Nach einem Jahr mit knapp 60 Reisetagen in sechs verschiedenen Ländern, mehreren Wanderwochenenden und drei geschriebenen Wanderführern sind wir uns einig: Wir brauchen dringendst einen Erholungsurlaub. Immer wieder versuchen wir, auf unseren Reisen den ein oder anderen Ruhetag einzulegen. Doch allzu oft scheitert dieses einfache Vorhaben an unserer Entdeckungslust.
Zu Schade wäre es, etwas zu verpassen. Folglich müssen wir irgendwo hin, wo es nur wenig zu unternehmen gibt. Trotzdem soll es dort schön und, da es unsere Winterreise ist, warm sein. Kurzum: wir schicken uns in die Wüste. Salalah scheint dafür wie gemacht zu sein. Im südlichen Oman gibt es Strände mit Palmen, Sonne satt und entlang der Küste den vielleicht größten Sandkasten der Welt.
Am zweiten Weihnachtstag starten wir unseren bei Sonnenklar.tv gebuchten All-inclusive-Urlaub in das Weihrauchland. Leider sind Direktflüge in den Süden des Omans noch rar, weshalb wir zunächst mit der Bahn von Waldshut-Tiengen nach Köln fahren. So lautet der Plan. Am Bahnhof verkündet uns stattdessen ein Laufband, dass sämtliche Züge auf der Hochrheinschiene wegen eines Notarzteinsatzes ausfallen. Und nun? Meine Schwiegereltern fahren uns in die nächstgrößere Kleinstadt, in der Hoffnung, dass wir dort weiter kommen.
Wir haben Glück. Schade nur, dass der Anschlusszug in Basel längst weg ist, bevor wir dort ankommen. Wir steigen in den nächstbesten EuroCity. Damit sind wir zwar einiges länger als mit dem vorgesehenen ICE unterwegs. Doch dafür führt uns die Fahrt durch die schöne Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal mit dem Loreley-Felsen und bekommen wir Lust, auch diese Gegend später einmal zu bereisen. Einzig für den angedachten Spaziergang durch Köln wird uns die Zeit zu knapp. So geht es vom Hauptbahnhof direkt weiter nach Spich.
Ein kurzer Fußmarsch trennt uns dort vom Holiday Inn Express, am Rand eines Industriegebietes. Dadurch haben wir zumindest einen Mc Doof direkt neben dem Hotel. Für ein kleines Abendessen ist also gesorgt, eh wir den Tag im Hotel ruhig ausklingen lassen. Trotz des etwas holprigen Starts darf ich feststellen, dass Relaxen auch bei den Freudenthals klappt.
Tatsächlich verspüren wir auch am nächsten Morgen nach dem Frühstück keine wirkliche Lust, durch die Kölner Innenstadt zu bummeln. So vertrödeln wir den Vormittag im Hotel und fahren bereits zur Mittagszeit an den Flughafen Köln/Bonn. Von Spich aus ist dieser mit der S-Bahn sehr leicht zu erreichen.
Im Terminal protzen mehrere Tafeln damit, dass der Köln Bonn Airport erste deutsche Flughafen mit kostenfreiem WLAN sei. Was fehlt, ist hingegen eine gewisse Übersichtlichkeit. Wir suchen die Schalter von Eurowings auf und werden sogleich wieder vertrieben. »Hier ist nur Kurzstrecke«, heißt es knapp, »Langstrecke checkt in der anderen Halle ein.« Was für eine Info! Wir spazieren also nochmals durch den halben Flughafen bis zu den Schaltern von Langstrecken-Eurowings. Die Frage ist nur, wozu? Denn dort erhalten wir die Info, dass Eurowings keinen verfrühten Eincheckservice bietet.
Wir könnten das Gepäck aber kostenpflichtig deponieren und die Zeit bis zum abendlichen Check-in mit Shoppen verbringen. Das Geld sparen wir uns und nehmen lieber eine gemütliche Nische beim Burger King in Beschlag. Die ewig gleichen und in der Regel überteuerten Angebote der Flughafenläden können uns schon lange nicht mehr hinterm Sofa hervorlocken. Wohl aber erweist sich das kostenfreie WLAN nun als doch ganz brauchbar. Wir nutzen die Wartezeit sinnvoll und bauen unsere Berlin-Seite fertig.
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