Schön an der Mokuti Lodge ist, dass sie sich ganz in der Nähe der östlichen Zufahrt des Parks befindet. Damit dauert die Fahrt nur wenige Minuten, bis wir wieder in Etosha sind und auch nur eine halbe Stunde,
bis wir das Restcamp Namutoni, den hochgelegenen Ort, erreichen. Die Klos rechts und den Laden links liegen lassend, nutzen wir die Pause, um uns ein wenig in Namutoni umzusehen.
Nachdem hier 1897 ein Polizeiposten errichtet wurde, entstand 1903 das erste Namutoni Fort. Ein Jahr später verlegten die Deutschen jedoch fast die gesamte, 150 Mann starke Schutztruppe inklusive aller Offiziere nach Süden, um dort die Herero in Schach zu halten. Womit sie nicht gerechnet hatten:
Obwohl die Ovambo mit den Herero nichts zu tun hatten und als friedlich galten, griffen sie das Fort mit 500 Kriegern, Gewehren und Leitern an. Schuld an diesen Angriff war das Gerücht, dass ihre Viehbestände beschlagnahmt und erschossen werden sollten, da in der Region die Rinderpest ausgebrochen war.
Den vier im Fort verbliebenen Soldaten und drei vor den Herero geflüchteten Farmern gelang es tatsächlich, den Angriff abzuwehren und, nachdem sich die Ovambos zurückgezogen hatten, das Fort in Richtung Tsumeb zu verlassen. Das Fort war damit aber erstmal verloren und wurde von den Ovambos einen Tag später niedergebrannt.
Zwischen 1905 und 1907 bauten die Deutschen das zweite Fort bei Namutoni. 1957 wurde es zum 50jährigen Bestehen des Nationalparks restauriert. Abermals 50 Jahre später, zum 100jährigen Jubiläum, wird es erneut saniert. Mit anderen Worten: während unseres Besuchs ist das Fort gesperrt.
Schön an unserer dritten Fahrt durch den Park ist, dass wir schon alles gesehen und fotografiert haben, was uns wichtig ist. So können wir den Morgen in aller Gelassenheit genießen, die Gnus, Zebras, Impalas und Giraffen beobachten und ...
auf einmal liegt da eine Löwin mit ihrem Jungen nur wenige Meter neben dem Pad (Schotterstraße) inmitten eines zertretenen Elefantenhaufens. Wow! Damit hatten nun wir nicht gerechnet. Und vor allem nicht mit dem Verhalten einer Giraffe, die den beiden immer näher kommt.
Immer wieder bleibt das große Tier stehen, beobachten Giraffe und Löwin sich gegenseitig. Ob es einen Kampf geben wird? Denn nicht nur ein Löwe kann eine Giraffe reißen, auch die Giraffe kann einen Löwen mit ihrem gewaltigen Tritt auf den Schädel umbringen.
Die Lage bleibt minutenlang gespannt. Alle sitzen wir da. Was wird passieren? Offensichtlich hat die Löwin kein Interesse, sich mit dem großen Tier zu messen. Und die Giraffe? Nein, natürlich auch nicht. Sie hat einen Baum als Ziel, an dem sie sich etwas später in aller Vorsicht bedient.
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