Kaum sind wir auf dem ersten Brückenpfeiler angelangt, zieht eine kleine Tür auf der linken Seite unsere Aufmerksamkeit auf sich - der Eingang zum Altstädter Brückenturm. Wie die Karlsbrücke wurde auch er unter Kaiser Karl IV. errichtet und gilt heute als einer der schönsten gotischen Türme in Europa.
Denn im Gegensatz zu den üblichen Türmen diente der Brückenturm nicht allein militärischen Zwecken, sondern erfüllte schon damals repräsentative Aufgaben.
Karl IV. nämlich hatte sich für seine Nachfolger eine neue Trasse ihrer Krönungszüge einfallen lassen - und diese führte genau über die Brücke zwischen der Kleinseite und Altstadt.
Bis ganz nach oben (47 Meter) sind es 138 Stufen. Die Treppe aber ist angenehm zu bewältigen, Begegnungsverkehr ist möglich. Oben angelangt bietet sich uns ein schöner Rundblick über die Altstadt mit ihren vielen Türmen,
die Kleinseite und die Burg Hradschin mit dem Veitsdom, die Moldau und natürlich die Karlsbrücke mit ihrem bunten Treiben selbst.
Nachdem das Innere mehrfach umgestaltet wurde, befinden sich heute neogotische Balkendecken im ersten und zweiten Stockwerk. Im Obergeschoss ist die Decke außerdem mit Wappen der Böhmischen Kronländer und Prager Städte verziert.