Nach gut drei Wochen in den Midi-Pyrénées mit dem benachbarten Languedoc-Roussilion sowie Andorra quillen wir beinahe über von den vielen neuen Eindrücken. Natürlich haben wir uns bei der Rückfahrt über das Hôtel d' Abzoqué in Rodez noch tüchtig geärgert. Mittlerweile aber können wir die Familie Busset für ihr ungeheuerliches Betragen nur Bedauern. Also natürlich dann, wenn wir die Zeit dazu finden und sonst nichts Besseres zu tun haben - was Sie gerne mit »nie« gleichsetzen können.
Doch bald schon verfliegt der Ärger und gewinnen die vielen schönen Seiten ihr wohlverdientes Gewicht zurück. Denn tatsächlich haben wir auch dank der vielen freundlichen Menschen eine Fülle von schönen, oftmals einmaligen Erlebnissen zu verdanken, die wir vor der Reise kaum für möglich gehalten hätten. Dazu zählt die Führung durch die Festung Carcassonne genauso wie der herzliche Empfang in der Gîte der Domaine le Castagne, um nur zwei dieser netten Begegnungen zu nennen.
Bei unseren Ausflügen wurde immer wieder deutlich, was die Midi-Pyrénées zu einem der beliebtesten Reiseziele in Frankreich macht. Es ist die unglaubliche Dichte an Grands Sites, den Großartigen Stätten Frankreichs. So mussten wir von Rocamadour nach Figeac sowie von Albi nach Cordes-sur-Ciel jeweils nur wenige Kilometer zurücklegen, um von einem Grand Site zum nächsten zu gelangen.
Ein spannendes Abenteuer war natürlich auch unsere Hausboottour auf dem Canal du Midi. Auch wenn wir als Zweiercrew bzw. Kapitänsduo beim Schleusen alle Hände voll zu tun hatten und Annette ihre Beine mit so manch blauem Fleck verzierte, war ein spannendes und zugleich auch erholsames Abenteuer. Nicht zuletzt, weil wir hier Gleichgesinnte aus allen Teilen der Welt getroffen haben und uns mit ihnen austauschen konnten.
Zuletzt waren es die vielen unerwarteten Dinge, welche diese Reise zu einer ganz fantastischen gemacht haben. So hatten wir vom Gouffre de Padirac zwar eine vage Vorstellung, nicht aber gedacht, in was für eine bizarre Welt wir in dieser riesigen Tropfsteinhöhle eintauchen. Gleiches gilt für die malerischen Felsendörfer, die selbst dann, wenn sie nicht auf der Liste der Grands Sites stehen, einen Besuch wert sind.
Und Andorra? Wenn wir bedenken, dass unser Interesse an den Kleinstaat vor allem durch Lars Deutschunterricht und die abgeschiedene Lage in den Pyrenäen geweckt wurde, dann ist es einfach nur Wahnsinn.
Und das im positiven Sinn. Insbesondere wer gutes Essen ebenso wie moderate Preise schätzt und gerne wandert findet hier ein Ziel, das für sich alleine schon eine Reise wert ist. Wer weiß?
Kommentare (1)
Hegi Urs
Die Beschreibung Ihres Besuchs von Estaing fand ich sehr hübsch und aufschlussreich. Habe vor, im september eine Reise an den Lot zu unternehmen, zu dem neben Espalion, und anderen orten auch Estaing gehört