 erfolgte die feierliche Einweihung der dritten Burg unter König Wilhelm I.. Doch bereits sein Enkel, Kaiser Wilhelm II., erwog einen Umbau im puristischen Stil. Der von ihm beauftragte Architekt Gabriel von Seidl urteilte allerdings: »Diese Burg ist derart verpfuscht, dass ich nix machen kann als höchstens sie neu bauen – und dann ist es halt keine alte Burg mehr … Das kann i net!« Seiner klaren Einschätzung verdanken wir, dass die Hohenzollern bis dato wirkt, als sei sie einem Märchenbuch entsprungen.

Videos unserer schönsten Wanderungen

Eindrücke unserer Ausflüge und Wanderungen im deutschsprachigen Raum.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Anfahrt mit dem Auto: Die Anfahrt erfolgt über die B 27 Tübingen-Balingen. Bei Ausfahrt Hechingen Süd fahren wir dann nach Wessingen ab und folgen der Beschilderung nach Zimmern. Die Zufahrt zum Wanderparkplatz erfolgt anschließend über die Zellerhornstraße.
Anfahrt mit Bus & Bahn: Ab dem Bahnhof Bisingen bestehen Busverbindungen zur Haltestelle Zimmern Am Zollerberg direkt an der Strecke.
Tourencharakter: Der Rundweg verläuft überwiegend auf bequem zu wandernden Waldwegen sowie Pfaden. Der Abstieg beim Gedenkstein erfordert Trittsicherheit, kann aber über die für den öffentlichen Verkehr gesperrte Zufahrt der Burg locker umgangen werden.

AusgangspunktParkplatz Zimmern (567 m)
KoordinatenN 48.3191, E 8.9521 (Parkplatz)
Gehzeit2.30 Stunden (reine Gehzeit)
Distanz6,8 km
Anstiege320 HM
Grad, AnforderungenT3 - Mittlere Wanderung auf meist bequem zu gehenden Wegen. Nur der Abstieg erfordert Trittsicherheit.
EinkehrCafé und Restaurant in der Burg Hohenzollern, täglich ab 11 Uhr, Snacks und Getränke im Burg-Laden P1, täglich ab 9 Uhr
GPS-DatenWanderung zur Burg Hohenzollern gpx
KML-DatenWanderung zur Burg Hohenzollern kml​​​​​​​

Wanderkarte zur Hohenzollernrunde

Höhenprofil

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